Beziehungsdilemma: Wie soll es in meiner Beziehung nur weitergehen?
Ich bin seit fast 3 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich war 19, er 25 als wir zusammen kamen, d.h. wir haben einen Altersunterschied von ca. 5.5 Jahren. Die ersten 10 Monate war unsere Beziehung der Horror: er zeigte mir kein Interesse, ich war die, die immer gegeben hat und er nicht etc., bis sich dann bei ihm ein Schalter umlegte und er sich änderte. Er hatte kein Problem damit, dass ich mit zwei Kollegen rausgehe, die isch schon seit der Kindheit kenne und mit denen mich eine freundschaftliche Beziehung verbindet. Mein Freund hat mir vertraut.
Seit März 2020, als diese Corona Sache anfing, hat er sich verändert. Ich habe zu dieser Zeit eine Schule gemacht, um studieren gehen zu können. Er arbeitet und war dort ab März und ist immernoch aufgrund von der wirtschaftlichen Lage in Kurzarbeit d.h. er arbeitet vielleicht 3x in der Woche. Er hat sich seit dann verändert: Er vertraut mir aus unerklärlichen Gründen nicht. Als ich letztes Jahr im Herbst das Studium begonnen habe, hatte ich ihm klar machen müssen, dass ich aufgrund der grossen Belastung (Arbeiten, Studium) nicht mehr viel Zeit aufwenden kann d.h. 1-2 in der Woche sehen oder weniger. Er kam damit nicht klar, hat mir nicht geglaubt, wenn ich in der Bibliothek war, meine Mutter hat öfters mit ihm gesprochen und irgendwann nach 6 Monaten hatte er es mehr oder weniger verstanden, aber das sind trotzdem Punkte, über die wir uns häufig streiten.
Er selber hat keine Karriereziele im Leben: Was ihm bleibt sind, irgendwann eine Familie zu gründen und Kinder zu kriegen, was aufgrund meines Alters (22) für mich nicht in Frage kommt. Er sagte immer, er würde warten, aber das ist etwas, was mich sehr beschäftigt und sehr mitnimmt.
Letztes Wochenende war ich bis 23.00 Uhr in der Bibliothek mit einer Freundin und dann gingen wir spontan etwas trinken. Es wurde spät und meine Freundin wohnt in der Stadt, weshalb ich bei ihr schlafen konnte. Mein Freund glaubte mir nicht, dass ich bei ihr geschlafen hatte. Er war enttäuscht von mir, dass ich Zeit für "Feiern" hätte, obwohl ich lernen müsste. Dabei brauchte ich einfach eine Auszeit.
Was soll ich tun? Ich kann nicht mehr und sehe mich so nicht mehr in einer Beziehung.
7 Antworten
Ich frage mich, wieso Du in einer Beziehung bist, bei der die ersten 10 Monate "der Horror" waren? Warum macht man so was?
Allgemein scheint Ihr recht unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft zu haben. Das Problem des fehlenden Vertrauens kommt noch dazu, wobei ich andererseits seine Kritik an der spontanen Übernachtung anderswo auch nachvollziehen kann.
"Normalerweise" ist es ja andersrum, dass man die erste Zeit die rosa Brille auf hat, und später mehr oder weniger Probleme aufkommen. Warum hält man eine Beziehung aufrecht, die sich in den ersten 10 Monaten nicht gut anfühlt?
Noch mal zu den Familienplänen: 5 Jahre sind echt kein nennenswerter Altersunterschied, speziell wenn man über 20 ist. Das größere Problem sehe ich darin, dass Du noch studieren willst, er aber schon arbeitet und sozusagen "seinen Platz schon gefunden" hat. Er ist bereit für die Familiengründung, für Dich liegen aber noch ein paar Jahre vor Dir, bis Du in ähnlicher Situation bist.
Das alles wäre zu meistern, und ich bin wirklich niemand, der immer gleich dazu rät, sich zu trennen. Aber Du solltest Dir wirklich Gedanken darüber machen, ob Eure Beziehung Dein Studium (während dessen Du ja auch viele neue Leute kennenlernen und auch treffen wirst) überstehen kann.
Vetrauen in der Beziehung ist einfach das A und O. Das ist aber nur die eine Seite der Geschichte. Was ist eher rauslese ist, dass ihr eigentlich nicht zusammengehört. Die erste Zeit war der Horror schreibst Du. Ihr musstet euch quasi erst aneinander gewöhnen. Dann folgt, dass es einseitig ist. Auch daran musste er sich erst gewöhnen. Dann kommen Vertrauenzweifel auf. Daran muss er sich auch gewöhnen?
Die Frage ist also nicht, ob ihr das alles überwunden bekommt, sondern ob das mit dem "Gewöhnen" bei jeder Sache so sein wird?
Du studierst und wirst mit Sicherheit noch mehr solcher Nächste haben und dabei muss es nicht immer erst ums Lernen gehen. Es kann auch einfach direkt ins Feiern gehen. Willst Du dann immer sagen, dass Du besser zu Hause neben deinem Freund sitzen willst, weil er Misstrauen Dir gegenüber hat?
Ich sage Dir, dass die Grenzen immer Enger werden. Du machst die erste Sache nicht mehr, weil er Dir misstraut. Dann kommt die nächste Sache und so weiter. Bis Du am Ende nur noch zu Hause sitzt.
Aus den wenigen Worten lese ich, dass die Basis eurer Beziehung bereits im desolaten Zustand ist. Aber das ist auch nur meine Interepretation aus dem Text. ich kenne euch ja nicht wirklich. Kann also auch völlig falsch liegen.
Beziehungsdilemma habt ihr seit Tag 1. Ich kann nicht nachvollziehen warum man eine Partnerschaft führt wenn man so offensichtlich nicht zusammen passt. Könnt ihr beide nicht alleine sein oder warum muss so mit Zwang diese Beziehung geführt werden?
"Er muss sich an die Beziehung gewöhnen", das ist doch der Oberwitz schlechthin. Wenn es mit jemandem wirklich passt dann muss man sich daran nicht gewöhnen und den anderen zum Hampelmann machen und du würdest es nicht mitmachen wenn du nur einen Funken Selbstachtung hättest.
Es gab schöne Tage/Zeiten und auch so, verstehen wir uns gut, ohne das ganze einfach nur schön reden zu wollen. Und meiner Meinung nach braucht es auch Zeit, bis man sowas merkt. Kann jetzt auch sein, dass ich es jetzt merken muss bzw. langsam anfange, das zu merken. Es ist auch nicht so, dass ich mir einfach alles Gefallen lasse; Ich lasse mich z.B nicht unterdrücken, sondern reisse meinen Mund auf, wenn mir das nicht passt - aber irgendwas bringt mich dann schlussendlich doch immer wieder zu ihn zurück und womöglich kann das Unsicherheit oder auch Angst vor dem Alleine sein, sein.
Es gab schöne Tage...... und die ersten 10 Monate waren Horror. Gerade die Zeit in einer Kennenlernphase wo man Honeymoon lebt und rosa Brille auf hat. Eine Beziehung die schwierig beginnt die bleibt schwierig. Es ist halt die Frage ob das nicht Zeitverschwendung ist wenn man 3 Jahre sozusagen verplempert mit dem Resultat "ich kann nicht mehr". Ich finde, wenn man sich gegenseitig mehr schadet als nützt dann sollte man das beenden. Was Neues gibt es immer wieder und höchstwahrscheinlich auch etwas was besser passt. Je länger du das hinaus zögerst umso schwieriger wird es, umso mehr wirst du zu verdauen haben. Es wird nicht einfacher und diese Beziehung wird sich jetzt nach 3 Jahren nicht mehr wandeln und toll werden. Du wirst dauerhaft das haben was du jetzt hast.
Du sagst es doch schon selber; Du siehst dich nicht mehr in der Beziehung. Also rede mit ihm Klartext, sage ihm das Vertrauen das A und O in einer Beziehung ist und beende diese Beziehung. Du musst dich auf wichtigeres konzentrieren und musst den Kopf frei haben. Er sollte erstmal lernen zu vertrauen, anders ist er nicht in der Lage eine Beziehung führen zu können!...
“ Die ersten 10 Monate war unsere Beziehung der Horror: er zeigte mir kein Interesse, ich war die, die immer gegeben hat und er nicht etc., “
Wtf, allein da sieht man schon das mit dir etwas nicht stimmt. Warum macht man sowas mit? Gerade am Anfang sollte es doch eigentlich total schön sein.
Was gibt es da noch nachzudenken? Er vertraut dir nicht, bzw. Hat auch einige Defizite, die Beziehung ist Kraft und Zeitverschwendung, trenn dich!
Horror in meiner Hinsicht, weil ich die war, die gegeben hat, während er sich an die Beziehung gewöhnen musste und in dieser Zeit nicht wirklich viel Interesse zeigte, geschweige denn was machte. Ich war oftmals in dieser Zeit kurz davor, mich von ihm zu trennen, aber dann hatte sich alles gebessert, bis eben letztes Jahr im März als Corona kam. Er ist ansonsten, und das habe ich vergessen zu erwähnen, ein sehr sorgsamer, achtungsvoller Freund, der für mich alles machen würde. Es ist einfach die Eifersucht und das Vertrauen, aber auch die Zukunftspläne, was mich verrückt macht. Wegen der Übernachtung: Er kennt die Freundin, ich habe ihm frühzeitig geschrieben und ich hatte ihm ein Foto gesendet (ich weiss, das sollte man nicht -> toxisch).