Beziehung zwischen Faust und Gretchen war die gut oder schlecht (Faust 1 , Deutsch )?
Ich muss die Beziehung zwischen Faust und Gretchen aus Faust 1 beschreiben aber wie kann man diese beziehung beschreiben?war gut oder schlecht?
3 Antworten
Die beiden hatten unterschiedliche Vorstellungen von dem, was ihre Beziehung sein sollte. Während Faust Sex suchte, war Gretchen darauf aus, einen Ehemann zu finden und eine Familie zu gründen. Das passte halt schlecht zusammen.
Für die Beurteilung darf nicht vergessen werden, dass Faust sich Gretchen gegenüber (unter dem Einfluss Mephistos) scham- und rücksichtslos benommen hat. Er hat die Arglosigkeit des Mädchens und ihre starke Liebe zu ihm schamlos ausgenützt und es im Grunde verschuldet, dass Gretchen aus Verzweiflung ihr und Fausts Kind getötet hat und dafür hingerichtet wurde. Faust hat das zwar am Ende des 1.Teils aufs höchste bedauert und versucht, Gretchen zu retten. Sie aber wollte ihr Schicksal (Todesstrafe) hinnehmen in der zuversichtlichen Hoffnung, im "Jenseits" Gnade zu finden (die ihr ja auch zuteil wurde).
Es war Gretchens erste und große Liebe, also war es ein heimliches gutes Verhältnis am Beginn!
Nun, als wahrhaft teuflisch könnt man diese Beziehung bezeichnen, denn Faust hat ja überhaupt erst durch den Teufel irdische Gelüste bekommen, ist durch den Höllentrank des Mephisto wieder jung und begehrenswert geworden, hat durch die Hilfe des Teufels ein unschuldiges Mädchen gewonnen. Mit Mephistos Hilfe gelingt es Faust, das unschuldige Mädchen zu verführen, seinetwegen wird es schwanger, verliert Achtung und Ansehen. Sie wird mit schuld am Zweikampftod ihres Bruders durch Faust, ertränkt in ihrer Verzweiflung das Neugeborene, wird dafür zum Tode verurteilt. Wie Faust sie mit Mephistos Hilfe befreien will, sieht sie nur mehr das Teuflische vor sich und wendet sich entsetzt ab: »Heinrich! Mir grauts vor dir.«, Sie weigert sich mitzukommen, betet um die Rettung ihrer Seele, wird erlöst.