Bewußte Befassung mit dem eigenen Tod?

11 Antworten

Wann also mit welchen Alter habt ihr erstmals damit begonnen euch damit zu befassen und auseinanderzusetzen, daß euer Leben wie bei allen anderen nicht endlos ist und ihr eines Tages spätestens auf natürlichen Wege sterben werdet

Ich bin nicht sicher, aber ich denke, da war ich vielleicht 10 Jahre alt.

und wie seit ihr damit umgegangen also zu welchen Ergebnis seid ihr zur Sachlage gekommen?

Es hat sich für mich dadurch nichts daran geändert, dass ich seit meiner frühesten Kindheit, soweit ich mich zurückerinnern kann, an ein ewiges Dasein, ewige Liebe, Ehe und Familie glaube. Und als ich durch die EKD in der Leserunde der Jungen Gemeinde die Bibel kennenlernte, fand ich in Matthäus 16,19 (was auch in Matthäus 18,18 bestätigt wird) eine entsprechende Bestätigung, denn wenn die Liebe die wichtigste christliche Eigenschaft ist, dann muss die Ehe der wichtigste Bund vor Gott und zwischen den Menschen sein und daher im Kontext der beiden verlinkten Verse entweder als Ausnahme genannt werden (was nicht der Fall ist) oder insbesondere in diesen Versen mit gemeint sein.

Ein bestimmtes Alter gab es bei mir nicht. Ich bin aus einem Landstrich Italiens, in dem der Tod nicht tabuisiert wurde (und auch heute noch im Vergleich nicht so sehr tabuisiert wird). Das war einfach etwas ganz Natürliches und Beerdigungen wurden (und werden) bei uns immer noch sehr zelebriert. Das ist mehr ein "Schaulaufen" mit Musikuntermalung...

Auch haben mich meine Großeltern gerne über Friedhöfe geschleppt. Offen aufgebahrt wurde und wird bei uns auch...nicht nur in den Aussegnungshallen der Friedhöfe, sondern auch immer noch zu Hause, wenn gewünscht.

So krass tabuisiert, wie in Deutschland, habe ich es auch noch nirgendwo anders erlebt. Das ist sehr schade.

Allerdings ist das Bewusstsein dafür nochmal etwas anderes, als wenn man selbst plötzlich ans Ende gedrängt wird. Durch den Übergriff auf meine Frau und auch später durch meinen Herzinfarkt, wird es einem, trotz Bewusstsein der eigenen Endlichkeit, nochmal drastisch sehr deutlich gemacht, wie schnell es gehen kann. Das sollte man sich immer vor Augen halten...es kann in der nächsten Sekunde vorbei sein.

Mich ängstigt der Tod nicht. Er gehört dazu, ist für mich, aus spiritueller Sicht, sogar eine Befreiung der Seele von der irdischen/körperlichen Beschränktheit.
Und aufgrund meiner Erfahrungen und Erlebnisse weiß ich, dass der Körper endlich ist, die Seele jedoch nicht. Aber darüber gehe ich hier auf gf sicher nichts ins Detail oder führe es näher aus. Dazu ist das hier der falsche Raum.

Jeder, der einen Verwandten, einen Freund oder noch schlimmer einen Partner verloren hat, setzt sich mit dem Tod auseinander.

Ein Spruch von - ich glaube - Doctor Who war für mich erinnerungswürdig: Man fängt bei der Geburt an zu sterben. Ich habe das so interpretiert, dass der Tod immer präsent ist. Da ich mich aber nicht permanent in Sorge darüber ergehen kann, weil sonst alles andere darunter leiden würde, kann ich diese Tatsache zwar akzeptieren, aber ich lasse nicht mein Leben darunter leiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ich bin alt wie 'ne Kuh und lerne doch noch dazu

Ich empfehle jedem, sich mit dem Leben anzufreunden und das Beste daraus zu machen und sich nicht mit dem Tod zu beschäftigen. Es reicht, was alles Grausames auf der Welt geschieht, da braucht man das Leben nicht noch zusätzlich mit makaberen Grübeleien zu vermiesen. Das wäre Psycho.


ruza2808  03.10.2024, 06:35

Richtig 👍😎

Keine Ahnung wie alt ich genau war aber auf jeden Fall noch ein Kind. Damals hatte ich Angst davor, je älter ich wurde desto seltener habe ich überhaupt darüber nachgedacht.

Jetzt (bin ü50) denke ich höchstens mal darüber nach wie schwer das für meine Familie wird und wer sich um meine Katze kümmern würde... Kontovollmacht und genügend Geld für alles (Beerdigung, Wohnungsauflösung etc) ist vorhanden, zumindest diese Sorgen kann ich ihnen nehmen und das beruhigt mich ungemein.