Bewerbungsgespräch als Hebamme

4 Antworten

Hallo GuessEndless,

zu diesem Thema gibt es spezielle Ratgeberliteratur, mit deren Hilfe Du Dich gut vorbereiten kannst. Darüber hinaus kannst Du auch mal hier schauen: karrierebibel.de/vorstellungsgesprach-so-sind-sie-optimal-vorbereitet/

Gut ist natürlich auch, wenn man jemanden hat, mit dem man diese spezielle Gesprächssituation üben kann. Am besten natürlich jemanden, der einem dann auch eine realistische Rückmeldung mit konkreten Verbesserungsvorschlägen gibt.

Das ist mal eine sehr interessante Frage. Mich würde vorallem interessieren, wie du auf den Beruf kommst?

Ich bin nicht aus der Branche. Ich las jedoch man findet sehr schlecht einen Ausbildungsplatz, obwohl es grundlegend viel zuwenige Hebammen gibt.

Fener las ich vor gut einem Jahr über die Berufshaftplichtversicherung von ca. 4.000€ die man wohl selbst tragen muss.

Eine Hebamme kümmert sich heute seltenst um die echte Geburtshilfe, da man hier drei Wochen vor und drei Wochen nach der Geburt permanent "online/verfügbar" sein muss, was wohl auch nicht immer bezahlt wird. Ich meine kaum eine Geburt ist wirklich planbar - so meine ich als Laie.

Mich hätte also interessiert wie du drauf kommst.

Zum Gespräch:
Ich würde einen offenen, kontaktfreudigen Menschen erwarten der mir ein gutes Gefühl gibt. Er sollte gut erklären und erläutern können. Ich denke ein gewisses Einfühlungsvermögen und Geduld wirst du auch brauchen.

Heute gibt es doch auch diese lange Nachbetreuung wo man den Haushalt besucht und ggf. die Ernährung bespricht. Du solltest wohl schon ein Talent zum Koordinieren / Planen haben. Organisationstalent. Spontanität.

Du arbeitest schlecht vergütet und hart im Limit. Stressresistent.

Ich denke mal wenn man so einen Beruf macht dann aus Berufung und Leidenschaft.

Ich hoffe dir mit meinen Punkten etwas weiter geholfen zu haben.

 


GuessEndless 
Beitragsersteller
 30.06.2015, 18:07

Vielen Dank für deine Antwort :) Eigentlich weiß ich das selbst nicht wie ich plötzlich auf diesen Beruf kam.. Es ist ziemlich lange her, als ich mich dafür entschieden habe. Ich finde diesen Beruf trotz der schlechten Bezahlung (was - finde ich - nicht der wichtigste Punkt für die Berufswahl sein sollte) einfach nur wunderschön. Ich weiß, dass dieser Beruf mit sehr viel Stress verbunden ist, aber ich kann mir ehrlich gesagt keinen anderen Job vorstellen.. Leider werden die Hebammen wirklich sehr vernachlässigt im Berufsleben, obwohl sie doch so wichtig sind.

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Hazel7  30.06.2015, 19:20

Das was du schreibst ist leider nicht ganz richtig. Eine Hebamme macht Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsarbeit (wobei das natürlich die Frauen machen) und Nachsorge. Darüber hinaus gibt es noch Familienhebammen, etliche Kurse die man anbieten kann, Homöopathie, Akupunktur etc. 

In Krankenhäusern und auch außerklinisch, sowie im Geburtshaus begleiten Hebammen jede Geburt. Daran hat sich nie etwas geändert. Im Krankenhaus sind allerdings meist noch Ärzte anwesend. Es ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass eine Hebamme bei einer Geburt dabei sein muss (außer man macht es im Alleingang Zuhause). Ärzte hingegen müssen bei einer normalen/physiologischen Geburt nicht zwingend anwesend sein. Also du siehst... Hebammen sind nicht wegzudenken in der Geburtshilfe ;)

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safur  30.06.2015, 19:51
@Hazel7

Klar sind die wichtig, das habe ich nicht in Frage gestellt. Ich erinnere mich aber an Demonstrationen vor 2 Jahren ca. gerade in Ostdeutschland (neue Bundesländer) wo es mehrfach Interviews gab. Die Damen meinten es würde ihnen immer schwieriger gemacht und der Stress ist einfach immens. Da fiel auch der Satz man spezialisiere sich gerne auf Randgebiete bzw. andere Themengebiete als die reine Geburtshilfe.
Ich denke mal genau diese Gebiete hast du nun aufgezeigt. Danke dir.

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Hazel7  01.07.2015, 01:19
@safur

War auch gar nicht bös gemeint. Das Problem sind einfach die extrem hohen Versicherungskosten für (vor allem) freiberufliche Hebammen... Jadas hast du recht... Die Situation ist noch schlimmer geworden sodass außerklinischen Geburtshilfe kaum noch geleistet werden kann. Aber nicht jede Hebamme ist auch gleich freiberuflich beschäftigt und es ging mir einfach generell darum dass Hebammen die physiologische Geburtshilfe immer noch (und hoffentlich in Zukunft auch!) dominieren. 

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Hallo, ich bin eine italienische Hebamme. ich mochte in Deutschland arbeiten, am 29. Juli habe ich ein Vorstellungsgesprach, aber ich habe keine Ahnung wie es funktioniert. kann jemand mir helfen? welche fragen werden sie mich stellen?

Danke

Sei einfach so wie du bist. Authentizität ist super wichtig in diesem Beruf damit dir die Frauen blind vertrauen. Ich denke nicht dass das Gespräch extrem ernst sein wird da es ja erstmal 'nur' um ein FSJ geht. Bereite dich einfach auf typische Fragen wie "Warum möchtest du Hebamme werden?"oder "Wo siehst du deine Stärken und Schwächen?" vor. (Und nur als Tipp... sag niemals "Weil ich Babys so süß finde." ;) das lässt dich meist sehr naiv wirken und wird nicht gern gesehen/gehört.

Hast du ein Vorstellungsgespräch bei einer freiberuflichen Hebamme oder in einem Kreißsaal? Ich wünsche dir viel viel Glück und Spaß bei deinem FSJ. Der Beruf ist wirklich eine Berufung und ich kann mir momentan auch nichts anderes mehr vorstellen egal wie prekär die Lage mit den Versicherungen auch ist. 


GuessEndless 
Beitragsersteller
 30.06.2015, 19:57

Vielen Dank für die lieben Worte und für deine Antwort :) Möchtest du auch Hebamme werden oder bist du Hebamme? Ich fange mein FSJ in einem Kreißsaal an. Also Stärken fallen mir jede Menge ein.. Aber bei Schwächen habe ich wirklich keine Ahnung was ich da sagen soll Lg

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Hazel7  01.07.2015, 01:13
@GuessEndless

Ich studiere Hebammenkunde. Kann es dir auch nur empfehlen! Wenn du Fragen hast kannst du mich auch gern anschreiben.

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