Bestrafen Pro und Contra

9 Antworten

Pro:

  • die Kinder tanzen dir nicht irgendwann auf dem Kopf herum.
  • jeder ist in der Lage, seine Kinder zu bestrafen (, aber nicht jeder ist dazu in der Lage, einfach nur seine Kinder über seine Vorbildsfunktion zu erziehen).
  • schnelle Erfolgserlebnisse
  • einprägsam
  • bewährt

Kontra:

  • Strafen könnten zu schnell, ungerecht und situationsbedingt verhängt werden
  • das Strafmaß ist abhängig vom emotionalen Zustand der Eltern
  • Schmerz (entweder psychisch oder phyisisch)
  • das Verhältnis zu den Eltern leidet
  • der Bestrafte hat nur bedingt Möglichkeiten, sich zu wehren, da die Strafen meistens sofort verhängt und durchgeführt werden
  • Strafen schränken den Entfaltungsspielraum ein

Wenn du zum Kinde gehst vergess die Peitsche nicht, oder wer sein Kind liebt, züchtigt es.. Mir ist der Begriff... Konsequenzen...lieber als der Begriff ..Bestrafung...Jedes Kind sucht seine Grenzen. Um seine Grenzen zu finden, brauch es auch Konsequenz. In der Handlung der Beziehungsperson erlernt ein Kind auch sein Werte und Normensystem, sein Sozialverhalten und es fördert die Bildung eines gesunden und starken Ich`s. Kinder die keine Konsequenzen aus ihrem ,,Fehlverhalten" erfahren, haben Schwierigkeiten sich in der Gesellschaft, in der Gruppe, im Team, zurecht zufinden. Es geht aber nicht darum immer regide die Einhaltung einer, angekündigten, Konsequenz zu verfolgen. Als Beziehungsperson-berechtigten ist es auch wünschenswert mal InKonsequent zusein. z.B. Wenn ich einem Kind sage ,,ich möchte das du aufräumst, sonst können wir morgen kein Eis essen gehen" ,heißt das nicht, wenn es am nächsten Tag heiß ist, das du diese Ankündigung durchziehen musst. Du hast immer noch die möglichkeit zusagen,, komm, wir gehen Eis essen, aber danach möchte ich das du aufräumst" Du gibst dem Kind so die Möglichkeit sein Verhalten zu überdenken und zu ändern. Das ist bei einer Bestrafung so nicht möglich. Konsequenzen sind für Bindung zur Bezugsperson nötig, wer keine Konsequenzen erfährt, wird auch kein Respekt für seine Bezugsperson empfinden können und sich auch nicht geliebt, angenommen und Gewertschätzt fühlen. Es bekommt das Gefühl das es der Bezugsperson gleichgültig ist, nicht geliebt wird, nichts Wert zusein. Und es wird sein ,,Fehlverhalten" immer weiter heraufschrauben um endlich die erhoffte Aufmerksamkeit zu bekommen, bis der Bezugsperson garnichts anderes übrig bleibt zu reagieren- dann vieleicht sogar mit der Gefahr zu Überreagieren (Misshandlung). Beziehungsweise eine andere Institution reagieren muss (Bestrafung durch Schule oder Gericht) . Ich hoffe ich konnte dir einiges verdeutlichen.


kiniro  19.04.2012, 22:15

Wenn du zum Kinde gehst vergess die Peitsche nicht, oder wer sein Kind liebt, züchtigt es.. Mir ist der Begriff... Konsequenzen...lieber als der Begriff ..Bestrafung...Jedes Kind sucht seine Grenzen.

Mir wird schlecht, wenn ich solche Sätze lese.

So etwas bringt doch nur Eltern (und anderen Erwachsenen) etwas, die ihre Machtposition behaupten wollen.

Lieber dem Kind überflüssige unnatürliche Grenzen zu den naturgegebenen Grenzen gesetzt, als sich selbst zu fragen "wo sind denn meine Grenzen?" Aber woher sollen diese Eltern das wissen. Denn ihnen wurden ja auch die Grenzen gesetzt - haben schön die eigenen Eltern übernommen.

Ja Konsequenz hört sich harmloser an - so herrlich subtil. Schlagen und Anschreien mit bösen Wörtern ist nicht mehr erlaubt - okay (also schön die Peitsche stecken lassen).

Dafür bekommen manche Kinder eine Gehirnwäsche durch subtile Manipulation. Sie merken es nicht - auch noch nicht einmal, wenn sie 10, 20, 40 oder 50 Jahre älter sind. Sie fühlen sich evtl. einfach nur nicht wohl in ihrer Haut - wundern sich, warum sie irgendwelche Süchte haben, depressiv sind, es in keiner Beziehung lange aushalten.

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SutraftGini  20.04.2012, 14:47
@kiniro

ich verstehe nicht warum ich einem Kind sagen soll räum dein Zimmer auf - es macht es nicht - dann geh ich noch mit ihm ein Eis essen, was nicht zu tun die angedrohte Strafe war, und BIETE ihm an danach sein Zimmer auf zu räumen?? Und wenn es das dann nicht tut? Druckmittel is dann schon im Bauch^^ Was machste dann? Dein Kind hat was gelernt, "schieb ich alles lang genug vor mir her, bekomm ich am schluss noch was gutes und muss es doch nicht machen"

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anni51  21.04.2012, 20:10
@kiniro

kiniro, der erste Satz war eine Anspielung an die Pädagogik und Erziehungsmethoden früherer Zeiten! Das ist, den heutigen Erkenntnissen sei es gedankt, überholt. Kindern Grenzen setzen heißt ihnen Halt, Sicherheit und Orientierung zu geben. Regeln und Grenzen heißt auch das ein Kind sich daran reiben kann und das bedeutet auch sich durchsetzen lernen und stark zu werden. Gegen Bestrafung spreche ich mich aus da diese aus einer starken gefühlslage heraus und nicht der Situation angemessen erfolgt. Konsequenz ist ein Zeichen von Verläßlichkeit und Durchschaubarkeit und gibt dem Kind Sicherheit. Es geht nicht darum als Eltern macht auszuüben. Wir müssen unsere Kinder davor schützen das sie in ihrem Eigenverantwortlichen Handeln überfordert werden, es geht nicht darum zu Manipulieren. Ich muss als Eltern mein Handeln immer wieder Reflektieren, umdenken und dazu lernen. Zu deinem Absatz ,,,lieber dm Kind überflüssige Grenzen setzen... kann ich nur sagen, das dieses, von dir beschriebene Elternverhalten, meistens von Eltern gelebt wird die selber ,,Grenzen, Werte und Orientierungslos" aufgewachsen sind. Und wie soll ein Blinder einen anderen Blinden über unbekanntes Gelände führen?

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anni51  21.04.2012, 20:23
@SutraftGini

Sutraft, vieleicht war mein Beispiel zu einfach ausgesucht. Ich beziehe mich auf das Gordon Modell- Familienkonferenz- Inkonsequenzen Prinzip- (kannst dich ja mal zu ihm durchgoogeln) Das heißt das ich nicht jede Konsequenz regide durchziehen muss und kann, das ich als Eltern durchaus mal inkonsequent sein kann ohne das ich mein ,,Gesicht" verliere. Was ich tun muss ist mit meinem Kind zu reden.

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Ey,

Bestrafung ist eine Form von Perversität, ich glaubte immer, wir hätten das Mittelalter hinter uns gelassen?

konsequenzen sind ok, bestrafung aber nicht. soll heissen: wenn das kind die hausaufgaben nicht macht und deshalb auch nicht raus darf, ist das ok. schmeißt du aber eine vase runter und darfst deshalb eine woche nicht fernsehen, ist das pure rache der eltern. oder sie lassen ihre wut an dir aus, wenn sie dich zb übers knie legen für eine schlechte note.

Für mich gibt es keine Pro-Argumente fürs Bestrafen.

  • Strafen sorgen mitnichten für eine Verhaltensveränderung
  • Strafen sind oft demütigend für den Bestraften
  • Strafen sorgen eher dafür, dass der Bestrafte nach Wegen sucht diese zu umgehen
  • Strafen schaffen - für (eher) kurze Zeit ein Machtgefühl bei dem Bestrafenden
  • Strafen sind zu dem kaum gerecht.
  • Strafen können dazu führen, dass das Kind sich nichts mehr traut (wenn es nicht das 3. macht)

Ich konnte bis heute nicht beobachten, dass Strafen irgendetwas gebracht hätten.

Oder warum sitzen in Gefängnissen auch Wiederholungstäter? Die wurden sehr wahrscheinlich von Kindheit an bestraft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Suboptimierer  20.04.2012, 13:05

Strafen sorgen mitnichten für eine Verhaltensveränderung

Kann man das wirklich so pauschal sagen? Auf einer Schule, auf die ich gegangen bin, haben sie später, so erfuhr ich, eingeführt, dass wenn jemand Blödsinn macht, alleine in ein Zimmer muss und schriftlich sein Fehlverhalten reflektieren muss. Dass ist eine Strafe in mehrfacher Hinsicht. Das erinnert mich immer an die Häftlingsfilme, in denen die Gefangenen in ein dunkles Loch gesteckt werden, wenn sie Mist bauen. Die Pädagogen schwören jedenfalls darauf. Sie meinen, die Schüler verhalten sich seit dem ruhiger und weniger störend.

Bei solchen Fällen wie Temposündern gebe ich dir allerdings Recht. Da bringen Strafen oft keine Verhaltensänderung.

Strafen sorgen eher dafür, dass der Bestrafte nach Wegen sucht diese zu umgehen

Dafür sind die doch da!?

Strafen schaffen - für (eher) kurze Zeit ein Machtgefühl bei dem Bestrafenden

Da sehe ich keinen Nachteil. Oder meinst du, dass es die Moral der Eltern verdirbt?

Oder warum sitzen in Gefängnissen auch Wiederholungstäter?

Ich kenne zwar die Statistik nicht, aber manche können auch resozialisiert werden. Da versagt dann das Argument, dass Strafen nichts bringen. Ich denke, ob Strafen etwas bringen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Die Gefangenen sitzen ja aus zwei Gründen im Gefängnis. Der eine ist, um sie zu bestrafen. Der andere ist der, dass man die Öffentlichkeit nicht der Gefahr aussetzen will, dass dies so schnell noch einmal passiert.

Bei den anderen Punkten, die du erwähnt hast, muss ich dir voll zustimmen.

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Suboptimierer  20.04.2012, 13:09
@Suboptimierer

PS: "Strafen schaffen - für (eher) kurze Zeit ein Machtgefühl bei dem Bestrafenden " - Nach Überlegen habe ich es verstanden, warum das ein Nachteil ist: es erweckt eventuell eine Sucht nach Macht oder der Bestrafte wird ohne Grund bestraft, nur um die Machtgier zu befriedigen.

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hourriyah29  19.04.2012, 23:00

Gute Antwort, jedoch möchte ich anmerken, dass Strafen sehr wohl zu Verhaltensänderungen führt, Kinder können z.B. durch Strafen ängstlich und wenig selbstbewust werden oder im Gegenteil sich besonders provokant verhalten. Ich möchte sogar behaupten, dass Strafen immer Spuren hinterlassen.

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kiniro  20.04.2012, 00:00
@hourriyah29

Okay - Verhaltensveränderungen im negativen Sinne.

Hatte ich mir bei diesem Punkt

Strafen können dazu führen, dass das Kind sich nichts mehr traut (wenn es nicht das 3. macht)

gedacht. War vielleicht etwas missverständlich geschrieben.

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