Bester Freund ist traurig aber will keinen Trost?
Der Vater meines besten Freundes ist vor Kurzem gestorben. Mein bester Freund zeigt seine Gefühle selten, er hat es auch nur wenigen erzählt. Wir gehen beide jeden Tag in eine Einrichtung wo man in Zimmern auf seinem Instrument üben kann. Wir treffen uns da oft auch einfach so zum Reden. Gestern habe ich ihn gesucht und schließlich in einem der Räume gefunden. Er ist da gesessen und hat geweint. Er hat gleich gesagt 'bitte geh wieder' aber ich bin zu ihm hin und hab ihn umarmt. Ich habe ihm gesagt dass ich für ihn da bin und bin dann neben ihm gesessen und hab ihm beigestanden. Er hat immer wieder gemurmelt, ich solle gehen. Ich frage mich ob ich das Richtige getan habe. Hätte ich ihn wirklich alleine lassen sollen? Ich glaube nämlich, dass es ihm einfach peinlich war, vor mir zu weinen. Ich fühl mich grad so schlecht weil ich denke, ich habe ihn belästigt, aber ich wollte ihn nur trösten. Was meint ihr dazu?
2 Antworten
wenn dir jemand etwas sagt, dass er etwas nicht möchte, dann solltest du das respektieren.
gegenteil von "gut" ist "gut gemeint".
zudem gibt es situationen, in denen es keinen trost gibt. man tut einem trauernden keinen gefallen, wenn man ihn zu trösten versucht. man sollte sich fragen, um was es bei dem trost eigentlich geht- oft ist die antwort, dass man es selber nicht aushält, jemanden trauern zu sehen und dass man daher versucht, den anderen in seiner trauer abzuwürgen. ja, trösten hat eine positive bedeutung. aber trösten kann auch sehr eigennützig sein und/oder unpassend.
Ja, er wird Zeit brauchen um das zu verarbeiten und manche Menschen fühlen sich bedrängt sich zu schnell zu öffnen. Gib ihm Zeit und Raum er wird es aufjedenfall brauchen. Jeder geht mit Verlust andres um.