Beschlagene Fenster, was kann ich noch machen?

16 Antworten

Allgemein gilt: Die Luftfeuchtigkeit kondensiert immer, ja immer, an den kältesten Stellen und das sind im Winter immer die Fenster. Außnahme: Die Sonne knallt drauf, dann könnten die Scheiben wärmer werden; ist am fehlenden Beschlag erkennbar… Der Glasschieben-Wärmedurchgangswert = U-Wert der Fenster liegt zwischen 0,7 = 3 Scheiben und 3,0 = sehr alte zweischeiben- „Isolier“-Verglasung. Wir haben auch beschlagene Fenster und das Problem ist die Luftfeuchtigkeit, die immer wieder durch das Atmen entsteht und deshalb am besten Morgens und Abends durch kurzes Stoßlüften gesenkt wird. Bei tiefen Außentemperaturen beschlagen die Fenster dennoch, aber nur leicht. Bitte auch bedenken: Hohe Luftfeuchtigkeit „befeuchtet“ auch die Möbel, Vorhänge usw. Die speichern einen kleinen Teil der Feuchtigkeit, weshalb das Lüften zweimal täglich am sichersten funktioniert. Je kälter es draussen ist, um so schneller geht der Luftaustausch… Kauf dir für ca. 10,- Euro einen elektronischen Luftfeuchtemesser, meist mit Uhr und Thermometer kombiniert. Dann kennst du die tatsächliche Luftfeuchte – vor und nach dem Lüften  Hier noch ein Link für Alle: konrad-fischer-info.de/23bau03.htm

Das könnte eine typische Folge einer fehlerhaften Sanierung sein. Die Häuser werden vollständig hermetisiert und der natürliche Luftaustausch, der normalerweise durch Fensterfalze und Bauwerk erfolgt wird durch die hermetische Versiegelung der Häuser verhindert. Die Mauern nehmen in aller Regel die Raumfeuchte auf und geben diese an die Außenluft ab. Dies geschieht durch das Mauerwerk hindurch. Nun stelle man sich einmal vor, man steckt das Ganze Haus in eine Plastiktüte. Nun wird durch das Mauerwerk die Luftfeuchte aus der Raumluft aufgenommen und das wars dann schon, denn die Feuchtigkeit kann durch die Kunststoffschicht, sprich Vollwärmeschutz-Fassade nicht an die Außenluft abgegeben werden. Also staut sich die Nässe mit der Zeit in dem Mauerwerk und an kalten Stellen kondensiert das Wasser aus. Am ehesten ist dies an den Fenstern zu sehen. Die häufigste Fassadenisolierung ist aus Styropor gefertigt, die keinen Austausch mehr zulässt. Der Kondensatpunkt des Mauerwerks wird durch die isolierung weiter in Richtung Außenwand verschoben. Damit entsteht das Kondensat aus der Raumluft nunmehr innerhalb des Mauerwerks. Was dann aus der daraus folgenden Ansammlung an Feuchtigkeit im Mauerwerk an Bauschäden entstehen kann ist noch gar nicht abgeklärt. Da streiten sich die Fachleute! Was Du nun machen kannst ist ganz schlicht häufiges stoßweises Lüften, da ja der natürliche Luftaustausch nicht mehr gegeben ist. Auf "Vollgas" die Heizung laufen zu lassen, ist nicht wirklich hilfreich. Man kann eigentlich an der Situation als Mieter nicht wirklich etwas ändern.

Zitat: Im moment hat es draussen -7Grad, innen etwa 21Grad und seit erstellen meines Problems hat sich schon wieder ein leichter beschlag-film an den Fenstern angesetzt..ist jetzt ne stunde her...Luftfeuchtigkeit etwa 21-22% bei 21Grad

Eine Luftfeuchte von 22 % ist wohl allen zu trocken und in Gebäuden auch kaum erzielbar.

Ihr habt vermutlich neue zu dichte Fenster, evtl. keine mechanische Lüftung auf dem Dach und gedämmte Außenwände.

Wo soll denn die Wohnfeuchte sonst hin, wenn nicht ans Fenster. An den Wänden kann sie nicht kondensieren, die sind wohl noch zu warm. Falls die Fenster nur billige 1,6 er sind, dann ist die Zimmertemperatur auch etwas zu niedrig. Auf jeden Fall ständig etwas heizen, mit Durchzug lüften, in Abstimmung mit dem Eigentümer evtl. die obere Dichtlippe im Fenster überwiegend herausschneiden.

Nach Möglichkeit (durch die alten Schornsteine) eine mechanische Lüftung für alle Wohnungen einbauen.

Hol dir einen luftentfwuchter. Das ist eine kleine Kiste, in die man ein Säckchen reinlegt und dann wird ständig die Luftfeuchtigkeit gesenkt


Limmi 
Beitragsersteller
 29.12.2014, 19:16

Wer lesen kann ist klar im Vorteil;)

Hab bereits 2 stk.

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Das Wasser der Raumluft kondensiert an den Fenstern, weil sie deutlich kälter sind als die Wände. Deswegen hast Du auch eine sehr niedrige (eigentlich viel zu niedrige) Luftfeuchte. Die sollte eigentlich eher 45-55 % betragen.

Du solltest idealerweise alle paar Stunden kurz (5 bis maximal! 10 min) durch die Wohnung querlüften. Außerdem die Fenster morgens trockenwischen.

Es kann auch sein, dass bei der Sanierung etwas falsch gemacht wurde: Möglicherweise sind die Fenster nicht ausreichend wärmedämmend. Außerdem ist möglicherweise die Fußbodenheizung ungeeignet verlegt - vor den Fenstern sollte mehr Wärme eingbracht werden, entweder durch engere Leitungsabstände oder dadurch, dass die Leitung zuerst (wenn das Wasser noch wärmer ist) an den Außenwänden entlang führt. Das kann man jetzt kaum noch prüfen. Was man eventuell machen kann ist, die Fließrichtung in den betreffenden Zimmern umkehren. Aber dazu muss der Installateur etwas sagen.

Ansonsten: Ich kenne das Problem und musste jahrelang jeden Morgen die Scheiben trockenwischen. Das Gute: Solange das Wasser auf dem Glas kondensiert, gibt's keinen Schimmel!


larry2010  29.12.2014, 18:36

das kommt raus, wenn saniert wird und ein altes haus dann vollständig gedämmt wird, das ist jetzt so dicht, das nirgends mehr feuchtigkeit austreten kann. merkt man an der gemessenen luftfeuchte.

bei meinen vater und seinen egschwistern gab es ein ähnliches problem, zwar war das haus aus den 70ziger jahren und mein vater brummelt etwas von falschen putz oder farbe vor sich her, aber vorallem sind die neuen kunststofffenster so dicht, das es bei leuten auch im schlafzimmer zu kondenzwasser am fenster kam.

da wurde eine zwangslüftung eingebaut, zudem würde ich möglichst die türen offen lassen, das die luft in der wohnung zirkulieren kann und künftig öfter lüften.

bei einem altbau steigt immer feuchtigkeit in den wänden vom keller hoch, die an sich durch die aussenwände weg kann.

bei euch gibt es die möglichkeit nicht mehr.

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