Luftfeuchtigkeit steigt bei Heizen! Dringend Rat

12 Antworten

besorge dir doch mal ein paar zimmerpflanzen wie die grüne oder grün/weisse zimmerlilie - die halten den wohraum auch trocken...

amsonsten stosslüften - kannst du im internet nachforschen...

aber - pflanzen in der wohnund sind immer gut - die "schlucken" viel feuchtigkeit... ;-))) lg

Sehe Problem evtl. in Heiz- und Lüftungsgewohnheit. Feuchtigkeit hat sich in Wände eingelagert durch wochenlanges falsches Lüften.( z.B. Lüften bei ausgekühlten Raum nach übermäßiger Nachtabsenkung). kalte trockene Raumluft wird nur gegen kalte feuchte Außenluft getauscht. Durch starkes Heizen erwärmen sich die Wände ( vor allem die hinter dem Heizkörper ) und geben übermäßig viel Feuchte ab. Mein Tipp - Absenktemperatur max. 3°C unter Normaltemperatur. also Temperatur nahezu immer Konstant halten um ein auskühlen der Wände zu vermeiden. mind. 2mal täglich richtig Lüften. Es ist durchaus mögich solche Beobachtungen zu machen, das die Feuchte zunimmt je mehr man heizt. also permanent heizen. kann ja z.B. permanent 16°C haben.

Nur warme Luft kann Feuchtigkeit speichern. Kalte Luft kaum. Wenn also in den Wänden, Vorhängen etc. (Im Raum) schon Feuchtigkeit gespeichert ist (Bei Hygrometer daran zu erkennen, dass nach dem Lüften, binnen weniger Minuten der Wert wieder hochschnellt) hilft nur folgendes

Herbst/Winter

  1. Heizung aufdrehen, alle Fenster zu.
  2. 30 Minuten den Raum erwärmen
  3. Heizung aus, Fenster auf (ganz auf, nicht Kipp!), aber für Durchzug sorgen, also ein Fenster im entsprechenden Raum, und eins am anderen Ende der Wohnung/des Hauses
  4. 15 Minuten lüften
  5. Ab Schritt 1 beginnen

Diesen Ablauf 4-5 Mal wiederholen. Dann sollte man auf einem Hygrometer sehen, dass der Wert irgendwann runter geht und unten bleibt. Kann aber dauern und auch mal mehr als 5 Wiederholungen brauchen.

Im Prinzip sorgt man damit dafür, dass sich die warme Luft mit der im Raum befindlichen Feuchtigkeit vollsaugt (das geht nur bis zu einem gewissen Maß) und dann transportiert man die nasse Luft durch Durchzug raus. Usw.

Um ein gutes Klima zu halten, immer morgens (nach dem Aufstehen) und abends (vorm Schlafen) komplett Durchzug 10 Minuten mit ganz geöffneten Fenstern. Das Hygrometer sollte dann so zwischen 40 und 55 stehen. Ab 65 sollte man dringend wieder Stoßlüften (Durchzug, wie beschrieben).

Im Sommer kann es draußen durchaus mal über 65 sein, da sollte man dann nur lüften, wenn draußen unter 65 ist. Sonst holt man sich die nasse Luft rein.

Natürlich muss man dieses mehrfach Lüften nicht täglich machen. Das ist nur für Haushalte, die es sonst falsch machen und schon viel gespeicherte Feuchtigkeit im Haus haben. Hat man erstmal den Wert stabil auf 40-55 gebracht, ohne dass er wieder nach 5 Minuten auf über 65 hochschnellt, reicht morgens und abends Durchzug Lüften wie beschrieben.

Physikalisch gesehen:

Luftfeuchtigkeit meint die in einem bestimmten Luftvolumen enthaltene Wasserdampfmasse.

Bei einer bestimmten Temperatur (und, hier vernachlässigbar, Druck) kann in einem bestimmten Luftvolumen nur eine definierte Höchstmenge Wasserdampf enthalten sein (Sättigung). Bei 10° C etwa 9 gr , bei 30° C bereits 30 gr Wasserdampf :-)

Das Verhältnis von momentanem zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt bei derselben Temperatur und demselben Druck bezeichnet man als die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent (%).

Bei 30°C kann deine Luft, wenn der Hygrometer 66% anzeigt, also zu den vorhandenen 20 Gramm noch 10 gr. Wasserdampf aufnehmen.

Bei Temperaturerhöhung nimmt durch Zuführung kinetischen Energie (Wärme) der Anteil an Wassermolekülen zu, die die Wasseroberfläche verlassen können.

Der Wasserdampfgehalt in der Luft steigt (Wasserkocher-Effekt), damit auch die Luftfeuchte.

Praktisch gesehen:

Der Ansteig der rel. Luftfeuchte ist also physikalisch durch die Temparaturerhöhung bedingt und praktisch kein Problem, solange es nicht über 100% (Sättigung) steigt.

Und durchaus sinnvoll, weil trockene Luft die Atemwege schädigt.

Steigt er aber durch Heizen und ist der ohnehin hohe Wassergehalt der Luft, etwa durch feuchten Estrich, viele Pflanzen, viel kalte Außenluft im Winter (fatales Dauerlüften!), Duschen oder Kochen übersättigt, kondensiert der Wasserdampf an kalten Stellen (Fenster, Außenwände).

Kann der Wasserdampf duch die Wände nicht aufgenommen werden (Fliesen, Disperionsfarbe), kondensiert er an kalten Stellen (Fenstern, Außenwandseiten).

Stoßlüften nach dem Duschen oder Kochen bringt durch Temperaturabsenkung eine kühleres Luftvolumen, dass mehr Wasserdampf aufnehmen kann und die Kondensierung des Wassers mit Schimmelpilzbildungsgefahr minimiert.

G imager761


Yorgos  07.11.2011, 19:39

Praktisch gesehen: Der Ansteig der rel. Luftfeuchte ist also physikalisch durch die Temparaturerhöhung bedingt und praktisch kein Problem, solange es nicht über 100% (Sättigung) steigt.

Sorry, aber das kann ja wohl irgendwie nicht passen! Eine Erhöhung der Temperatur bringt bei gleicher absoluter Feuchte immer eine Senkung der relativen Feuchte mit sich! Ein Beispiel wurde hierzu weiter vorne schon genannt!

Das Hygrometer ist nicht temperaturkompensiert und zeigt statt der relativen die absolute Luftfeuchtigkeit an. Und warme Luft kann nun mal mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte.


Barbierella 
Beitragsersteller
 07.11.2011, 10:37

also, wenn ich lüfte, dann sinkt die Luftfeuchtigkeit komischerweise wie gewünscht. Was ist dein Vorschlag? Einfach ein anderes kaufen oder sich gar nicht an den Werten stören lassen, da es nicht sein kann?

PS: Wie kann man das Beschlagen der Fensterscheiben abends/nachts reduzieren? Wir haben von außen keine Rollos, Kunstofffenster. und ich muss nun jeden Morgen die Scheiben sowie die Gummierung von Scheibe zu Kunstoffrahmen abwischen, da sich sonst Schimmelsporen bilden! Hauptsächlich nur im Schlafzimmmer und etwas in der Küche. Im Arbeitszimmer, wo derzeit keiner arbeitet, keine Pflanzen etc. stehen, bilden sich auch am unteren Rand Tröpfchen. Wie kann das sein? Habe gemerkt, dass es weniger wird, sobald die Heizung läuft. Auch hier bitte ich um Rat!

Josefka63  07.11.2011, 10:54
@Barbierella

Ich weiß nicht, was ein wirklich funktionierendes Hygrometer kostet. Ich hab auch nur ein Placebo-Instrument zuhause ;-)

Ansonsten hilft nur das altbewährte Stoßlüften zur richtigen Tageszeit. Die Beschreibung der Methode lässt sich leicht googeln

Barbierella 
Beitragsersteller
 07.11.2011, 11:02
@Josefka63

Wow, hier tut sich ja richtig was!! Danke an alle für Eure Antworten!

Aber generell verstehe ich das doch richtig, dass bei Heizen die Luft trockener wird oder?? Hier wird immer viel mit "mehr Feuchtigkeit aufnehmen" etc. geschrieben. Bedeutet das, dass dann mehr Feuchtigkeit vorhanden sein muss?

Yorgos  07.11.2011, 11:56
@Barbierella

Bedeutet das, dass dann mehr Feuchtigkeit vorhanden sein muss?

Nein! Das bedeutet lediglich, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Diesen Effekt kannst Du Dir dann gerade in der kalten Jahreszeit beim Lüften zunutze machen.

  1. Die warme Raumluft nimmt zwischen den Lüftungsvorgängen allmählich Feuchtigkeit auf; die Luftfeuchtigkeit steigt.
  2. Bei der Lüftung wird die warme Feuchte Luft hinaus gelüftet und gegen die kalte, trockene Aussenluft ausgetauscht.
  3. Die Luftfeuchtigkeit im Raum ist gesunken.
  4. Beim anschliessenden Aufheizen der Raumluft sinkt die relative, nicht die absolute, Luftfeuchte noch weiter.
  5. Die warme, frische Warmluft hat jetzt wieder eine höhere Aufnahmekapazität und kann wieder Feuchte aufnehmen, die beim nächsten Lüftungsvorgang hinaus gelüftet werden kann.

Die Zusammenhänge zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit hatte ich hier schon einmal bei einer Deiner Fragen ausführlich erklärt: http://www.gutefrage.net/frage/luftfeuchtigkeit-steigt-bei-lueftung

syncopcgda  07.11.2011, 10:21

Und warme Luft kann nun mal mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte.

Falsch! Kalte Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, deshalb muss im Sommer nachts gelüftet weden.

Josefka63  07.11.2011, 10:51
@syncopcgda

Da liegst Du leider völlig daneben. Einfacher Beweis: Warme Zimmerluft trifft auf kalte Fensterscheibe (oder Spiegel im Bad). Abkühlung, folglich weniger Feuchtigkeitsaufnahme möglich, folglich Kondensation und nasse Scheibe. ...

Yorgos  07.11.2011, 11:12
@Josefka63

Warme Zimmerluft trifft auf kalte Fensterscheibe (oder Spiegel im Bad).

Bitte nicht Äppel mit Birnen vergleichen!

Du beschreibst Kondensatbildung an Gegenständen, die den Taupunkt unterschritten haben.

Josefka63  07.11.2011, 14:37
@Yorgos

Dann nimm doch einfach mal schön warme Badezimmerluft, steck sie in ein Schraubglas (schön dicht verschließen) und kühl das Ganze ab. Was passiert? Richtig. Es bildet sich Kondenswasser im Glas. Obwohl Luft und Glas die gleiche Temperatur haben. Und das liegt eben daran, dass die kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann als die warme. Sowas lernt man übrigens im Sachkundeunterricht der Grundschule bei "Woher kommt der Regen?" Hast Du da etwa gefehlt? ;-)

Yorgos  07.11.2011, 19:29
@Josefka63

Langsam aber sicher kommt mir der Gedanke, Du willst uns hier veräppeln! Denn Du vergleichst schon wieder rundes mit birnenförmigen Obst!

Was passiert? Richtig. Es bildet sich Kondenswasser im Glas.

Genau. Und warum? Weil das Glas auf der Innenseite die Taupunkttemperatur der eingeschlossenen Luft erreicht bzw. unterschritten hat! Wenn Du Dein Konstrukt jetzt noch genügend lange in einer gleichbleibender Umgebungstemperatur stehen lässt, ist das Kondenswasser weg!

Den gleichen Effekt kannst Du übrigens beobachten, wenn Du im Sommer eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank nimmst!

Obwohl Luft und Glas die gleiche Temperatur haben.

Haben Sie eben nicht!

Und das liegt eben daran, dass die kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann als die warme.

Ich werd hier noch bekloppt! Habe ich während dieser elendig langen Diskussion irgendwo etwas anderes behauptet? Zeig mir bitte wo!

Sowas lernt man übrigens im Sachkundeunterricht der Grundschule bei "Woher kommt der Regen?" Hast Du da etwa gefehlt? ;-)

Nein, da war ich zugegen. Ich habe ja schließlich den Unterricht abgehalten! :-))

Yorgos  07.11.2011, 10:13

.....und zeigt statt der relativen die absolute Luftfeuchtigkeit an.

Absolute Luftfeuchte wird neuerdings in % angezeigt?

Josefka63  07.11.2011, 10:21
@Yorgos

Man sollte nicht jeden angezeigten Wert blindlings glauben. Und einem billigen Hygrometer schon gar nicht. Von der Theorie her hast Du Recht. Dann dürfte sich der Wert aber nicht mit der Temperatur ändern, oder?

Yorgos  07.11.2011, 10:34
@Josefka63

Dann dürfte sich der Wert aber nicht mit der Temperatur ändern, oder?

Wenn sich ohne Zufuhr von Fremdluft der angezeigte Wert bei Temperaturerhöhung oder -verringerung ändert, kann es nicht die absolute Feuchte sein!

Josefka63  07.11.2011, 10:48
@Yorgos

Ohne Zufuhr von Fremdluft gibt es in einer Wohnung nicht. Sobald geheizt wird, kommt die Luftumwälzung in Gang. Welche Erklärung bietest Du denn für die temperaturabhängige Luftfeuchtigkeit? Es muss ja auch nicht die absolute Feuchte sein, letztlichh ist einfach die Temperaturkompensierung fehlerhaft bis nicht vorhanden...

Yorgos  07.11.2011, 11:37
@Josefka63

josefka63: Ohne Zufuhr von Fremdluft gibt es in einer Wohnung nicht.

Fremdluft ist die aktiv oder passiv dem Raumklima zugeführte Luft von aussen. Zum Beispiel bei einer Lüftung durch Fenster, Lüftungseinrichtung oder nachströmender Verbrennungsluft!

In einem geschlossenen Raum bleibt es daher bei der Aussage:

Wenn sich ohne Zufuhr von Fremdluft der angezeigte Wert bei Temperaturerhöhung oder -verringerung ändert, kann es nicht die absolute Feuchte sein!

Daher kann Deine eingangs geäußerte Annahme, der angezeigte Wert sei die absolute Feuchte, nicht stimmen!

Josefka63  07.11.2011, 14:33
@Yorgos

Ein Luftaustausch findet immer statt, dafür sorgen schon all die Undichtigkeiten an Türen/Fenstern usw. Und deshalb auch die Probleme mit Kondenswasser bei den allzu dichten Kunststofffenstern. Meine Annahme besagt, dass der angezeigte Wert nicht temperaturkompensiert ist. Legt man diese Annahme zugrunde,erklärt sich das Phänomen der tempeaturabhängigen Anzeige schlüssig. Wenn Du eine bessere Erklärung hast, heraus damit :-)

Yorgos  07.11.2011, 19:54
@Josefka63

Wenn Du eine bessere Erklärung hast, heraus damit

Habe ich, aber Du hast sie entweder noch nicht als solche entdeckt oder nicht verstanden. Aber der Abend ist ja noch lang!