Berufliche Neuorientierung mit Ende 20/ Anfang 30?

4 Antworten

Habe ich persönlich zwar nicht gemacht, aber eine Zeit lang hatte ich mit diesem Gedanken gespielt.

Ausschlaggebend war für mich, dass ich zwar gern zu Arbeit gegangen bin, aber das Niveau immer das Gleiche blieb. Es gab nicht mehr wirklich was neues zu lernen. Und irgendwann fühlt man sich nicht mehr ausreichend ausgelastet.

Glücklicherweise kam dann ein Aufstieg in eine Führungsposition, was mich letztendlich dann doch wieder neu motiviert hat.

Persönlich finde ich, dass man in keinem Alter zu jung oder zu alt ist, um sich um- oder weiterzubilden. Ich finde es sogar super, wenn man den "Mut" dazu hat, dieses Ziel in Angriff zu nehmen. Am wichtigsten ist für mich nämlich, dass man sich selbst gut fühlt und vor allem auch in Sachen Arbeit möglichst ausgeglichen und im gesunden Maße ausgelastet ist.

Hallo :) Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau. Der Beruf macht mir Spaß, die Arbeitszeiten (6 Tage/60h...ist leider so, auch wenn der Arbeitgeber das anders darstellt nach außen) und die Bezahlung waren aber immer sehr bescheiden und da ich für Textil gelernt hatte, wollten mich Kaufland und Co nicht. Ich war am Schluss ziemlich fertig und kurz vor einem Burnout. Deswegen bin ich nochmal umgestiegen und studiere seit Oktober 2014 dual und arbeite bei einer Bundesbehörde. Mitte nächsten Jahres bin ich dann hoffentlich mit dem Studium durch und kann mein Leben dann endlich auch genießen. Ich bereue meinen Wechsel absolut nicht. Heutzutage arbeitet man ewig lange bis zur Rente, dann sollte die Arbeit auch Spaß machen bzw. so sein, dass man das auch durchhält.

Ich habe mit 19 meine Ausbildung nicht erfolgreich abgeschlossen, habe danach jahrelang in dieser Branche (Garten- und Landschaftsbau) gearbeitet bei verschiedenen Firmen. Leider ist man dann immer der erste, der gehen muss wegen Winter o.ä.

Dann habe ich lange Zeit in der Fahrradbranche gearbeitet in verschiedenen Läden als Verkäufer, Mechaniker usw. Auch da gabs immer mal wieder Entlassungen in der Nebensaison usw. Irgendwnan hatte ich keine Lust mehr, deswegen habe ich mit 27 nochmal neben dem Job im Fahrradladen Abendschule gemacht, also erst Hauptschulabschluss in 4 Monaten, dann zwei Jahre Realschule, alles mit 1. Das Ganze habe ich gemacht, um nochmal eine Ausbildung machen zu können, die habe ich auch bekommen mit 29 als Beamter in der Verwaltung. Damit war ich durch mit 31 und nun bin ich 38 und habe einen guten und sicheren Job, Gehalt reicht und ich bin zufrieden.

Ändern kann man immer was, das hat mit dem Alter nichts zu tun, schon gar nicht, wenn man erst um die 30 ist, das ist eine innere Einstellung. In der Abendschule hat eine 62-Jährige ihr Abitur nachgeholt damals!!!

Also, ich kann nur raten, wenn man wirklich möchte, kann man locker einen beruflichen Neustart schaffen. Leichter wird es natürlich nicht, das war es bei mir auch nicht, denn neben dem Beruf noch zu Abendschule zu gehen, zwei kleine Kinder zu Hause, von dem eins nen Gehirntumor hat...naja, war alles kein Zuckerschlecken!


Marbuel  16.12.2016, 14:08

Mein Beileid. Gibt es für den kleinen noch Hoffnung oder ist sowas definitiv das Todesurteil? 😢

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ChiefKebab  16.04.2019, 14:16

Dein Beitrag ist zwar schon etwas älter... aber bei mir ist es gerade genau andersrum :D Ich bin seit ein paar Jahren in der Verwaltung und überlege mit 26 eine zweite Ausbildung im Gartenbau zu machen :P Ich weiß, so rum ist es eher unüblich, aber in dem Bereich gibt es ja mittlerweile genug Arbeit.

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Topotec  16.04.2019, 15:34
@ChiefKebab

Ich habe mich mittlerweile in der Verwaltung erfolgreich für das Aufstiegsstudium beworben, studiere also seit März...unter vollen Bezügen! Für mich käme Garten-/Landschaftsbau nicht mehr in Frage, geht schon gesundheitlich nicht mehr.

Dennoch wünsche ich dir auf deinem Weg alles Gute!

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Ich habe mit ca. 28 ne Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung begonnen. Früher war ich Fachkraft für Lagerwirtschaft. Den Beruf hatte ich eigentlich nur gemacht, weil ich nichts anderes mehr bekommen habe. Irgendwann entschied ich mich dann dafür, mich wieder zu bewerben. Es war aber keine Umschulung. Die gibt es meines Wissens ohnehin nur, wenn man den alten Beruf nicht mehr ausführen kann. Ich persönlich bereue den Schritt nicht. Ich habe jetzt mehr als den doppelten Nettolohn und eine Arbeit, die mir Freude bereitet. Wenn es also die Möglichkeit gibt, wüsste ich nicht, warum man es nicht machen sollte.