Bereiter werden?!

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moin.

nun hast du hier schon zwei antowrten bekommen, die davon abraten.

ich habe selbst als angestellter und als selbständiger bereiter gearbeitet. klar ist es im winter hart, weil bei minus 10 grad mit pferden arbeiten zu "müssen" wenn das leder hart die knochen steif sind, das pferd ne halbe bis dreiviertel stunde braucht bis es trocken ist...

ich hab da aber ein grosses ABER... :

wenn du sirklich so pferdeverrückt bist, dass der umgang mit pferden einfach das schönste ist, was du dir vorstellen kannst, sind dir die langen, unregelmässigen arbeitszeiten schonmal egal- wer einen job hat, der ihm spass macht, geht nie zur arbeit, sondern übt den ganzen tag seine lieblingstätigkeit aus.

dass viele pferdebesitzer ausgemachte a-lochkunden sind, liegt daran, dass die leute, die sich für ihr(e) pferd(e) einen bereiter leisten ( können) geldmässig meistens gut bestückt sind. solche leute sind schwer von einer anderen meinung zu überzeugen- ich hab mal einen job hinschmeissen müssen, weil ich mich geweigert habe ein pferd rollkur zu reiten, der besitzer es aber so haben wollte...

wie auch immer- die schönen momente, die man beim reiten hat, die erfolgserlebnisse, wenn man den fortschritt eines jungen pferdes oder auch eines älteren, dass man zum korrekturreiten bekommt, die fortschritte, die reitschüler machen, der ein oder andere dicke scheck den man beim pferde handeln oder vermitteln einlösen kann- das alles sind dinge, die ein bereiterleben doch recht angenehm machen.

jobangebote gibt es, es wird immer wieder was frei- wenn du gut bist, wirst du sogar angebote bekommen, wenn du arbeit hast...

wenn es das ist, was du wirklich willst, mach es- egal was deine eltern oder andere leute sagen. wenn andere leute dich von einer entscheidung abbringen können, willst du es nicht wirklich- und wenn du dann was anderes machst, läufst du immer gefahr, dass du dir später in deinem leben die frage stellst- was wäre geworden, wenn ich mich nicht hätte bequatschen lassen ?

hoffe geholfen zu haben...

Einen Job findest schon, weil immer wieder einer den Job an den Nagel hängt und da kannst Du dann rein. Denn es ist ein Knochenjob. Ich habe noch niemanden kennengelernt, der das lang gemacht hat. Es sieht so angenehm aus, aber ein Pferd nach dem anderen reiten zu MÜSSEN, egal, wie einem die Kälte in die Glieder fährt, stellt einen doch ziemlich hart vor die Realität. Nach einem Winter stöhnen die Pferdewirte nur, nach dem nächsten lassen sie die ersten Probleme ärztlich betreuen und nach 5 Wintern sind die meisten raus aus der Nummer und lernen einen anderen Beruf - um endlich mal wieder Freude am Reiten zu haben und ihre eigenen Pferde zu reiten, die sie die letzten Jahre vernachlässigt haben, weil sie einfach nicht mehr konnten - sofern sie sich überhaupt leisten konnten, eines zu halten.

Die wenigsten gehen eine solche Laufbahn wie die paar Berufsreiterkoriphäen, die man kennt und die dann eigentlich schon wieder mehr ihre Azubis reiten lassen, um sich selbst nicht aufzuarbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich rate Dir davon ab ... lern was vernünftiges, wo Du gutes Geld verdienst und behalte die Pferde als Hobby.

Nur ein paar Stichpunkte:

  • Wochenend- und Feiertagsarbeit

  • unregelmäßig frei und bis spät abends im Stall (kein geregelter Feierabend)

  • schlecht bezahlt

  • Knochenjob

  • bei Wind und Wetter draußen

  • kein Spaß mehr am reiten, wenn das reiten zum MUSS wird

  • Pferdebesitzer sind furchtbare Leute

  • u.U. viel unterwegs (Turniere, Auktionen, Probereiten, etc)

  • gefährlich (oft hat man junge oder verittene/bockige Pferde)

  • usw.