Berechnung der HCl Zugabe zur NaOH zum Einstellen eines pH?

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Gratuliere, Du hast den Nachteil Deiner Methode selbst erkannt: Der pH reagiert in die­sem Fall unglaublich empfindlich auf Zugabe von Säure. Daher hat man eher keine Chance, durch Mischen von NaOH plus HCl einen definierten pH zu erreichen; das klappt nur, wenn der gewünschte pH knapp an Null oder 14 liegt, denn dann ist so viel HCl bzw. NaOH drin, daß ein Tropfen mehr oder weniger auch nichts ausmacht.

Der Grund, weshalb das so ist, liegt daran, daß HCl und NaOH beide stark sind (dann ist ja auch die Titrationskurve im Mittelteil extrem steil). In so einem Fall weicht man auf eine schwache Säure aus, z.B. Zitronensäure mit dem ersten pKₐ-Wert 3.09. Du brauchst also ungefähr gleich viel Zitronensäure und Citrat, um einen ungefähr sym­me­tri­schen Puf­fer zu bekommen, dessen pH≈pKₐ.

Da Du n=cV=1.5 mmol NaOH im Glas hast, mußt Du also 3 mmol Zitronensäure zu­geben, und diese Zahl ist robust auf kleine Variation der Mengen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

HappyDigits 
Beitragsersteller
 06.02.2022, 12:55

Deine Antwort hat mir sehr weitergeholfen und mich in die richtige Richtung gestoßen. Vielen Dank! Ich habe das ganze mit Phosphorsäure durchgerechnet um einzelne pH Werte zu erreichen und werde das demnächst versuchen im Rahmen meiner Masterarbeit.

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indiachinacook  06.02.2022, 13:59
@HappyDigits

Ja, mit einem H₃PO₄/H₂PO₄⁻-Puffer könnte da auch gehen. Er muß allerdings schon ziemlich unsymmetrisch sein, um pH=3 zu ergeben, da die Phosphor­säure deutlich stärker als die Zitronensäure ist (pKₐ=2.15); mit der Henderson–Hassel­balch-Gleichung kommt man auf ein anzustrebendes Verhältnis von H₃PO₄ : H₂PO₄²⁻ ≈ 1:7.

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