Belasten Wärmepumpen mit Geothermie das Grundwasser?
Ich verstehe nicht warum Bohrungen teilweise nicht genehmigt werden mit der Begründung Grundwasserschutz.
Keine Frage: Geothermie hat einen besseren Wirkungsgrad als Luft-Wärmepumpen.
Keine Frage auch: der Grundwasserspiegel sinkt in einigen Regionen, teilweise fallen dadurch alte Anlagen aus, wenn die Bohrung nicht tief genug war.
Aber was ich nicht verstehe: Muss man nicht einfach tiefer bohren ? Kostet zwar mehr Geld aber dann sollte es funktionieren. Die Systeme entziehen oder verbrauchen doch kein Grundwasser, was sind die Kriterien die eine Genehmigung verhindern können ?
Vielleicht kennt sich ja jemand aus !
6 Antworten
Man muss deutlich unterscheiden zwischen Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen.
Für Erdwärmepumpen werden entweder im größeren Baugrundstück in einer gewissen Tiefe (frostgeschützt, ca. 1 Meter) horizontal Schläuche ausgelegt, die die Umgebungstemperatur in das Übertragungsmedium (Wasser mit ???) aufnehmen.
Oder es wird in die Tiefe gebohrt (> 60 Meter), um dort eine stabile und schon etwas wärmere Umgebung zu nutzen. Dadurch können Grundwasserschichten durchstoßen werden und das will man wohl verhindern. Gibt es keine wasserführenden Schichten in der fraglichen Zone, wird die Genehmigung wohl ziemlich problemlos genehmigt.
Grundwasserwärmepumpen brauchen Rohrleitungen zum Entnehmen und zum wieder Zurückführen des Grundwassers. Dabei kommt es darauf an, in welcher Tiefe ausreichend Grundwasser zur Verfügung steht. Davon hängt ganz wesentlich die Wirtschaftlichkeit ab. Auch wenn das entnommene Wasser wieder zurück geführt wird, greifen solche Systeme in den Grundwasserhaushalt ein und wenn zu viele solcher Wärmepumpen in engem Umkreis laufen sollen, funktioniert es irgendwann nicht mehr optimal. Zudem muss sichergestellt sein, dass das Grundwasser permanent ausreichend zur Verfügung steht und nicht durch irgendwelche Absenkungen (natürlich oder durch Baumaßnahmen in der Umgebung) plötzlich ausbleibt und womöglich gerade dann, wenn man es am dringendsten braucht, also im Winter.
Zu unterscheiden sind diese Systeme noch von der Tiefengeothermie, bei der man tiefer als 1000 Meter, manchmal sogar tiefer als 3000 Meter bohrt, um heißes Wasser nach oben zu befördern, Wärme zu entziehen und es wieder zurück zu pumpen. Solche Bohrungen sind wirtschaftlich meist nur dann sinnvoll, wenn in der Umgebung sehr viele eng bebaute Gebiete liegen, die damit versorgt werden können.
Es geht viel mehr darum, dass die Erdschichten duchstoßen werden und z.B. Oberflächenwasser ins Tiefenwasser sickern kann und somit dort Schadstoffe einbringen.
DIe Bohrsuspension tut ihr Übriges dabei.
Übrigens: beim Bohren nach Öl und Gas haben wir GENAU die gleichen Probleme.
Kleiner Tipp meinerseits: Wenn Bohrung, dann gleich Tiefenbohrung! sprich über 100 m!
Das hat den Vorteil, dass das Genehmigungsverfahren damit ins Bergbaurecht fällt und somit erheblich einfercher ist.
Das mit dem Wirkungsgrad ist übrigens so eine Sache. Tatsächlich ist es so, dass wir in 110 m Tiefe ca. 10,2 Grad das ganze Jahr über haben. aber eben auch im Sommer. Das beduetet, dass wir bei sagen wir 15° AU0entemperatur unwirtschaftlicher arbeiten, als mit der Erdwärmepumpe. Wenn man dann die Kosten für die Tiefenbohrung mitrechnet, ist es je namch Energiebedarf einfach unwirtschaftlich.
Ins besondere dann, wenn durch Flächenheizungen garkeine so hohe vorlauftemperatur mehr erforderlich ist.
lg, Anna
Das stimmt so leider nicht. Die Genehmigung unter 100m ist einfacher, weil kein Bergbaurecht gebraucht wird, sondern das Wasserwirtschaftsamt zuständig ist. Ausserdem ist das günstiger.
Tiefenbohrungen über 100m kann man komplett vergessen, weil viel zu teuer. Amortisiert sich nie. Besser Erdkollektor mit 1m Tiefe. Auch hier habe ich schon konstant über 0 Grad.
In das Wasser, welches die Wärmepumpe mit Energie versorgt, wird Frostschutzmittel gemischt.
Mit welchen Auswirkungen?
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Es geht doch nur darum, dass der Heizwasserkreislauf nach außen zur Wärmepumpe abgesperrt wird und das Wasser aus der Wärmepumpe
Es gibt durchaus Experten, die der Meinung sind, dass das die Altlasten von morgen sein werden - aber nicht aus den von Dir genannten Gründen, sondern weil damit potenziell wasserführende Schichten durchstoßen und undicht werden können.
In der Erdsonde einer WP wird eine Wasser-Salz-Mischung verwendet, bei einer Undichtigkeit (Erdbewegung, Materialermüdung) kann dieses Gemisch in den Boden und somit ins Grundwasser gelangen, solch eine WP wird in einem Trinkwassergewinnungsgebiet nicht genehmigt.
Sollte es sich um eine Grundwasser-WP handeln, die an einer Stelle Wasser entnimmt und an einer etwas entfernten Stelle das Wasser zurückgibt, so hat die auch keine Chance in bestimmten Gebieten genehmigt zu werden.