Bei der Beerdigung einen Text vorlesen?

6 Antworten

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Der Text ist wunderschön.

Es ist keine klassische Fürbitte.

Daher würde ich den
Priester/Pfarrer in jedem Fall darauf ansprechen. Am besten sofort anrufen, dann könnt Ihr Euch noch absprechen, wo der Text am besten hinpasst.

Wenn Ihr das gut absprecht, kann der Text eigentlich überall hinpassen, selbst in die Ansprache des Pfarrers, die er dafür unterbrechen könnte. Gibt es eine Lieblingsmusik Deiner Oma oder eine, die gut zu ihr passt? Vielleicht könnte sie vorher oder nachher eingespielt werden. Die meisten Bestatter können das. Ich bin selber ev. Pfarrer und würde mich über Deinen Wunsch, diesen Text vorzutragen, sehr freuen und auch auf weitere Wünsche zur Gestaltung der Feier gerne eingehen, wenn sie mir passend erscheinen.

Wenn der Pfarrer bei Deinem Wunsch mitzieht:

Ich würde nicht zu sehr drauf achten, wie schnell Du sprichst. Ich kenne z.B. keinen Radiosprecher, der langsam spricht - das fänden alle ätzend. Wenn die Trauerhalle sehr hallt, ist es allerdings wichtig, nicht zu schnell zu sprechen.

Wichtiger ist es, laut genug zu sprechen. Wenn ein Mikro da ist: Geh nah genug dran. Bieg es Dir ggf. runter oder rauf. (Wenn es dann zu sehr aus dem Lausprecher "knallt", kannst Du ja wieder etwas mehr Abstand nehmen.)

Und wirklich am Wichtigsten ist: Nimm Dir zwischen jedem Satz Zeit zum Atmen. Ausatmen. Einatmen. Nächster Satz. Ausatmen. Einatmen.
Dieses Atmen wird dir helfen, Deine Fassung zu bewahren und für die Zeit des Vortrags nicht zu weinen.
Und wenn Du doch weinen musst: Tränen abwischen, ausatmen, einatmen. Dann wirst du sicher weiter lesen können.

Und falls das gar nicht geht: Du solltest einen deutlich geschriebenes Blatt haben, mindestens 14 Punkt-Schrift, ich nehme sogar immer 16 Punkt-Schrift. Und steht dazu, dass Du ein solches Blatt hast. Manche schreiben Mini und tun so, als hätten sie keinen Zettel. Das wirkt erstens affig, und zweitens hindert es Dich am leichten Lesen.
Und drittens kannst Du einen solches Blatt "im schlimmsten Fall" dem Pfarrer geben, damit er für Dich weiter liest. Alle würden Verständnis dafür haben. Aber ich bin sicher: Wenn Du Dir fürs Atmen genug Zeit nimmst, schaffst Du das auch.


Katrin0016 
Beitragsersteller
 21.07.2016, 08:20

Ich darf din Rede nicht halten, weil der Pastor das nicht möchte. Was für eine Gemeinheit😑 Ich schreibe den Text heute ab und lege den Text auf das Grab, damit es alle lesen können. Es war einfach mein größter Wunsch es in der Kirche vorzulesen. 

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nachdenklich30  21.07.2016, 11:48
@Katrin0016

Sorry, es gibt leider Idioten in unserer Zunft, die von Trauerarbeit wenig bis keine Ahnung haben, ihre Ruhe haben wollen und ihren religiösen Senf einfach durchziehen.
Das Phänomen dürfte auf kath. Seite etwas verbreiterter sein, ist aber auch auf ev. Seite durchaus anzutreffen.

Kein Wunder, dass die freien Trauerredner und freien Theologen immer mehr Zulauf bekommen.

Ich unterstütze solche Wünsche nach eigener Beteiligung schon alleine deswegen, weil es in der Regel in der Trauer hilft. Das meiste, was die Handlungsfähigkeit einschränkt, verstärkt die Trauer. Das meiste, was ins eigene Handeln führt, hilft im Trauerprozess.

Übrigens ist die Beerdigung mit dem Segen am Grab beendet. Wenn Du dann als Enkelin (mit Deiner Familie abgesprochen) als erste ans Grab treten solltest, könnte und würde Dich m.E. niemand hindern, Deinen Text laut und deutlich vorzutragen. Ich würde in Richtung Grab starten, dann aber in Richtung der Trauergäste weiter machen. Je nachdem wie groß die Zahl ist, muss man da schon fast rufen, damit es nicht im Wind verfliegt.

Oder Du sagst, es ist für den inneren Kreis der Familie, die wird ja ohnehin als erste am Grab stehen - aber auch dann ist noch Power in der Stimme wichtig.

Egal, wie Du es machst:
Alles Gute Dir und Deiner Familie!

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Hallo, mein Mitgefühl für deinen Verlust.

Der Text, den du geschrieben hast, ist sehr schön.

Allerdings für eine Fürbitte zu lang. Das ist aber kein Problem.

Sprech mit dem Priester, der die Trauermesse macht, dann darfst du den Text als Meditation am Ende vielleicht oder auch zwischendurch vorlesen.

Die Priester sind in der Regel sehr offen fü so etwas, keine Angst.

Les den Text vorher öftes laut zuhause vor, auch für dich alleine.

Und achte darauf langsam zu lesen die meisten Texte werden zu schnell vorgelesen. Und nimm ein Taschentuch mit nach vorne, vielleicht brauchst du es. Manchmal zerreist es einen bei einer Beerdidung. Ging mir so, bei der Beerdigung meiner Mutter.

Alles Gute dir und deiner Familie.

Ich kann dich verstehen , das es ärgerlich ist. Mein Wunsch war es auch , bei der Beerdigung meiner Oma etwas vorzulesen aber meine Familie war dagegen und das hat mich sehr traurig gemacht.  

Eben noch im Leben - voll mittendrin
Friedlich bist du eingeschlafen
Die Jahre mit dir waren wunderschön
Du warst eine freundliche und liebe Person
Das bist du aber immer noch
Lustig warst du auch
In unserem Herzen wirst du immer bleiben
Das versprechen wir dir
Gott wird dich beschützen - jederzeit
Mir dir hat man viel Spaß gehabt
Wir werden dich nie vergessen
Deine größte Stärke war das Lachen
Du hast jeden Menschen gern gehabt
Besonders deine liebevolle Familie
Jetzt bist du nicht mehr da
Und du fehlst uns sehr
Es ist so leer ohne dich
Wir haben dich sehr lieb💟
Und das wird immer so bleiben💟
Du gehst jetzt deinen eigenen Weg
Und du wirst auf uns schauen
Wir sind sehr traurig, dass du nicht mehr da bist😓
Du kommst nicht mehr zurück
Aber wir werden dich oft besuchen kommen
Bitte vegiss uns nicht

Wir vermissen dich sehr :(

Das ist der Text


Fragant1995  19.07.2016, 22:20

*-* Was ein toller Text !!! Ich würde aber trotzdem wie gesagt nachfragen, da dies schon fast nach einem Gebet klinkt und es könnte dem Priester evtl. zu lang sein.

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Michia12  19.07.2016, 22:20

Schöner Text, aber ich würde ihn vielleicht ein paar Mal vorher vorlesen. Zur Übung und damit du nachher nicht nur auf das Blatt starren musst.

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Natürlich ist das erlaubt. Wenn du die Kraft dazu hast einen Text vor zu lesen, wofür du ihr dankst, was du ihr wünschst (falls du an ein Leben nach dem Tod glaubst) oder wie sie war, dann natürlich. 
Sprich deine Eltern oder Familie an, dann geht das sicher. 

Mein Beileid, zu deinem Verlust.