Behinderung verheimlichen oder nicht?
neulich den Film "Blinddate mit dem Leben" gesehen; darin verheimlicht/versteckt ein junger Mann seine immense Sehbehinderung (wenn ich mich recht erinnere sieht er nur noch 2%, ich glaub er war da gesetzlich blind)
er lernt auch eine Frau kennen und sie bemerkt seine Behinderung nicht, wie viele andere auch nicht
klar, über so wichtige Dinge sollte man reden können
aber die Figur (basiert auf wahren Begebenheiten) hat viel Ablehnung und Ungerechtigkeit erfahren wegen der Behinderung. die Angst von der geliebten Person nicht akzeptiert zu werden ist groß
die Frage nun: was ist euch wichtiger/wie hättet ihr gehandelt, verheimlicht um sicher zu stellen, dass die geliebte Person definitiv mit euch zusammen ist oder hättet ihr riskiert, die liebenswerte Person (sie wurde als verständnisvoll, liebe- und humorvoll dargestellt) zu verlieren, wenn ihr eure Behinderung offenbart?
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6 Antworten
Eine Behinderung ist ja kein Makel und je offener und selbstverständlicher frau/ mann damit umgeht, desto einfacher ist alles.
Selbstverständlich sollte frau/ mann vor dem Date den Partner über die Behinderung informieren, wenn es dann zum Date kommt ist klar, dass die Behinderung keine Rolle spielen wird. Eine Behinderung zu verheimlichen zeugt auch nicht von Vertrauen.
Ich bin hochgradig, an Taubheit grenzend, schwerhörig, beidseitig Ultrapowerhörgeräteträgerin und kann nicht lautsprachlich sprechen.
Beim Schreiben zu Anbahnung des Dates könnte ich es natürlich verheimlichen, aber was sollte das, ich kann nicht telefonieren und beim Date könnte ich es auch nicht verheimlichen.
Also erkläre ich meine Besonderheit von Anfang an und bin damit bisher bei jedem Date gut gefahren.
Die Partnerin oder der Partner kann sich so schön im Vorfeld darauf einstellen ob sie/er auf meine Besonderheit und den damit verbundenen „Mehraufwand „ bei der Kommunikation Lust hat und sich darauf einlässt oder nicht.
Ich kann perfekt in Gebärdensprache sprechen, aber das können die wenigsten, alle anderen können mit mir mit Zettel und Stift oder den Schreibfuntionen meines iPhones kommunizieren, das ist für die meisten Anfangs natürlich mühsam und ungewohnt, aber die meisten gewöhnen sich schnell daran und bald ist diese Form der Kommunikation völlig normal.
Also es ist immer am besten von Anfang an mit offenen Karten zu spielen.
Im realen Leben, außerhalb von Onlinedates, ist es immer interessant für mich, Ich bin attraktiv, schlank und feminin, trage ausschließlich Röcke und Kleider mit Feinstrumpfhosen und werde wegen meiner Erscheinung oft angeflirtet.
Die meisten brechen das dann sehr schnell ab wenn sie merken das ich nichts höre, nicht verstehe und nicht sprechen kann. Am schlimmsten finde ich immer den Spruch: „ Du bist so schön, schade das Du nicht hören und sprechen kannst“.
Ich würde nicht mit jemandem zusammen sein wollen, der mich nicht akzeptieren / lieben würde, wenn er es wüsste. Das Leben ist unfair, ein Partner könnte auch durch einen Autounfall plötzlich an den Rollstuhl gefesselt sein. Da verlässt man denjenigen doch auch nicht, wenn man ihn liebt.
Ich würde daher offen und ehrlich sein. Wäre ich die andere Person, wäre eine solche Behinderung auch kein Ausschlusskriterium.
Definitiv sagen.
Wenn sie ihn wirklich mal lieben sollte, dann sollte es ihr egal sein, dass es nicht so gut sehen kann. Aber auch aus der anderen Sicht, wäre es nicht fair gegenüber der Frau, wenn ihr sowas Wichtiges verschwiegen wird.
Eine Behinderung können manche akzeptieren. Dazu noch eine Lüge oder Verheimlichung nicht.
Niemals verheimlichrn