Bedingungen speziell für die konsonantische Deklination
Hallo,
ich denke die a- und o-Deklinationen habe ich verstanden. Die Sache mit der konsonantischen Deklination liegt mir aber noch etwas schwer im Magen.
Im Bild sieht man, dass man für die erste Spalte die folgende Regel verwenden kann:
Nom.Sg. + Konsonantenendung + Gen.Sg.(is) = kons. Dekl.
Aber man sieht auch, dass dies schon in der 2. Spalte nicht mehr funktioniert, da die Endung von oratio nicht auf einen Konsonanten endet (was meiner Meiner Meinung nach einfach unglaublich ist, da es sich doch um eine konsonantische Deklination handelt).
In der 3. Spalte haben wir dann ähnlich Merkwürdiges und auch hier, lässt sich die Regel nicht mehr anwenden. Auch in der 4. Spalte hab ich keine Ahnung, wie hier die Bedingung lautet, solche Substantive richtig zuordnen zu können, zumal hier die Endung auch noch auf -us (o-Deklination) lautet UND zusätzlich auch noch der Wortstamm, unregelmäßig, verändert wird. Sind diese Beispiele wirlich wichtig, oder trifft das nur auf ganz wenige Wörter zu?
(Ich fand ja ehrlich gesagt Englisch schon schlimm, weil dort gar nichts nach Regeln funktioniert. Ich dachte eigentlich, dass dies im Falle von Latein anders wäre. Aber irgendwie sind Sprachen wohl generell einfach nicht mit Regeln zu erfassen. Irgendwie macht da jeder seins und trotzdem kann man etwas falsch machen ... für mich ein Albtraum :) )

1 Antwort
Es wird immer wieder gesagt:
Auf den Nominativ Singular der konsonantischen Deklination kann man sich nicht verlassen!
Deshalb muss man immer Genitiv und Genus mitlernen!
Darum heißt er ja auch so.
[ Beklag dich nicht. Müsstest du deutsch lernen, müsstest du dir für jedes Substantiv den Plural extra einprägen! ]
Aber jetzt gibt es eine interessante Eselsbrücke (Lateinlehrer mal weghören!):
Der Dativ entsteht aus dem Genitiv, wenn man den letzten Buchstaben weglässt,
der Akkusativ endet normalerweise auf -em,
der Ablativ entsteht aus dem Akkusativ, wenn man den letzten Buchstaben weglässt.
Das gilt im Singular, wenn auch nicht für Neutra, weil bei denen Akk. = Nom. ist.
Das ist doch schon mal die halbe Miete.
Beispiel:
lex
legis
legi
legem
lege
DAS sehe ich genauso - Englisch ist wirklich ein einziger Flickenteppich! Deswegen dachte ich gerade, dass man Latein sehr viel besser mit Regeln erfassen kann. Aber ich glaube, wie du ja auch schon gesagt hast, das wird sich nach einer Zeit der anfänglichen Verwirrung bei mir einstellen. Da vertraue ich dir einfach mal ;).
Für Deutsch musste ich halt noch nie lernen. Das schnappt man ja als deutscher Muttersprachler einfach so auf.
Vielen Dank für deine Geduld ;)
Die konsonantische Dekl. heißt so, weil der letzte Buchstabe vor der Genitivendung ein Konsonant ist.
Sei nicht überrascht, dass du diese Sachen alle nach einiger Zeit als Regeln identifizieren wirst. Latein hat ein paar Ausnahmen; Englisch besteht nur aus Ausnahmen. (Ein bisschen spitz, aber wohl nicht unzutreffend.)