Bedeutung von diesem Zitat: "Ein Baum, der fällt, macht mehr Krach als ein Wald, der wächst"?

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Unsere Wahrnehmung wird von »fallenden Bäumen« dominiert – unsere ganze Geschichte ist voller »fallenderBäume«: Krieg und Zerstörung ... Doch dannwundern wir uns, dass es trotz all dieser Zerstörung immernoch Leben und Vielfalt auf dieser Erde gibt. Wir erkennendaraus, dass es der »wachsende Wald« ist, auf den esletztlich ankommt. Er ist es, der das Leben fortführt – langsam, unauffällig und doch beständig. Lasst unsnicht im Getöse der Zerstörung das langsame Entfaltendes Neuen übersehen! (Hans-Peter Dürr)

gefunden hier :

http://www.langelieder.de/lit-duerr09.html

Zerstörung / Zerstörer sind auffälliger als Aufbau / Aufbauer.

Deshalb hält man sie oft für größer, obwohl sie weniger leisten.

Naja, du beginnst solche Interpretationen am besten, indem du überlegst "was steht da genau?"

Wir wissen, es ist ein Vergleich zwischen zwei unterschiedlichen Ereignissen, die beschrieben sind.

"Wie sind die Ereignisse beschrieben?"

Nummer 1: Plötzlich laut, schnell wieder vorbei. Man erschreckt vielleicht->das heißt, es zieht sofort Aufmerksamkeit auf sich. Hat sofort sichtbare Konsequenzen, die als eher negativ gesehen werden =liegender Baum, der vorher stand.

Nummer2: ganz langsam, in ganz kleinen Schrittchen, die man eigentlich gar nicht richtig bemerkt -> fast das Gegenteil von Aufmerksamkeit anziehend, sozusagen versteckt. Die Konsequenz, also das Ergebnis, wird erst über einen langen Zeitraum bemerkbar, sind aber sehr groß oder auf ein großes Gebiet bezogen bzw. betrifft viele Leute.

Hier kannst du schon überlegen, ob dir irgendwas aus deinem eigenen Leben einfällt, das so beschrieben werden kann. Also für beide Arten natürlich. Hast du etwas gesehen, gelesen, selbst gemacht von dem du dasselbe sagen könntest? Oder kennst du eine Sache, ein Ereignis, das auch so beschrieben werden kann? Schau, welche Worte dir die zwei Dinge vergleichen. (Größer als, kleiner als oder genauso wichtig, schöner...solche halt).

So fällt dir sicher das passende ein.

Das 1. Ereignis könnte zb sein, dass du eine furchtbare Schularbeit schreibst.

(einmaliges Ereignis, das schnell abgeschlossen ist => passiert zb. am Montag, nach einer Stunde wieder vorbei.)

Du bekommst darauf eine (laute und negative) Fünf.

Deine Eltern sehen die Fünf (=hören den Knall vom fallenden Baum) und schimpfen schlimm mit dir, du bekommst hausarrest, was weiß ich. Jedenfalls finden sie es wichtig auf diese Schularbeit zu reagieren, weil eine Fünf etwas ganz schlechtes ist.

Auf der anderen Seite schinpft aber niemand, wenn du jeden Tag einfach keine Hausübung machst, weil ihnen das gar nicht auffallt. Sie bemerken nicht, dass du nicht jeden Tag übst, in dem du immer ein kleines stückchen mit übst, was ihr gerade lernt und für zuhause aufbekommt. Dadurch wirst du aber nach einem Semester durchfallen, weil du in dem langen Zeitraum in mehreren Fãchern Stückchen für Stückchen schlechter geworden bist. Die Konsequenzen sind so groß, dass du am Schluss nichts mehr ändern kannst oder wenn, dann nur mit ganz viel Anstrengungen (=ist der Wald auf der Wiese, hilft nur alle Bäume Fällen, was ziemlich viel Arbeit ist.

Also bedeutet das letztendlich, dass die Dinge, die mehr Geschrei machen und auffälliger sind, oft nicht die mit den größten Folgen oder mit Folgen für viele Menschen sind (was beides auch heißt, es ist viel mehr Arbeit nötig um das wieder rückgängig zu machen oder zu ändern.

Die wirklich bedeutsamen, wichtigen Ereignisse passieren dafür langsam, in Schrittchen und dauern so lange, dass von Tag zu Tag fast kein Unterschied zu merken ist. Sie werden dadurch von sehr wenigen überhaupt beachtet, obwohl es hier wichtiger als beim Fünfer/fallenden Baum.

Tipp: wenn einem sowas schwerfällt, übt man am besten das charakterisieren von Situationen und Ereignissen und versucht mit den Punkten anzufangen, die "eh klar" sind.

Was ist zb "essen kochen"? > Handlung von ein oder mehreren Personen, die positive, greifbare (also in der Realität sichtbare Ergebnisse erzeugt), kochen hat immer mit Hitze zu tun, man machts in speziellen Räumen. Es ist eine unersetzliche Handlung, will man überlegen, aber man kann sie für andere übernehmen und das Ergebnis teilen, das gut oder schlecht schmecken kann.

Wenn man sowas einfach immer wieder macht, vielleicht auch nur auf dem Schulweg im Kopf, bekommt man ein besseres Gespür dafür. Dadurch kann man sich auch besser vorstellen, was zwischen diesen Ereignissen wirklich unterschiedlich ist und kann dann auch leicht vergleichen.

Kein Plan, ob der Fragesteller das noch liest, aber vielleicht hilfts ja irgendwann mal wem...😅😁 ihr schaffts eure Arbeiten schon, keine Sorge! Und wenn nicht, wars auch für irgendwas gut, das merkt man halt erst später. 😉

Dass keine Bäume mehr abgeholzt werden sollen und die Natur geschützt und geschätzt werden soll