Bedeutung der Ringparabel für die Handlung in Nathan der Weise?
Hallo, Kann mir jemand sagen welche Bedeutung die Ringparabel auf die darauf folgende Handlung im Buch Nathan der Weise hat? Danke im Voraus
4 Antworten
Die Ringparabel ist schicht und einfach der Schlüssel für die Handlung, in diesem Sinne natürlich auch der Höhepunkt und die symbolisierte Thematik.
Du hast vergessen zu erwähnen, dass sie das A und das O, die wichtigste Instanz und das Zentrum des Universums ist. Philosophisch betrachtet natürlich auch das Salz in deiner Suppe und die Propädeutik des Seins. Und der Theologe sagt: Sinn einer Bussgemeinschaft und Gottes Letzter Wille auf jeden Fall auch!
Du hast natürlich Recht. Ich dachte, es sei nach der Bedeutung der Ringparabel gefragt worden. Beim zweiten Lesen sehe ich, dass das gar nicht stimmt. :D
Die Ring Parabel ist die Basis für das zusammenfinden der wichtigsten Figuren am Ende. Sie stehen ja für verschiedene Religionen, treffen sich aber in einem gemeinsamen guten Handeln.
Ringparabel: Die wahre Religion erweist sich an dem Verhalten ihrer Gläubigen.
Am Ende liegen sich alle Beteiligten in den Armen: Sie sind alle miteinander verwandt! Juden und Christen und Moslems!
Hausaufgabe: Zusammenfassung der Ringparabel als Beispiel für Aufklärung
Bei dem mir vorliegenden dramaturgischen Gedicht handelt es sich um die Ringparabel „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing, welches im Jahre 1779 verfasst worden ist.
Die Geschichte befasst sich mit der Streitfrage nach der richtigen Religion unter Berücksichtigung der Philosophie der Aufklärung (nach Kant).
Auf die heikle Frage des Saladin nach der richtigen Religion (Judentum, Christentum oder Islam) antwortet der weise Nathan mit einer Geschichte.
Von Generation zu Generation wird ein kostbarer Ring, der die geheime Kraft hat vor Gott und Menschen angenehm zu machen, von dem Vater an den allerliebsten Sohn weitervererbt. Doch es geschieht ein Mal so, dass einem Vater seine drei Söhne gleich teuer sind und er sich somit nicht für den Nachfolger entscheiden kann. Also dupliziert dieser den Ring so erfolgreich, dass nicht einmal der Vater selbst das Unikat vom Duplikat unterscheiden kann und gibt die drei Ringe und seinen Segen an jeden der Söhne weiter.
Als nun der Vater stirbt, streiten die Geschwister um das Erbe, denn jeder von ihnen hat den gleichen Ring und schwört auf den Segen des Vaters. Der weise Richter schlichtet den Streit, indem er ihnen rät, dass jeder von seinem ring als dem wahren ausgehen soll und um die Liebe eifern und so leben, dass sich die magischen Kräfte des Ringes in jedem der Hausfürsten bestätigen.
Bei dem mir vorliegenden dramaturgischen Gedicht handelt es sich um die Ringparabel „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing, welches im Jahre 1779 verfasst worden ist und entspricht dem Argumentationsmuster der Epoche der Aufklärung, die vor allem durch Immanuel Kant und seine Definition der Aufklärung gekennzeichnet ist. So wurde „sapere aude“ – „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ zum Wahrspruch der Aufklärung. Lessing greift diesen Gedanken in seiner Ringparabel auf, indem er das Publikum/den Leserkreis zum selbstständigen Nachdenken anregt durch das Präsentieren der Religionen in einem gleichnisähnlichen Beispiel, als etwas mit denselben Wurzeln und derselben Geschichte. Somit arbeitet der Philosoph mit dem meist problematischen Thema der damaligen Zeit, dem Glauben. Das Ziel der Aufklärung ist es, die eigene Freiheit zu fördern, also die Fähigkeit von der eigenen Vernunft öffentlichen Gebrauch zu machen. Dies bedeutet wiederum Emanzipation von der Kirche zum selbstständigen Denken und Handeln – hier wird das Prinzip der Umkehr von der selbstverschuldeten Unmündigkeit deutlich. Die Renaissance ebnet die Pfade der Aufklärung und ist somit ein guter Nährboden für neue Erkenntnisse. Es entsteht ein neues Menschenbild, welches vor allem vom rationalen Denken bzw. Handeln profitiert. Ebenfalls wird hier der kategorische Imperativ aufgegriffen, dessen Grundgedanke ist in jeder Situation vorbildlich zu sein. So sagt auch der weise Richter den drei Söhnen, dass sie ein vorbildliches Leben führen sollen um vor den Menschen und Gott angenehm zu sein. Der Autor sagt, dass man nur an den Früchten des Lebens erkennen kann, welche Religion die wahre ist, den bei einer falschen wird sie das Gegenteil bezwecken.
Ich find's ja nicht richtig, ihm seine Hausaufgaben fertig zum Abschreiben zu geben, aber wenn du meinst.
Das ist ein Vergleich mit den großen Weltreligionen (Juden, Christen, Moslems, jedenfalls sind das die, die in dem Buch gemeint sind): jede Religion nimmt für sich in Anspruch, die einzig richtige Wahrheit zu kennen.
Die drei Brüder bekommen von ihrem Vater jeweils einen Ring, von denen nur einer der Echte sein kann. Trotzdem glauben alle Brüder, sie hätten den Richtigen.
Wenn du mich fragst: hier auf unserer Welt hat keiner den richtigen Ring erhalten. (Das war natürlich eine Metapher.) ;)