Bau und Funktion des Centromers?

1 Antwort

da ist das Schulbuch etwas übers Ziel hinausgeschossen.

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Abb. D zeigt kovalente Modifikationen des N-terminalen Histonschwanzes von Histon H4. Es werden dabei kleine Moleküle an die Seitenketten von Aminosäuren angeheftet ("Acetylierung" oder "Methylierung"), die wahrscheinlich die Fähigkeit spezifischer Proteine ("Bindungsproteine") beeinflussen, an das Chromosom zu binden. Jedoch ist die Funktion noch nicht aufgeklärt:

A huge catalogue of histone modifications have been described, but a functional understanding of most is still lacking.

https://en.wikipedia.org/wiki/Histone#Modification

Das schafft also eher Verwirrung, es einem Schüler zu unterbreiten. Die Aminosäuresequenz von Histonen ist hoch konserviert (A4). Sie verändert sich im Laufe der Evolution praktisch nicht oder nur minimal, sonst führt es zum Untergang der Spezies. Das bedeutet, dass diese Strukturen der Anheftungsstelle von Mikrotubuli und generell der Verpackung der DNA, des Chromatins, extrem bedeutsam für das Überleben von eukaryontischen Zellen sind und fast jede Änderung durch Mutation an einem Histon, zum Funktionsverlust und zum Aussterben der Art führt.

A5 ist eine ebenso überflüssige Frage. Den Begriff eines "Zellgedächtnis" hier einzuführen, macht keinen Sinn. Sagen wir mal so, die Zelle muss über ihren eigenen Entwicklungsstand auf dem Laufenden sein und solche kovalenten Modifikationen, wie in D, bleiben, wenn sie nicht durch bestimmte Enzyme wieder entfernt werden, bestehen. So dass man dies als "Gedächtnis" über den eigenen Entwicklungsstand bezeichnen könnte. LG

 - (Biologie, Centromers)