Bartargame handzahm kriegen?

2 Antworten

Bartagamen - wie übrigens alle Reptilien - haben an dir, ihrem Pfleger, kein Interesse. Sie werden dich nicht wiedererkennen, auf ihren Namen hören oder freiwillig deine Nähe suchen.

Wenn du dein Tier regelmässig von der (offenen) Hand fütterst, dann kann es sein, dass es dann irgendwann freiwillig auf die Hand kommt um zu schauen ob wieder was Leckeres da ist. Wichtig: Kann, aber kein Muss. Es kommt aber dann nur weil es Futter sucht. Es sucht nicht deine Nähe oder will gestreichelt werden.

Ich erlaube mir noch ein paar allgemeine Anmerkungen:

Abends, sobald das Licht im Terrarium schächer wird bzw. erlischt, verkriechen sich tagaktive Echsen wie Bartagamen unter einen Stein bzw. ziehen sich in ihr Versteck zurück. Du wirst das Tier erst wieder am nächsten Morgen (mit Beginn der Beleuchtungsphase) sehen.

Bartagamen sollten sich sowieso nicht ausserhalb ihres Terrariums aufhalten. Selber am Tag ist deine Wohnung zu kalt, zu dunkel und sie wollen auch nicht angefasst werden. Bedenke, in der Natur bedeutet "Kontakt" zu einem anderen Lebewesen i.d.R. den Tod. Der Fressfeind hat dann zugeschlagen.

Für uns Säugetiere nur schwer vorstellbar, aber Reptilien wollen kein Kuscheln, Streicheln, Spielen, Herumtollen, Spazierengehen und auch kein Fernsehen :)

Deine Bartagame sollte jetzt eigentlich ihre Winterruhe halten. Dies entspricht ihrem natürlichen Verhalten und ist wichtig für ein gesundes Wachstum.

Lange Rede kurzer Sinn: Was du dir von der Bartagame erwartest, wird bei artgerechter Haltung des Tieres nie passieren. Sie ist nunmal ein Reptil.

Grüsse vom Reptilienfan



xXLeopard2a6Xx 
Beitragsersteller
 22.01.2016, 07:07

alles klar ich werde heutr mal nach dem buch schauen. Danke nochmals

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xXLeopard2a6Xx 
Beitragsersteller
 21.01.2016, 19:00

Vielen Dank ich persönlich will natürlich nur das beste für das tier und werde somit ihren angaben folge leisten.

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lacertidae  21.01.2016, 19:55
@xXLeopard2a6Xx

Noch als Tipp:

Nimm dir beim Umgang mit dem Tier Zeit. Niemals schnelle, hektische Bewegungen. Möglichst nicht von oben mit der Hand nach dem Tier greifen.

Biete dem Tier Futter auf der offenen Hand. Nähere dich mit der Hand möglichst von Unten (von Oben kommt ja der Freßfeind). Wenn es hungrig ist kommt das Tier auch. Einfach immer wieder versuchen.

Ich weiß das es schwer ist das Tier nicht anzufassen und zu streicheln. Ich halte seit sehr vielen Jahren Reptilien und selber mich juckt es immer noch ab und an in Fingern. Es sind tolle und faszinierende Tiere.... aber eben Reptilien und keine Säugetiere wie wir.

Im Internet steht rund um das Thema Bartagamenhaltung teilweise erschreckend viel Unsinn, aber diese Seite ist richtig gut:

http://www.bartagamen.keppers.de/


Als Buch kann ich dir "Bartagamen: Biologie, Pflege, Zucht, Erkrankungen, Zuchtformen" von Köhler und Grießhammer empfehlen.



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lacertidae hat schon alles gesagt.

Die Vorbesitzer hatten wohl nicht viel Ahnung

Ansonsten eben einfach mal durch die genannte Seite klicken. http://www.bartagamen.keppers.de/Auslauf.html

Generell keine kurze Zusammenfassung:

Eine neue Bartagame zieht ein

Ein gutes Buch sollte aber in jedem Bartagamenhalterschrank stehen, z.B. Bartagamen von Köhler und Grießhammer.


Die wichtigesten Punkte

Immer eine Quarantäne in einem Quarantäneterrarium durchführen. Dieses kann ruhig kleiner und aus Glas sein


Ca. 1 Woche nach dem Umzug, sollte eine Sammelkotprobe untersucht werden. Unabhängig davon, ob bei dem Züchter/Verkäufer/Vorbesitzer schon eine Probe untersucht wurde. Danach  sollte jedes Jahr vor und nach der Winterruhe eine Probe untersucht werden. 


Das Hauptterrarium darf nicht unter 1,2m² Grundfläche haben (oft mit 150x80x80 umgesetzt). Dies ist allerdings nur ein 20  Jahre altes Minimum, welches man überschreiten sollte. Besser wäre Richtung 200x80x80


Lampen mit externem Vorschaltgerät sind das A und O der Beleuchtung. Solche Lampen direkt mit UV wären Solar Raptor HID oder Bright sun Desert. Das Vorschaltgerät kann hier ruhig von Osram, Philips oder Tridonic sein. Dazu T5 Röhren mit Tageslichtspektrum z.B. Narva Bio Vital 958 HO


Eine kletterfähige und raue Rückwand mit vielen Liegeflächen zur Vergrößerung der Nutzfläche ist für das natürliche Verhalten, Hilfe bei der Häutung und das Wohlbefinden enorm wichtig


Der Bodengrund sollte hoch eingefüllt, fest und grabfähig sein. z.B. ein Sand-Lehm-Gemisch


Grünfutter sollte abwechslungsreich, rohfaserreich und wasser-, protein- und zuckerarm sein. Wildpflanzen von draußen sind die beste Nahrung. Löwenzahn, Wegerich, Haselnussblätter usw.


Lebendfutter sollte auch abwechslungsreich gestaltet werden. Wichtig ist eine saubere Haltung und gute Ernährung der Futtertiere. Adulte Tiere  bekommen nur noch alle 7-10 Tage Lebendfutter. Jungtiere bekommen noch mehr Lebendfutter, welches aber ab dem 6 Monat  reduziert werden sollte, sodass man bei 12 Monaten max. alle 7 Tage  angelangt ist.


Bartagamen sind und bleiben Einzelgänger, egal was der Verkäufer sagt. Eine Vergesellschaftung ist immer nur ein  Experiment, welches man zu jeder Zeit beenden können muss. Heißt Platz  zum trennen und ein sehr großes Hauptterrarium. Auch sollten Weibchen nicht vor dem 24 Lebensmonat mit einem Männchen verpaart werden. Das frühe Eierlegen geht sehr an die Substanz der Weibchen.


xXLeopard2a6Xx 
Beitragsersteller
 22.01.2016, 07:05

Danke für die info :)

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