Bahn fahren gefährlich?
Findet ihr Bahn fahren gefährlich? Wenn ja, warum?
13 Antworten
Nein. Ich fahre zwar nicht so oft mit der Bahn, aber bisher habe ich mich immer sicher gefühlt.
Corona macht die Sache natürlich schon etwas gefährlich. Schließlich ist man über einen längeren Zeitraum mit fremden Menschen zusammen und während der Fahrt wird nicht gelüftet (denke ich).
Aber abgesehen von Corona ist Bahnfahren nicht gefährlich, sondern viel sicherer als z.B. Fahrrad oder Autofahren, wenn man sich an der Anzahl der Unfälle orientiert.
Es gibt keine sicherere Transportmöglichkeit. Hast Du eventuell eine Angststörung oder was mit Klaustrophobie?
Ich fahre 30.000 km Bahn pro Jahr seit vielen Jahren. Alles was sich mir an körperlichen Schäden zeigt, sind Telefonate am Handy durch andere, also Dauerquatschen.
Nein. Schwere Unfälle sind sehr selten. Die Fahrzeuge sind nicht nur bequemer, sie geben auch viel mehr Sicherheit als früher.
Auf der Straße bist Du auf den guten Willen aller anderen angewiesen, dass keiner über den Bürgersteig bügelt und die Fußgänger tötet. Oder so.
Technische Seite: Für einen Zug erfolgt die Fahrwegsfreigabe prädiktiv:
Nicht der Lokführer guckt, ob da was kommt und fährt dann mal, sondern dem Lokführer wird über Signale angewiesen, was er zu tun hat. Anhalten, warten, weiterfahren usw.
Die Signale werden vom Fahrdienstleiter gestellt nach Kenntnis der Zugbewegungen, also wo fährt gerade was (und wo darf daher jetzt nichts anderes hinfahren). Die Signalsysteme sind unterschiedlich fein ausgeprägt, in der Regel erfolgt aber ein "Block" von Fahrwegen: Ist eine Fahrstraße geschaltet, kann ich keine weitere, kreuzende (und dazu zählen auch entgegenkommende) Fahrstraße schalten. Das erfolgte früher mechanisch über einen "Streckenblock" an den Schaltern und Hebeln, zurzeit meist elektrotechnisch und immer häufiger digital. Und im Besondern bei letzteren gilt: Was nicht eindeutig und widerspruchsfrei grün ist, ist immer rot. Zwei Rechenprozesse müssen zu dem gleichen Ergebnis kommen, sonst geht kein Signal auf grün.
Das Einhalten der Signale wird überwacht auf (fast) allen Strecken: Fährt im Besonderen ein Lokführer über ein Rot zeigendes Signal (Hp 0 oder Hp 00), so erfolgt eine Zwangsbremsung des Zuges. Dieser kommt dann nach einer "Durchrutschstrecke" zum Stehen. Diese Strecke ist so ausgelegt, dass der Zug auf jeden Fall außerhalb anderer Fahrstraßen zum Stehen kommt.
Gesellschaftliche Seite: Die Bahnen sind öffentlich zugängliche Bereiche, dadurch ergibt sich eine gewisse Fluktuation. Oder: Es kann jederzeit in einer Situation jemensch hinzu kommen. Und das ist sogar wahrscheinlicher als in einer "einsamen" Tiefgarage beim Abstellen des Fahrzeugs. Ich vermute es nur, aber ich würde mal sagen, dass anteilige beim Führen von Autos mehr Zwischenfälle passieren als in der Bahn.
In der Bahn kommt noch hinzu: 3S-Zentrale, Videoüberwachung (also Videobeweis), Herstellen von Öffentlichkeit, Fahrerruf usw. usf. Alles Punkte, die für eine weitere Absenkung von kriminellen Vorgängen in den Bahnen sorgt.
Ergo, wenn sicher, dann Bahn.
Nein absolut nicht.
Autofahren ist definitiv gefährlicher. Selbst wenn es keine Absicht war. Kannst du immer angefahren werden oder im Stau zusammen gestaucht werden.
Hätte sich in Beim ICE Unfall bei Eschede ein Fahrgast bemüht, die Notbremse zu nutzen, als der Radkranz hochkam. Wäre das wahrscheinlich weniger katastrophal geendet. Aber so haben alle nur zugeguckt, wie etwas passierte, das sich keiner erklären konnte.
Da hast du ganz sicher recht. Mal angenommen ich wäre damals in diesem ICE gesessen, ich bin mir nicht sicher ob ich den Mut gehabt hätte die Notbremse zu ziehen. Ich hoffe ja.
Ich schon, das liegt aber an meinem persönlichen Bezug zu Stahlrädern. Es ist nicht mehr zu ändern, aber zeigt allen die wie du und ich wissen, das die Nutzung der NB einfach nicht ohne Grund sein muss. Aber durchaus notwendig sein kann. Vorwerfen werde ich das niemandem. Selbst mir wäre nicht gleich klar gewesen was da hochkommt.
"als der Radkranz hochkam" war schon alles zu spät: Der Radkranz blieb im Radlenker einer Weiche hängen, riss diese ab und schleuderte sie durch den Kabinenboden in einem flachen Winkel durch das Großraumabteil. Der Zug entgleiste dadurch und wurde abrupt nur wenige Meter später am Brückenpfeiler gestoppt.
Ob das "Klingeln" des Radreifens schon einen Kilometer vorher hätte jemenschen alarmieren müssen? Wie hätte das wer von anderen Fahrgeräuschen differenzieren sollen? Und selbst wenn, der Bremsweg hätte noch bis zur Unglückstelle gereicht.