Babysitten- schwieriges Kind

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Du machst gar nichts falsch. Bockige Kinder brauchen viel Liebe und Zuneigung. Aber sie können sie manchmal nicht annehmen.

Bring verschiedene Sachen mit, die du machst, und frage sie nicht, ob sie mitmachen möchte. Beispielsweise Kastanien zum Basteln oder ein Bilderbuch, oder irgendein Spiel. Dies machst Du, ohne sie aufzufordern mitzumachen. Wenn sie wirklich alleine spielen will, und nicht kommt, dann will sie vielleicht nicht. Aber es sieht sehr nach Machtspielchen aus, die man als Mutter, Babysitter oder sonst einer Person, die mit Kindern zu tun hat immer verlieren wird. Wenn du also mit Kastanien bastelst, wird sie vielleicht kommen und mitmachen wollen. Sehr wahrscheinlich ist aber auch, dass sie versuchen wird, dein frisch Gebasteltes kaputt zu machen, dann könnte das das Spiel sein. Du baust etwas, sie macht es kaputt - so lange, wie es lustig ist. Erst wenn sie zugänglich ist, kannst Du ihr auch zeigen, wie es geht. Wenn sie destruktiv drauf ist, gib ihr Dinge, die sie zerstören kann, ohne dass man es sagt. Wenn sie dir ein "lass mich in Ruhe" entgegen schreit, kann man versuchen, sich gegenseitig Dinge zu sagen, wie man sich jemanden vom Halse halten kann. Am besten was Lustiges: Du antwortest also zum Beispiel auf: Lass mich in Ruhe - "geh weg, du Schneck" oder irgendwas anderes, und forderst sie auf dich mit was anderem wegzuschicken. Wichtig ist, dass du die Frechheiten, die sie äußert nicht persönlich nimmst, denn sie meint nicht dich, sondern ihre eigene Unsicherheit, oder ihren Frust verloren zu haben. Wenn sie schummeln will, schummel selber auch so deutlich, dass sie es bemerken kann. Dann kann sie spüren, dass du bei ihr bleibst, auch wenn sie sich doof verhält. Denn das kann sie ja nur lernen, wenn sie sich angenommen fühlt. Allerdings bist du keine Pädagogin oder Therapeutin. Kinder wollen immer gerne Regeln brechen. Das ist OK, außer bei Herdplatten oder Verkehrsregeln, bei unwichtigen Sachen kann man das ruhig mal durchgehen lassen und dann viel lachen. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Egal was, sie darf Dir nie weh tun!


Comixoxo 
Beitragsersteller
 25.06.2015, 20:44

Danke für die Ideen!

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Für mich ist ein Babysitter in erster Linie dafür da, aufs Kind aufzupassen.
Wenn beide sich vertragen, wird es auch etwas mit dem Bespaßen. Anscheinend wird das Kind überhaupt nicht gefragt, ob es so toll findet, ständig von (anderen) Babysittern betreut zu werden.
Vielleicht wäre es lieber mit seiner Mutter zusammen. Frag das Mädchen doch mal.

Um das ständige gewinnen wollen, würde ich mir keinen Kopp machen. Hier wurden schon Spielregeln deswegen abgeändert. Meine Tochter hatte auch so mit der Zeit gelernt, dass nicht jeder immer gewinnen kann.
Wenn es mit 6 Jahren lieber gewinnt, heißt es nicht, dass es mit 10 immer noch total sauer aufs Verlieren reagiert.
Und schau dir mal manche Erwachsene an, wenn die nicht zu den Siegern gehören.

Vom "Du bist der Boss" und "Du musst..." halte ich gar nichts.
Sage ihr, was du von ihr möchtest, was dich nervt und erkläre das auch so der Mutter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Vielleicht kann das Kind schlicht nichts damit anfangen, dass da plötzlich jemand ist, der sich Zeit nimmt. Ich finde die Idee gut, dich daneben zu setzen und ebenfalls zu schweigen, immerhin 'macht' ihr dann ja auch was gemeinsam. Du kannst auch ein Spiel draus machen von wegen, ich kann länger schweigen als du, ich wette dann fällt es ihr plötzlich schwer. Versuch jedenfalls nicht, ihr was aufzudrängen. Lass dich auf sie ein und versuch nicht auf Biegen und Brechen alles durchzuziehen was die Mutter vielleicht nicht mit dem Kind macht.

Mit dem Gewinnen, das ist ne schwierige Sache. Ich habe meine Tochter auch absichtlich gewinnen lassen, aber ganz offen. Hab ihr gesagt oder gezeigt 'Guck, jetzt hätt ich eigentlich gewonnen, aber ich lasse dich gewinnen', das ist ihr irgendwann zu doof geworden, weil es keinen Grund zum Jubeln gab und keine Glückwünsche. Sie wird immer ein schlechter Verlierer sein, das ist so drin, aber mittlerweile kann sie sich zusammenreißen^^


Comixoxo 
Beitragsersteller
 26.05.2015, 21:51

Danke für deine Antwort! Sie zawr gewinnen zu lassen aber ihr dabei offen zu saagen schau, ich lass dich gewinnen finde ich eine gute Idee.

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Nicky100  26.05.2015, 17:50

Liebe socat, sicher lernen Kinder auch aus Vorbildern, Ich habe meine Kinder nur solange gewinnen lassen, als sie noch ganz klein waren, weil sie das mit dem Verlieren da oft noch nicht so verkraftet haben. Aber  Kinder müssen, wenn sie älter werden,  auch lernen, dass man nicht immer gewinnt und müssen lernen, sich dann entsprechend  zusammenreißen. Meine Kinder lassen mich allerdings auch, wenn sie merken, dass ich zu verlieren drohe, oft gewinnen, eben noch habe ich mit meiner Tochter Memory gespielt und sie hat mir, als sie doppelt so viele Karten gesammelt hatte wie ich, immer gezeigt, wo die richtigen Pärchen liegen. Das fand ich sehr süß... 

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Socat5  26.05.2015, 17:59
@Nicky100

Ok, helfen würde mir meine jetzt nicht grad^^

Sie ist jetzt 11 und mittlerweile hat sie es ja auch kapiert und man spielt jetzt auch gern mit ihr, wo man früher dachte, alles, aber bitte kein Gewinnen- und Verlieren-Spiel. Sie hat damit auch mal einen Kindergeburtstag gesprengt, weil sie sich tierisch aufgeregt hat. Man kann wirklich nur sagen, das legt sich mit der Zeit, aber leider hilft das ja der Fragestellerin jetzt auch nicht...

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Dus hast die Situation gut beschrieben und bist ein guter Babysitter mmit einer sehr guten Beobachtungsgabe!

Es liegt eindeutig am Erziehungsstil der Mutter. Sie lässt wahrscheinlich das Kind immer gewinnen und deshalb hat es nicht gelernt, dass man ein Spiel auch mal verlieren kann. Außerdem scheint sie, aus welchem Grund auch immer, dem Kind ständig nachzugeben, wenn es nur lange genug quengelt. Sprich, es scheint, als fehle jegliche Konsequenz in der Erziehung. Das musst du als Babysitter wirklich nicht ausbaden. Du kannst nur versuchen gegenzusteuern.

So begrüße beim nächsten Mal das Kind ganz freundlich, frag obb es mit dir spielen will und fang dann an etwas mit dir selbst (ein Memory oder was halt so da ist, womit man sich auch allein beschäftigen kann, das aber nicht zu lange dauert) zu spielen (zu bauen...), denn es ignoriert dich ja am Anfang wohl immer. Dabei "versinkst" du völlig in dein Spiel und reagierst mal nicht auf das Kind (beobachtest es aber natürlich). Wenn es zu quengeln beginnt und mitspielen will, sagst du, dass du, dass du ja gefragt und keine Reaktion bekommen hättest, nun erst zu Ende spielst und es sich nun gedulden muss. Und das ziehst du KONSEQUENT durch, egal, ob sich das Kind auf den Boden wirft oder sonst etwas Nerviges tut, halte es aus. Setze auch eine Grenze, falls das Kind dein Spiel "zerstören" will. Erst dann spielt ihr etwas zusammen und wer gewinnt, gewinnt halt, lass das Kind nicht absichtlich gewinnen, es lernt sonst nicht, mit Niederlagen umzugehen.

Eine andere Methode ist, dass du, wenn das Kind dich am Anfang ignoriert und nicht auf dein/e Angebot/e reagiert, einfach beginnst zu singen und zwar immer und immer wieder halblaut "Ach du lieber Augustin, Augustin, Augustin, ach du lieber Augustin, alles ist hin."  Dann wartest du ab, bis das Kind von selbst ein Spiel / eine andere Aktivität vorschlägt. Leg dann auch gleich fest, was beim nächsten Mal gespielt wird, damit das Kind lernt, sich an Abmachungen zu halten.

So oder so erwirbst du dir einen ziemlichen Respekt.

Viel Glück und halte durch!


Comixoxo 
Beitragsersteller
 26.05.2015, 21:55

Und noch eine tolle Idee! Und danke für das Lob :3 Die Mutter scheint eigentlich ein gutes Maß zwischen lieb und konsequent gefunden zu haben, aber vielleicht liegt es daran dass es ein Einzelkind ist etc... Ich glaub grad am Grenzen setzen, da muss ich mich echt überwinden "härter" zu sein.

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Liebe comixoxo, ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken um deine Aufgabe als Babysitter machst , aber ich denke, ein Babysitter ist nicht dazu da, ein Kind unbedingt bespaßen und bespielen zu müssen, vor allem, wenn dies das Kind gerade nicht möchte, ein Babysitter ist dazu da, die gerade abwesende Bezugsperson vorübergehend zu ersetzen, und eine Mutter ist auch nicht hauptsächlich dazu da, mit ihren Kindern zu spielen. Ich denke, du setzt dich und das Kind unnötig unter Druck, wenn du glaubst,mit dem Kind spielen zu müssen, wenn es sich lieber alleine beschäftigen möchte. Vielleicht muss das Kind dich erst näher kennen lernen, vielleicht fühlt es sich zu oft von seiner Mutter abgeschoben, die Aussage des Kindes "Ich hasse Babysitter", zeigt, dass es anscheinend (zu?) oft in fremde Hände gegeben wurde. Vielleicht hat es Eltern, die bei jedem Spiel möchten, dass das Kind dabei etwas lernt, richtiges Spielen ist hauptsächliches zweckfreies Spielen, das haben viele Kinder heute viel zu wenig, vor allem, solche Kinder, die in der Schule oder in der Vorschule sind, da wird ständig erwartet, dass sie beim Spielen lernen und Kinder in der Schule werden jeden Tag mit hunderten Regeln gegängelt. Lass dich auch nicht durch die (eventuelen) Erwartungen der Mutter unter Druck setzeen, ich weiss, das ist nicht ganz einfach. Es dauerte auch lange, bis ich kapiert hatte, dass Kinder auf Kindergeburtstagen nicht drei Torten haben müssen, sondern viel lieber normale Süßigkeiten naschen. Ich dachte auch immer, wenn die Mütter ihre Kinder nach der Geburtstagsparty  fragen,  was es denn für Geburtstagstorte gegeben hätte, müsste ich mit Ergebnissen aufwarten. Sieh das ganze locker, lass das Kind in Ruhe, wenn es seine Ruhe haben möchte, schlage ein paar Spiele vor, aber zwinge es nicht. Oft sind Kinder ganz alleine in ihr Spiel vertieft und man stört sie nur, wenn man sich einmischt. Wenn das Kind mit dir spielen möchte, wird es schon auf dich zukommen, und vor allem: unterstelle dem Kind keine Boshaftigkeit, wenn es nicht so reagiert, wie du es dir vorstellst. Kinder sind von Natur aus nie böse, sondern "schwierige Kinder " haben höchstens Probleme, meistens ist die Ursache zu wenig Liebe...


Comixoxo 
Beitragsersteller
 26.05.2015, 22:03

Danke auch dir für deine hilfreiche Antwort!

Sie hatte schon viele Babysitter, ja. Lerndruck beim Spielen scheint es aber nicht zu geben. Ich bin zum Glück nicht irgendwie böse auf sie oder so, da sie ein Kind ist bin ich irgendwie toleranter, nur letztes Mal war es dann schon sehr anstrengend und ging mir ein wenig an die Substanz.

Jedenfalls ja, ich werde alle Tipps ausprobieren und versuchen es lockerer zu sehen ^^

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