Auto Anzahlung Zurücktreten?
Hallo,
ich habe vor 4 Tagen ein Auto von einem Händler angeschaut und war eigentlich davon überzeugt das Auto zu kaufen. Ich habe deswegen 2500€ als erste Anzahlung gegeben um die restlichen 7500€ in einer Woche zu zahlen sobald ich das Auto mit den Kennzeichen abhole. Da familiär nun Probleme aufgetreten sind kann ich mir das Auto nicht leisten. Kann ich vom „mündlichen Vertrag“ noch abspringen und die gesamte Anzahlung einholen?
Es kam bisher noch zu keinem Kaufvertrag, nur eine schriftliche Zusage das 2500€ angezahlt wurden und die restlichen 7500€ in einer Woche bezahlt werden.
danke im voraus
5 Antworten
Natürlich kam es zu einem Kaufvertrag – einem mündlichen.
Das ist natürlich denkbar ungünstig, erst recht für dich, da man Aussagen schlecht belegen kann. Aber eine Anzahlung von einem Drittel des Kaufpreises wird juristisch zweifelsfrei belegen, dass ein Kaufvertrag geschlossen wurde. Ein Rücktrittsrecht hast du nicht, außer der Verkäufer räumt es dir ein. Du wirst aber mutmaßlich mindestens mit einer Ausgleichszahlung rechnen müssen.
Mündlich und mit der Anzahlung ist der Vertrag schon Zustande gekommen.
Du kannst auf die Kulanz des Verkäufers hoffen, ein Anrecht darauf hast du nicht.
Doch, natürlich kam es zum Kaufvertrag. Wende dich an den Händler, erkläre die Situation und bitte um Entgegenkommen.
Auch wenn es nur eine mündliche Absprache gab, ist der Vertrag bereits zustande gekommen. Deine bereits getätigte Anzahlung ist dafür auch ein sehr starkes Indiz, wenn nicht sogar schon ein Beweis.
Du könntest natürlich behaupten, dass auch ein Rücktrittsrecht Teil eurer mündlichen Absprache war. Ob das ein Gericht in einem Rechtsstreit auch glaubt, darauf würde ich mich aber nicht verlassen.
Geh zum Händler und schildere deine Lage. Der dürfte ja eigentlich auch wenig daran interessiert sein dir ein Auto zu verkaufen, dass du nicht bezahlen kannst. Zumal in einem Rechtsstreit womöglich auch der Händler Probleme hätte zu seinem Recht zu kommen, da es ja nichts schriftliches gibt.
Vielleicht hast du also Glück und er erstattet dir alles. Vielleicht hast du etwas weniger Glück und er behält einen Teil als Aufwandsentschädigung ein (kannst du auch vorschlagen um ihn zu motivieren). Vielleicht hast du auch Pech und er besteht darauf, dass du den Wagen bezahlst. Dann treibe das Geld irgendwie auf und Verkauf den Wagen anschließend wieder (ggf. mit Verlust).
Natürlich ist ein Vertrag zustande gekommen, du bist mit deinem Ansinnen auf die Kulanz des Händlers angewiesen.