Ausziehen - richtige Entscheidung?
Ich werde am Wochenende von zu Hause ausziehen und mein Studium beginnen. Ich bin 18 und habe dieses Jahr ABI gemacht.
Am Anfang habe ich mich auf das unabhängige und freie Leben in einer WG gefreut.
Seit mehreren Tagen bin ich jedoch einfach nur noch todtraurig. Mir ist bewusst geworden, dass ich meine Eltern nun deutlich seltener sehen werde und schon den Großteil der Zeit, die ich im Leben mit ihnen habe, verbracht habe (da man ja zu Hause ständig bei Ihnen ist).
Ich ziehe circa 25km weit weg, fast neben die Uni. Mittlerweile zweifle ich immer mehr an meiner Entscheidung und weine ständig. Fürs pendeln bräuchte ich 1h mit öffis und eine Dreiviertelstunde mit dem Auto. Ich befürchte, dass ich mich in der WG gar nicht wohlfühle und schreckliches Heimweh bekomme.
Vielleicht kann mir jemand helfen, danke :)
13 Antworten
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Auch ich habe mein Elternhaus mit 18 Jahren verlassen, um meine Französischkenntnisse zu verbessern. Die ersten Wochen waren nicht einfach. Eine Heimfahrt zu den Eltern war nicht möglich. Habe mich vor allem an Wochenenden sehr einsam gefühlt. Doch bald durfte ich schöne Freundschaften schliessen. Eine Generation später hat uns unsere Tochter fürs Studium auch sehr jung verlassen. Die ersten Wochen waren für sie genau so schwierig. Die WG-Mitbewohnerinnen haben sie damals sehr unterstützt. Sie haben noch heute einen regen Austausch und treffen sich regelmässig.
Deine Aengste und Zweifel sind absolut verständlich. Sie gehören zu diesem wichtigen Loslassprozess. Da dürfen schon mal Tränen fliessen. Dass du ein so schönes Elternhaus hast (und erst noch in greifbarer Nähe) ist doch auch ein grosses Glück.
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Hey du, mir ging es damals tatsächlich ähnlich. Bin 2013 mit 23 erst ausgezogen, mitten im Studium. Und mir ging es trotzdem wie dir. Ich hab sogar noch die erste nacht allein in meinem Bett geheult, weil ich meine Mutter vermisst habe, haha. Es ist vollkommen normal heimweh zu bekommen und es ist vollkommen normal deine Eltern zu vermissen. Aber das wird vergehen, du wirst lernen deinen Freiraum schätzen zu lernen und in ein paar Jahren wirst du dir gar nicht vorstellen können wieder zu Hause einzuziehen.
Und deine Eltern sind nicht aus der Welt, du kannst sie besuchen und auch in schlechten Phasen bestimmt bei ihnen übernachten! :)
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Es ist normal, dass man an einem so wichtigen Punkt im Leben ein paar Zweifel und auch ein bisschen Angst vor dem neuen Abschnitt bekommt. Gehört dazu, geht fast jedem so.
Aber steigere dich da nicht so rein! Denk dran, dass das schon etliche Menschen vor dir gepackt haben. Und dass es sinnvoll und richtig ist, ein eigenes Leben zu beginnen, aufzubauen, selbstständig zu werden.
Und ganz ehrlich: was sind schon 25km? Die fahren wir ja fast zu den Eltern meines Mannes - innerhalb der gleichen Großstadt, nur halt am anderen Ende eben dieser ;). Das ist nichts, das ist ein Katzensprung, den man im Fall der Fälle sowas von fix gefahren ist ;).
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Keine Sorge, die unsichtbare Nabelschnur in Richtung Elternhaus wird noch ne Weile bestehen bleiben...
Es sind 25 Kilometer, kein anderer Kontinent. Du brauchst ne dreiviertel Stunde mit dem Auto? Ist das eines dieser 25 km/h Autos? Naja, vielleicht ist ja auch die Verkehrssituation bei euch in der Gegend aktuell echt mies.... Aber idR sind 25 Kilometer doch eher ein Pappenstiel.
Mach dir keine Sorgen. Du wirst neue Sozialkontakte finden, wirst dich vielleicht auch mit dem einen oder anderen näher anfreunden. Eine WG ist ganz prima um die ersten selbständigen Erfahrungen machen zu können. Du kannst und musst dich selbst um dein Essen, deine Wäsche, dein Zimmer kümmern. Um deinen Lernstoff.
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Natürlich. Du bist erwachsen und beginnst, auf eigenen Beinen zu stehen.
25 km sind nun nicht die Welt. Du kannst mit Deinen Eltern täglich telefonieren oder Ihr skypt und am Wochenende kannst Du sie besuchen.
Genieße einfach Dein neues Leben.