Australian Shepherd - Schutzhundausbildung ja oder nein?

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Als aktiver Uebungsleiter/VDH kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten: Der Austr. Shepard ist ja eigentlich ein Huetehund und damit schon, durch gen.-Veranlagung weniger fuer den Schutzdienst geeignet. In der Praxis hat sich bewiesen ( Ausnahmen bestaetigen die Regel): Das angewoelfte "Griffverhalten" ist fuer einen nachhaltigen Schutzdienst nicht ausreichend. Der "Griff" ( = Anbiss)findet fast ausschliesslich im vorderen Fangbereich statt und ist weder besonders fest noch sicher.Das liegt wohl daran, dass von Huetehunden erwartet wird, durch den Anbiss NICHT zu verletzen, sondern das zu huetende Vieh nur zu "steuern". Ein Festhalten ist in der Huetearbeit unerwuenscht. Fuer einen , in der Praxis , wirklich brauchbaren Schutzdienst benoetigst Du eine Hunderasse, welche 1.: durch Artverhalten geeignet ist ( z.B.: Deutsch. Schaeferhund,Riesenschnauzer, Rotti, Boxer etc.) 2.: der Hund muss durch optische Wirkung auf den Gegner schon einschuechternd wirken. Ich selbst fuehre im Sicherheitsdienst eine Grossbracke (Jagdhund, Bulgarsko Gonche; 40 KG ) und habe die Erfahrung gemacht, dass potentielle Gegner durch den agressiv vorwaertsdraengenden Hund mehr beeindruckt werden als durch die mitgefuehrten Dienstwaffen ( Schusswaffe / Tonfas ). Der Hund muss, um auf evtl. Angreifer zu wirken, auf Komando laut bellend und zaehnezeigend vorwaertsdraengen. Hier ist aber absoluter Gehorsam unverzichtbar. Bei der Ausbildung sollte der Hund sowohl sportlich ( auf den Fetzarm ) ausgebildet werden, als auch "Zivil" mit dem Ganzkoerper - Schutzanzug. Naheres erfaehrst Du in einem Hundesport- / Gebrauchshundeverein in Deiner Naehe. Viel Spass und Erfolg! Gruessle v. Hans


Balu88 
Beitragsersteller
 11.11.2010, 10:47

Vielen Dank für Deine super Antwort! Kann man einem Aussi denn nicht auch beibringen den Biss länger zu halten, bzw. den Biss anders anzusetzen? Es geht mir ja auch mehr um die Abschreckung, die Du beschrieben hast... mit zähneflätschen nach Vorne laufen und böse gucken würde mir eigentlich schon reichen. Ich denke da haben die Meisten potentiellen Angreifer eh schon nen Köttel in der Hose, oder? Er soll den Angreifer ja nicht zu tode beißen, sondern ihn in die Flucht schlagen (also für meine Zwecke). Hast Du schon mal was davon gehört das Aussis nach so einem Training auch mal warlos beiße, ohne Bedrohung, weil sie gelernt haben in den Arm beißen ist gut? Habe gehört es sei ein Aussi Problem!

hansgertmeier  11.11.2010, 10:54
@Balu88

Unkontrolliertes Beissen ist (leider) kein Aussi-Problem. Das haben andere auch,wenn sie im Trieb stehen vergessen sie schon mal die notwendige Unterordnung.Ist alles eine Uebungsfrage. Das "Griffverhalten" wirst Du, auch mit viel Training, kaum aendern koennen. Es liegt einfach nicht im Rasseverhalten und der Kiefer ist auch anatomisch nicht so geeignet. Z.B.: um den anpreschenden Hund durch eine Drehbewegung ,im Flug, weich abzufangen.

mopstussi  11.11.2010, 11:58
@Balu88

Nach deinen ganzen Antworten frage ich mich langsam wirklich warum du einen Aussie hast? Klar, als Familienhund ist er super. Das war wohl auch ausschlaggebend bei deiner Auswahl, DAMALS. Aber deinen Wunsch diesen Hund jetzt als imponierendes, angsteinflößendes, zähnefletschendes, böse guckendes Schutzschild zu benutzen, kann ich nicht nachvollziehen. Ein Aussie wird alleine durch sein Äußeres nie die Wirkung auf einen potentiellen Angreifer haben, die du dir wünschst. Wenn du dir einen schnittigen kleinen Sportflitzer ( AUTO ! )gekauft hast und jetzt einen Kombi brauchst, kannst du den auch nicht umbauen... Sieh es doch mal ein.

Balu88 
Beitragsersteller
 11.11.2010, 14:13
@BlackCloud

Wer bist Du denn? Also nochmal: Der Aussi ist immer noch die Richtige Wahl für mich und wenn Du mal richtig lesen würdest... ich habe geschrieben das ich mich erstmal nur informieren möchte ob es überhaupt möglich ist, das ich ihn zu keinem Training zwingen würde wenn es ihm keinen Spaß machen würde, ich keine Killermaschine erschaffen möchte... und der Gedanke nahe liegt das einem der Hund bei Gefahr schutz bieten könnte ist ja wohl nicht abwegig,oder!? Nur weil ein Aussi ein Hütehund ist, heißt es übrigens nicht das er NUR dafür geschaffen ist und bloß nichts anders machen darf, was ihm nicht in die Wiege gelegt wurde! Dieses blöde schwarz/weiß sehen!!!!!!

mopstussi  11.11.2010, 19:33
@Balu88

Wer ich bin? Stolze Besitzerin eines 6 Jahre alten Aussies und nicht darauf angewiesen mich hinter meinem Hund zu verstecken. Und glaube mir, ich kann richtig lesen! Was ein Glück hast DU "N U R" einen Aussie...

Hallo

Also ich denke schon, dass ein Aussie das machen kann... ich habe selbst eine seit gestern einjährige hündin... wir haben jedoch nicht vor eine solche ausbildung zu machen, da wir sie als therapiehund ausbilden lassen wollen... was auf jeden fall wichtig ist, ist dass du nicht sofort anfangen kannst mit der ausbildung! Dein hudn muss super gut ausgebildet sein und in jeder situation deinen befehlen gehorchen... Das geht vielleicht abundzu schon in seinem jetzigen alter aber dann gibts noch so schöne pubertätsphasen, wo der hund vollkommen auf durchzug stellt:D Das darf aber bei einem Schutzhund nicht sein... Der andere positie Aspekt an der Schutzhundausbildung ist, dass dein Hund eine sinnvollere Aufgabe hat als sofawärmen! Das finde ich gut und da sucht sich jeder hundhalter was anderes aus! ICh denke, dass eine solche ausbildung in sofern rasseabhängig ist, dass man mit einem mops oder einem chiuauah nie eine solche ausbildung machen braucht...:D Das versteht sicherlich jeder odeR?

viel spaß noch mit deinem Hund

PRincess

Tut mir leid, wenn ich jetzt mit Gegenwind aus der Rassehundeliga rechnen muss, aber ich bin der Überzeugung, dass man rasseunabhängig ausbilden kann! Eine Bekannte wurde z.B. von ihrem ungarischen Windhund, der lediglich zum Coursing und zum Bahnrennen trainiert war, bei einem echten, bewaffneten Überfall verteitigt und hat den Verbrecher in die Flucht geschlagen, mittels Gebell und Wadenbiss. Wenn Du mit Deinen Hund ein Schutzhundtraining machen möchtest, dann tu es einfach! Achte aber darauf dass Du einen guten Trainer bekommst, am besten in einem Verein vom VDH/ DSV. Du kennst ja Deinen Hund besser wie wir und wirst schnell feststellen ob es ihm (und Dir!) Spass macht, oder nicht.


Balu88 
Beitragsersteller
 10.11.2010, 13:55

Hallo! Ich bin auch Deiner Meinung... um es mal Übertrieben auszudrücken: auch ein Dackel kann achtsam sein und Zähne hat er glaub ich auch! Mein Problem liegt nicht darin das ich denke mein Hund schafft es nicht oder hat keine Lust drauf... er ist Einstein Junior (Aussi halt) und ist mit jemdem Misst zu begeistern! Aber ich habe halt gehört das Aussis irgendwann einfach mal so zubeißen könnten, ohne das eine Bedrohung statt fand, nachdem Sie so ein Training bekommen haben. Ich weiß halt nicht ob es stimmt, oder nicht. Und ich habe bedenken das wenn ich zu einem solchen Ausbilder gehe und ihn Frage ob ein Aussi oder mein Hund dazu geeignet ist, er keine Ahnung von der Rasse hat, da es halt kein gängiger Schutzhund ist, und er einfach "passt schon sagt"!

hansgertmeier  11.11.2010, 10:44
@Balu88

Ein guter Ausbilder wird die rassespezifischen Aspekte beruecksichtigen,aber leider glauben die wenigsten Hundehalter den Ausbildern,eben weil sie alle einen "Einstein" haben der angebl. alles kann.

Wenn Dein Hund (egal welche Rasse) jemanden beisst und verletzt, hast Du, sowie der Hund, die Konsequenzen zu tragen. Eine davon wäre: der Hund wird - wenn nicht sofort eingeschläfert - als gefährlich eingestuft und läuft fortan nur noch mit Maulkorb und Leine herum!

Ist es das wert?????

In Deutschland hat jeder Hundehalter seinen Hund so zu führen und zu sichern, das keine Gefahr für andere von ihm ausgeht.

Wir sind hier nicht im Wilden Westen....


hansgertmeier  11.11.2010, 10:35

Der Einsatz eines ausgebildeten Schutzhundes ist immer anders zu bewerten, als das Gebeisse von "braven Zivilhunden". Was stets greifen kann: Notwehr ( - vermutung)Nothilfe.Jedoch muss die Verhaeltnismaessigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Von den Gerichten kann/ wird der Einsatz von ausgeb. Hunden/ Diensthunden aehnlich gewertet wie z.B. jeglicher Waffengebrauch.

Princessjanii  10.11.2010, 16:31

Da gibts doch echt noch leute die keine ahnung haben und einfach mal contra drauflosplappern!!

Balu88 
Beitragsersteller
 10.11.2010, 15:04

Leider weiß noch nicht jeder in Deutschland das wir hier nicht im Wilden Westen sind! Und ja, die Konsequenzen wären es mir wert, wenn es um mein Leben geht! Ich liebe meinen Hund, aber wenn es heißt das wohlergehen von Frau, Kind und Dir zu bewahren, würde jeder dieses Risiko eingehen! Bedenke...er würde nie grundlos beißen! Und wird auch Richterlich dementsprechend entschieden! Es gibt nicht nur schwarz oder weiß!!!

Die Leute im Sicherheitsgewerbe verdienen so wenig, da wirst du dir einen menshclichen Schutz leisten können, wenn du das viele geld herumträgst. Ein Sheperd ist, wenn er seiner Rasse entspricht, nicht für diese Aufgabe geeignet. Wenn er einen guten Bezug zu dir hat, wirder dich auch so verteidigen, wenn nicht dann nicht. allerdings sollte immer die Prävention im Vordergrund stehen. Informiere dich doch einfach mal bei der Polizei, wie du dich und dein Geld schützen kannst. Ein Hund, der "scharf" ist, kann leider auch immer eine Gefahr fürdie Familie werden. Dann haste den Salat. Ein Hund,d er von seiner Rasse her, nicht ür den Schutzdienst geeignet ist, wird schnell fehlgeleitet. Auch den Kontakt mit Kunden könnte es erschweren. Ich würde die Finger von solchen Experimenten lassen, denn sonst sitzt der Nette Hund nachher im Tierheim oder kriegt die Spritze und du hast eine Anzeige am Hals.


hansgertmeier  11.11.2010, 10:39

Bei guten Firmen und notwendiger Sachkunde verdienst Du eigentlich genug um das "Hundehobby" zu finanzieren. Fuer den Hund ist es eine gute Auslastung und fuer mich ein bezahlter Hundespaziergang.

Neufiliebe  11.11.2010, 11:04
@hansgertmeier

eben, aber nicht einen hund dafür ausbilden, der nicht geeignet ist. am besten noch halbherzig und einen durchgeknallten beisser als ergebnis bekommen.