Ausbildung im Handwerk abbrechen?
Liebe Community, ich brauche mal verschiedene Sichtweisen.
Aktuell mache ich eine Ausbildung im Handwerk. 2 Jahre sind noch zu gehen.
Die Arbeit macht keinen Spaß, ich komme mit meinem Chef nicht klar, die Arbeit ist sau anstrengend, ich stehe zu Zeiten auf, die komplett gegenläufig zu meinem Biorhythmus sind und ich sehe für mich als einzige Perspektive den Meistertitel, um mich damit selbstständig zu machen. Eine Gesellentätigkeit als Hauptjob schließe ich aus, dafür wird man zu sehr geknechtet.
Wer weiß aber, ob ich es so weit schaffe, und ein Unternehmen zu führen ist ja dann eher eine 60-Stunden-Woche... Oder denkt ihr, eine 40 Stunden Woche kann man als selbstständiger erreichen? Ich will aber auch nicht Chef von einer großen Firma werden, denn ich verabscheue dieses ausbeuterische System.
Ich überlege stattdessen ein Studium zu beginnen. Ich wüsste auch schon, in welcher Richtung und wo ich das studieren könnte. Ich wüsste, dass mich der Bereich ebenfalls interessiert, er geht in die Richtung Nachhaltigkeit und der Job ist sehr zukunftssicher.
Ich bin ein wenig ratlos. Zuvor habe ich bereits ein Studium abgebrochen, bin schon 22 und die meisten meiner Bekannten haben bald schon ihren Bachelor.
Sollte ich die Ausbildung abbrechen?
Habs Abitur
2 Antworten
Kannst nach der Ausbildung auch den Techniker machen und dann in einem Bereich arbeiten der dir vlt mehr spaß macht. Und um studieren zu können benötigt man meines Wissens nach das Abi also wenn du das nicht hast (durchs Gymnasium oder ähnliches) musst du Wahrscheinlich zuerst das nachholen. Mit Ner Ausbildung hat man halt was in der Hand falls alles nicht klappt, ansonsten wäre das Jahr jetzt weggeworfen.
Dann geh mal in ne Studienberatung und Bring in Erfahrung ob das was du denkst überhaupt so abläuft wie du meinst.
Muss ich das dort machen, wo ich studieren möchte oder geht das auch an der Uni in meinem Wohnort, auch wenn der Studiengang hier nicht existiert?
Hi, ich bin selbst auch 22 und inzwischen seit 2 Jahren im Studium. Habe relativ spät angefangen, hatte 13 Schuljahre bis zum abi (Gesamtschule) und nach dem Abi ein Jahr FSJ gemacht. Mir geht es ähnlich wie dir, nur dass ich im Studium natürlich deutlich mehr Freizeit habe und größtenteils ausschlafen kann.
In den Klausurphasen, in denen man dann noch Hausarbeiten schreibt usw kann es natürlich auch sehr stressig werden, aber ich würde mir nicht anmaßen das mit einer Ausbildung zu vergleichen, in der man jeden Tag von morgens bis abends körperlich schuften muss. Ich kann dir nur sagen, wenn du etwas hast, wovon du überzeugt bist, mach das auf jeden Fall.
Mein Studium hat wenig mit Praxis zu tun, und weil ich mit dem Thema Berufswahl schon immer zu kämpfen hatte zweifle ich sehr häufig daran, ob das überhaupt das ist was ich will. Und das ist ein sehr schlechtes Gefühl. Ich muss im Endeffekt 5-6 Jahre studieren, und erst ganz am Ende wird das Ganze in die Praxis überführt. Bis dahin hat man natürlich schon sehr viel Fleiß und Zeit reingesteckt.
Wenn es bei dir nur noch ein Jahr wäre, was dir fehlt würde ich sagen, zieh durch. Da es noch 2 Jahre sind und es dir wirklich nicht gefällt, und du scheinbar andere pläne hast, die dich mehr erfüllen würde ich auf dein gefühl hören. Das Leben ist definitiv zu kurz und wertvoll, um etwas zu machen, das man schhh findet. Wir sind beide noch jung, ja mit 22 hat man das Gefühl man sollte langsam mal mit der Ausbildung/Studium fertig sein. Aber die Realität ist dass viele mit Ende 20 nochmal von vorne anfangen, oder mit Anfang 30 ihren Beruf hinwerfen und nochmal studieren/eine Ausbildung machen. Alles kein Drama und menschlich. Alles gute dir
Habs abi