Ausbildung beginnt morgen - unsicher ob es das Richtige für mich ist :(?

7 Antworten

Als würde jeder jeden Tag seinen Traumjob nachgehen.

Findet man heutzutage einen Beruf,mit geregelten Arbeitszeiten,guten verdienst und ist diese Arbeit nicht gesundheitsschädlich oder körperlich extrem anstrengend ist das schon eine menge wert.

Der rest kommt von alleine, allerdings geht letztlich (fast) niemand wirklich gerne täglich Vollzeitarbeiten.

"Klar sollte ich erstmal hin und mir alles anschauen usw. [...]"

Das ist der springende Punkt - schaue es dir erst einmal an.

Wie die Ausbildung wird, ob sie dir Spaß macht oder nicht, wie es sich mit der Zeit entwickelt - es steht noch nicht fest. Es gibt viele Ausbildungsberufe, die auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv auf einen selbst wirken aber rückblickend doch keine schlechte Wahl gewesen sind. Das erfährst du jedoch nur dann, wenn du dich erst einmal darauf einlässt und schaust was die Tage auf dich zukommen wird.

Wenn ich deinen Nutzernamen richtig deute, dann bist du '96er Jahrgang, also vermutlich 20 Jahre alt. Das ist kein Alter, bei dem man sagen müsste "Hey, dass ist jetzt deine vermutlich letzte Chance, um im Arbeitsmarkt noch Fuß zu fassen." - es steht dir dementsprechend frei, deine Zukunft auch noch in eine völlig andere Richtung zu lenken, sofern dir diese Ausbildung partout nicht zusagen sollte.

Dieser Ausbildungsplatz ist nicht bindend fürs Leben.

Sollte also der Fall eintreten, dass du mit der Ausbildung zur Bankkauffrau nicht glücklich werden solltest, so kannst du doch noch studieren gehen oder dich an anderer Stelle um einen Ausbildungsplatz bemühen. Diese Option steht dir frei und vielleicht nimmt dir das etwas den Druck. Nur weil du jetzt dein Berufsleben als Bankkauffrau beginnst, heißt das nicht, dass du nun bis zur Rente Bankkauffrau bleiben musst.

"Kann man nach dieser Ausbildung auch in die Industrie wechseln?"

Die kaufmännischen Berufe, sofern wir zum Beispiel von der Industriekauffrau sprechen, überschneiden sich an vielen Punkten und "umsatteln" in eine andere Branche ist heutzutage auch mehr als üblich - gerade bei den kaufmännischen Berufen. Dementsprechend sehe ich keine großen Hürden auch später, nach der abgeschlossenen Ausbildung, in eine andere Branche zu wechseln. Wenn du solche Pläne hegst, ist es jedoch wichtig, dass du dich informierst - jedoch muss dies noch nicht jetzt passieren, eins nach dem anderen.

Behalte den Fokus jetzt erst einmal auf deiner Ausbildung und denke daran, dass diese dich nicht bindet, du immer etwas anderes beginnen kannst und auch in Zukunft ein Branchenwechsel durchaus möglich ist.

Wichtig ist schlussendlich noch: Alleine stehst du damit nicht. Viele junge Menschen und auch noch im "gehobenen Alter" hadern mit sich und ihrer Berufswahl - nicht umsonst "satteln" viele nochmals um. Sich selbst beruflich zu finden ist ein Prozess und funktioniert nicht immer gleich auf Anhieb. Es ist leichter gesagt als getan aber mache dich nicht verrückt. Es gibt so viele Möglichkeiten, Optionen und Wege die man noch einschlagen kann, wenn man mal nicht mehr zufrieden ist. 

Ich wünsche dir einen erfolgreichen Ausbildungsstart und hoffe sehr, dass du deinen Weg machen wirst - in welche Richtung er auch gehen mag.

Liebe Grüße.


Aliina96 
Beitragsersteller
 04.09.2016, 21:16

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :) deine Worte haben mir wirklich sehr geholfen und ich gehe morgen positiv gestimmt dort hin und schaue was mein erster Tag dort bringt. Wirklich sehr vielen Dank! 

0

Alina du sprichst mir aus der seele an meinem ersten arbeitstag in der ausbildung (industriekaufmann) habe ich angefangen zu weinen hat zum glück niemand gesehn ich wollte auch nie studiern oder weiter mit schule machen. Ich habe beschlossen dem ganzen einen versuch zu geben ich werde jetzt dieses jahr durch ziehn und wenn es mir überhaupt nicht gefällt kann ich immernoch zur schule

Und das mit dem wochende zu wochende leben stimmt schon. Aber so ist das nunmal in jedem job mir gefällt das auch nicht.

Ich habe auch angst das dass die nächsten 40 jahre so gehn wird aber ich denke unsere sichtweise auf diese dinge werden sich bald ändern.

Der ernst des lebens beginnt ich bin 19 und ich habe auch angst. Wenn du magst können wir ja irgendwie connecten und uns erzählen wie wir vorran kommen mit allem.

Aber aufjedenfall wünsche ich dir viel glück mit allem.


berkersheim  04.09.2016, 18:55

Wenn man nur in einer Abwehrhaltung lebt, nur sich auf das konzentriert, was einem nicht gefällt, kann man sich alles vergällen. Wenn man fliegen will, sollte man sich nicht selbst auf den Füßen stehen und alles sammeln, was einen am Boden hält.

0
Wakeup67  04.09.2016, 19:56

Eine Ausbildung ist doch nur eine Station auf der Fahrt in eurem Leben. 🙄 Ob ihr nach deren Ende 40 Jahre lang auf der Stelle tretet, habt ihr selber in der Hand. Beginnt doch erst mal mit der Reise. Vom fahrenden Zug abspringen ist selten ratsam und kann böse Folgen haben. Fakt ist, die Ausbildung ist gut, nicht jeder hat die Möglichkeit dazu und sie ist eine solide Grundlage. Du wirst damit in der Lage sein, unabhängig zu werden und deinen Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können. Das ist wichtig und das macht zufrieden. Und wenn du fertig bist und etwas anderes machen möchtest, steigst du einfach in einen anderen Zug. 

0

Beginne die Ausbildung. In der Bank wirst du unterschiedliche Abteilungen durchlaufen. Da wird dir das eine oder andere ganz gut gefallen, und es gibt Abteilungen, die man nicht so mag. Aber es ist alles gut machbar und du verdienst schon vernünftig. 

Die Bankausbildung ist auf alle Fälle eine ganz gute Basis, selbst wenn du hinterher etwas ganz anderes machen solltest. Dein gewählter Weg war also keinesfalls falsch. Eher eine Vernunftentscheidung. 

Du kannst nach der Ausbildung wunderbar studieren gehen, egal ob BWL, Jura oder Marketing. Lass dich nicht irre machen. 

Selbst wenn es dir nicht 100%ig gefällt, es gibt kein Licht ohne Schatten. Es gibt keinen Traumberuf, in dem alles perfekt ist. 

Wenn du weißt das es nicht das richtige für dich sein wird, dann solltest du mit deinem künftigen Arbeitgeber und Eltern darüber sprechen.

Sich nur für etwas entscheiden weil man sonst nichts anderes hat ist die schlechteste aller Lösungen. 

Du kannst ja die Zeit nutzen, dich über etwas zu informieren was du in Zukunft machen willst und womit du glücklich wirst.

Ein Studium kann ja zum Beispiel auch zum Sommersemster begonnen werden, dann hast du ein halbes Jahr Zeit und kannst Praktikas in verschiedenen Bereichen ausprobieren.