Aus welchen Gründen haben manche Jungs von ihrer Zeit im Jungvolk und Hitlerjugend geschwärmt haben könnten?Kann mich jmd bitte helfen?

6 Antworten

Du kannst diese Organisationen von der Struktur her mit Pfadfindern vergleichen. Es gab Zeltlager, gemeinsame Aktivitäten, Sportveranstaltungen - was für sich genommen durchaus eine positive Erfahrung ist. Und natürlich: man war in einer Gruppe gleichaltriger und außerhalb der elterlichen Kontrolle.

Im Fernsehen gab es einmal einen Spielfilm, der das Ganze gut erklärt. Er spielte so um 1934 rum, also noch ganz am Anfang der Ausgrenzungen. Ein Hitlerjunge hatte einen guten Freund, der aber Jude war. Jedenfalls erzählte er seinem Freund immer begeistert von den Aktivitäten: Abenteuerspiele, Zeltlager, Fahrradtouren, etc...

Der jüdische Junge war ganz traurig und neidisch, weil er ja nicht mitmachen durfte. Sein Freund meinte dann , er würde ihn einfach mal als Cousin ausgeben, der in den Sommerferien bei der Familie war. Das machte er auch und nahm seinen jüdische Freund mit. Und der jüdische Junge hatte einen Riesenspaß´und erzählte seinen Eltern ganz begeistert davon. Die fanden das allerdings nicht lustig.

Sport, Zeltlager, Gemeinschaftserlebnisse. Die organisierten Treffen kamen bei der Jugend sehr gut an. Sie waren sogar stolz darauf ein Teil des Ganzen zu sein. Schließlich wollten alle zum Jungvolk in eine Gemeinschaft, die anders erschien, anders als es die Schule war. Es gab Heimabende, wo Lieder gesungen wurden, sie machten an Wochenenden Fahrten in das Umland, mit Spielen auf Pfadfinderebene sozusagen. Dass sie in eine gewünschte ideologische Richtung gedreht wurden, merkten sie meist nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

die Kinder kamen raus und machen das was Kinder am liebsten machen, sie spielen mit anderen , das es Kriegsspiele waren wurde erst später klar. Dazu kam der Druck der anderen Kinder wenn man nicht mitmachte