Aufräumen / Ordnung halten - Klein beigeben oder Ärger riskieren?
Ich bin es gründlich leid, hinter meiner Frau und meinen Kindern herzuräumen. Wenn ich meine Kinder um Hilfe bitte, tut sich nichts; meine Frau hat beruflich wie privat (hilfsbedürftige Schwiegermutter, 82 Jahre alt) enorm viel zu tun und schafft das rein zeitlich nicht. Allerdings hat sie dann Zeit für den Hund, den sie im Herbst gegen meinen Willen angeschafft hat.
Mich nervt es extrem, dass der Saustall der ganzen Woche überwiegend an mir hängenbleibt und ich alles erstmal stundenlang aufräumen muss, bevor ich die Wohnung putzen kann.
Nun ist mal wieder Samstag, morgen werden wir über die Festtage verreisen und ich stehe vor der Wahl, klein beizugeben und wieder einmal alles aufzuräumen oder zu "streiken". Dann wird es aber mit meinen Kindern Ärger geben und meine Frau wird einmal mehr heulen, weil ihr alles zu viel wird und weil auch sie den Eindruck hat, dass alles an ihr hängenbleibt.
Kurz gesagt habe ich die Wahl zwischen Pest (selbst aufräumen) und Cholera (das Gemotze meiner Kinder und die hochkochenden Emotionen meiner Frau aushalten). Wie würdet ihr wählen?
2 Antworten
Deine Frau hat es wohl zur Zeit am schwersten. Das erfordert besonder Rücksichtnahme und Verständnis von euch allen. Und der Hund ist da sicher ein Ausgleich für ihre Strapzen, den man ihr zubilligen sollte (wenn sie es damit zeitlich nicht übertreibt).
Ihr solltet euch mal entspannt und ohne zuviel Emotionen zusammen setzen und euch auf paar Regeln einigen. Vor allem sollte von jedem erwartet werden, seinen eigene Kram aufzuräumen oder gar nicht erst für Unordnung zu sorgen. Das können auch Kinder schaffen.
Versucht es mal am besten vor Weihnachten und ohne Stress. Viel Erfolg, dann wird es auch hoffentlich ein harmonisches Fest, und überhaupt für alle etwas angenehmer.
Nicht jeder Mensch hat das gleiche Bedürfnis nach Ordnung.
Fragt sich halt ob du aus der Sicht der Familie masslos übertreibst?
Wo Kinder sind muss nicht peinlichst genau aufgeräumt sein.
Persönlich kenne ich einen Kinderarzt, der zu sagen pflegte: "Wenn ich in ein Haus mit Kindern komme und da sehr aufgeräumt ist, mache ich mir Sorgen um die Kinder."
Dass deine Frau einen Hund kauft in einer so angespannten Zeit, ist natürlich absolut unangebracht, wenn die Zeit für Hund und Familie fehlt.
Auf der anderen Seite kann ich den Wunsch nach einem Hund aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen. Eines unserer Kinder hat uns in der Pubertät eine unfassbar schwere Zeit geboten.
Der Hund hat uns allen, vor allem mir sehr gut getan. Allerdings war bei uns kein Zeitmangel mich um Haus, Kinder und Hund zu kümmern.
Mir stellt sich eine ganz andere Frage, kann es sein, dass deine Frau vor dir auf der Flucht ist..?
Brauchen deine Schwiegereltern tatsächlich viel Betreuung von deiner Frau?
Kommst du von der Arbeit nach Hause und gibst den Platzhirsch, der die Familie herumscheucht?
Womöglich brennt es in eurer Beziehung weit mehr als dir bewusst ist.
Redet wohlwollend miteinander und einigt euch auf Regeln die machbar sind.
Was würde denn passieren, wenn ihr weg fahrt und euer Haus ist nicht aufgeräumt?
Nichts oder..?