Atom-müll?wie seht es aus?

4 Antworten

Was wäre denn deine Antwort, wenn dich jemand fragt wie Hausmüll aussieht? Da würdest du vermutlich auch erstmal fragen, ob derjenige den gelben Sack meint, oder die Biotonne, den Hausmüll eines Messis oder den Hausmüll eines etepetete-Putzfimmels...

Genausowenig gibt es "den" Atommüll. Sondern da gibt es ganz unterschiedliches Material, das radioaktiv verseucht sein kann. Zum Beispiel:

  • Nicht wiederaufbearbeitete Reste von Brennelementen,
  • radioaktiv verseuchtes Reaktorwasser (nicht mit dem Kühlwasser verwechseln!),
  • radioaktiv verseuchte Gerätschaften, Armaturen und Arbeitsmaterialien,
  • radioaktiv verseuchte Bauteile des Reaktors bei dessen Zerlegung...

"Atommüll" kann ein stinknormal aussehender Schraubenschlüssel sein, der einem Mechaniker mal ins Reaktorwasser gefallen ist. Der auf den zweiten Blick halt hochgradig radioaktiv ist und den man deshalb nicht in der Hand halten will. Oder kontaminierte Schutzkleidung eines Monteurs, der eine Wartungsarbeit im Reaktor durchgeführt hat. Genauso sind, wenn ein AKW zurückgebaut wird, sämtliche Rohrleitungen, bei einem Siedewasserreaktor auch die Dampfturbine die die Stromgeneratoren antreibt, die Reaktorhülle (Beton!), die Elemente der Steuerungsmechanik usw. alles radioaktiver Abfall. Wird alles so eng zusammengepresst wie möglich und in die bekannten Fässer gepackt.

Was die Brennstäbe angeht: Deren "aktive" Füllung ist nicht reines Uran, sondern Uranoxid. Das meiste davon (>95 %) ist aber Oxid des nicht spaltbaren Isotops U-238, welches gar nicht an der Reaktion teilnimmt und dementsprechend auch bei einem "verbrauchten" Brennstab noch 1:1 so vorhanden ist und dementsprechend auch das Aussehen der Brennstoff-Pellets dominiert. Die Spaltprodukte des spaltbaren U-235, was dann eben Oxide von Caesium, Strontium, Iod, Rubidium, Technetium und allerlei anderen sind, mögen zwar an für sich eigentlich bunt sein, aber das siehst du in so einem 97% schwarzen Pellet halt einfach nicht.

Müll heißt das nur, weil wir damit nichts oder nicht viel anfangen können.

Es gibt Elemente, d.h. ihre Atome die eine bestimmte Anzahl von Protonen haben.

(sie bestehen ja aus einem Atomkern mit Protonen und Neutronen und um den Kern herum kreisen wie die Planeten um die Sonne Elektronen)

Haben sie mehr oder weniger Protonen, dann sind es andere Elemente. Schon in der Natur zerfallen einige Elemente sehr langsam und werden zu anderen Elementen. Dabei geben sie Energie (u.a. Licht, Wärme und andere Strahlen) ab.

In einem Atomreaktor ist das gewollt. Mit der Wärme werden Dampfturbinen angetrieben und daraus wird elektrischer Strom. Irgendwann sind aber so viele Atome in andere Atome umgewandelt, dass die abgegebene Energie für ein Kraftwerk nicht mehr ausreicht.
Da muss neues Material her, das bei der Umwandlung wieder genügend Energie liefert.

Das bisherige ist ja nicht weg, trotzdem redet man von "abgebrannt" und es gibt, wenn auch wenig, trotzdem noch Strahlen ab, die für Lebewesen tödlich sein können, wenn diese den Strahlen lange genug ausgesetzt sind, (das können wohl Zeiten in Minuten sein) .

Ob man einem Uran-Brennstab ansehen kann, ob er "abgebrannt" ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht.
Deshalb wird man wohl auch keine Bilder finden.
Das bekannte Filmmaterial reagiert nicht nur aus Licht, es wird auch durch solche radioaktive Strahlen geschwärzt. Ein Bild würde also nur ein schwarzer Fleck sein.

Hier ist eine Abbildung (es handelt sich dabei vermutlich um ein Ausstellungsmodell, welches nicht radioaktiv ist):

Bild zum Beitrag

Es gibt viele Arten von Abfall. Z.B. Metallteile, die beim Abbau einer Anlage auftreten, kontaminiertes, organisches Material usw. Hier schön zu sehen: Der Abfall wird dabei unter sehr hohem Druck stark verdichtet, damit möglichst viel Masse auf kleinem Raum gelagert werden kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium
 - (Atom, Müll)

Bilder dazu sind schwer zu finden, da man die Verpackung der Stäbe ungerne aufmacht und so nehme ich an.

Aber das dürfte wenig spektakulär sein. Sind halt glühende Metallstäbe.