Asbest Leichtbauplatte ohne Bearbeitung gefährlich?
Hallo,
Ich finde, wenn es um Asbest geht, wird viel Panik verbreitet aber es wird sehr wenig spezifisch erläutert.
In unserem Haus (Bj 1969) ist mir aufgefallen, dass über unserem Sicherungskasten an der Wand eine ca 5mm dicke weiß-graue Platte angebracht ist. Keine Ahnung, was die da soll, der Rest des Sicherungskastens ist aus Metall. Beim Googeln ergaben sich Ähnlichkeiten mit alten Baufatherm Brandschutzplatten. Hab die Art der Platten mal gegoogelt und bin auf sowas wie "Faserzementplatte in Leichtbauweise" gestoßen.
Da hab ich mich gefragt, ist diese Platte dort gefährlich, wenn ich nicht drangehe?
Zement spricht ja für stark gebunden und Leichtbau für schwachgebunden. Der Rand sah jetzt auch nicht besonders beschädigt aus.
Fotos konnte ich keine machen wegen der ungünstigen Position der Platte. Normalerweise ist der Kasten mit einer Tür verschlossen, da ist aber ziemlich undicht ein Plastikfensterchen eingesetzt worden, aus dem spürbar kalte Luft austritt.
Wie wahrscheinlich ist es, dass sich da Fasern lösen?
Liebe Grüße und danke schon mal
3 Antworten
Die Gefahr die von der Platte ausgeht ist sehr gering. Bist du ängstlich dann grundiert die Platte nochmal, damit bindest du die Fasern zusätzlich. Das gleiche gilt für einen Anstrich. Beim Entsorgen darauf achten dass diese Platte unbeschädigt bleibt und dem Sondermüll zuführen. Solange da nicht geschliffen wird oder sonst Fasern in die Atemluft gelangen ist diese Platte ungefährlich.
Du hast m.E. Recht.
Auch bei schwach gebundenem Asbest ist keine Gefahr für Leib und Leben zu erwarten, wenn keine äußeren Einwirkungen auf das Material erfolgen. Man hat das auch noch öfters bei Ummantelung im Haustechnikbereich. Optional gibt es auch noch genug Fassadenelemente, die eben außen sogar noch eher der Gefahr eines Zerstörens ausgesetzt sind.
Es ist nur sicher zu stellen, dass in Deinem Fall niemand an die Platte geht und auch die Kanten nicht "bröseln".
Aber es ist auch, wie Du schreibst: lieber einmal zu viel gefragt oder geschaut, als zu wenig.
Salue
Asbest in der gebundenen Form ist ungefährlich. Dies nach der hiesigen (CH-) Gesetzgebung. Müsste man die Platte entsorgen, sollte man sie nicht brechen, da sonst geringe Mengen von Asbeststaub freigesetzt werden würden. Also genau gleich wie früher, als sämtliche Autos Asbest in den Bremsbelägen hatten. Die Leute die dies ertragen haben, werden heute allerdings trotzdem uralt.
Aber: Tatsächlich ist ein Verwandter von mir mit 66 an einer, durch das Asbest verursachten, Lungenkrankheit gestorben. Er hat 50 Jahre lang in der Eternitplattenfabrikation gearbeitet und ohne jeglichen Atemschutz mit der Mistgabel Asbestfasern herumgetragen.
Die Bewohner von Deutschland scheinen empfindlichere Lungen zu haben, die Entsorgung solchen gebundenen Asbests löst da schiere Panik aus.
Tellensohn
die Fasern lösen sich nicht einfach so von der Platte. Nur wenn man daran herumschleift. Selbst da werden weniger Asbestfasern frei, als ich seinerzeit beim Ausblasen von Trommelbremsen abgekriegt habe. Man drehte da einfach den Kopf ein wenig zur Seite, damit man nicht alles direkt ins Gesicht bekam.
Man hatte damals einfach kein Bewusstsein für die Gefährlichkeit von Asbest. Als man das Asbest in Bremsbelägen dann verboten hat, geschah dies ohne dass die Bevölkerung viel davon mitbekam.
Ähnliches geschah ja auch beim Blei in der Luft. Ganze Generationen haben davon üppig abgekriegt. Heute ist das Blei kaum noch messbar in unserer Luft, die Panik vor giftigen Stoffen ist aber gewachsen.
Wie haben wir Senioren dies damals nur überlebt?
Tellensohn
Aber die laufen doch unter schwach gebunden oder?