Artikel wegen Falschberatung zurückgeben?
Ich frage für eine Freundin von mir, die Fotografin ist:
Ihre Kamera wurde bei einem Kunden zerstört und da es diese nicht mehr gab, hat sie sich für eine vergleichbare von einer anderen Marke beraten lassen. Sie hat mehrere Beratungsstellen aufgesucht und im Internet recherchiert, da sie damit ja Ihren Lebensunterhalt verdient und hat klar angegeben, was sie damit fotografiert.
Nach 2 Monaten hat sie sich dann eine Kamera im höheren Preisrahmen gekauft und der Preis war auch das einzige was auf allen Vergleichsplattformen als Negativer Punkt bewertet wurde. Nun hat sie die Kamera zunächst zum Üben und anschließend für einen Job benutzt und festgestellt, dass die Kamera das was sie fotografieren möchte garnicht scharf abbilden kann. Es liegt an einem kleinen technischen Detail, was ihr verschwiegen wurde und auch eine andere Fotografien, die Hochzeiten fotografiert musste die Erfahrung machen, dass die Bilder nur optisch scharf aussehen, aber wenn man reinzoomt ist kein Detail wirklich 100% scharf.
Nun ist sie im Nachhinein in einem Forum darauf gestoßen, dass die Kamera genau deswegen gerade billiger verkauft wird und sie eigentlich eher für Hobbyfotografen ist, denen die genaue Schärfe weniger wichtig ist. Kann sie die Kamera wegen falscher Beratung noch zurückgeben und es ist schon 2 Monate her, dass sie sie gekauft hat?
Sie tut mir sehr leid, da sie noch den normalen sehr hohen Preis bezahlt hat. Hat sie nun einfach Pech gehabt?
3 Antworten
Hallo
1.) also ich vermute deiner Freundin wurde eine DSLR ohne Mattscheibe verkauft bzw man hat eine Universalmattscheibe für Zooms verbaut und eine Portraitoptik davor. Nur Profi DSLR bis etwa 2012 haben eine Wechselmattscheibe
2.) Als Fotograf sollte man die Werkzeuge kennen, deren Problemzonen und wie man die vor dem Einsatz prüft bzw in einem Laden am Tresen
3.) Verkäufer erzählen viel Scheix bzw haben oft keine Ahnung oder Praxis beim Fotografieren aber Falschberatung nachweissen ist schwirig ausser man hat einen schriftlichen Lastenkatalog/Anforderungsprofil abgegeben. Aber eine Profikamera muss die üblichen Produktiveinsätze "können". Amateurkameras sind nicht für Profieinsätze gerüstet
4.) Schärfe ist ein komplexes Thema und erst mal die Aufgabe der Optik. Bei DSLR muss man meist die Schärfelage feinjustieren wenn man das nicht selber kann ist es ein Fall für denn Service
5.) Grundsätzlich evalsiert und prüft man neue Technik direkt nach dem Kauf so das man zügig reklamieren oder Rückabwickeln kann. Fachhändler haben meist die nötige Püftechnik im Werkraum und püfen/justieren selber. Fachhändler haben Leih/Demokameras bzw Geräte die man einige Tage ausleihen kann bzw es gibt die "Profikoffer" meist mit Hochzeit oder Sportreportage Bestückung
Ich wüsste mal gerne um welche Kamera es hier geht, von der angeblich bekannt sein soll, dass sie "nicht scharf abbilden kann". Es gibt nämlich nur 3 Möglichkeiten warum eine Kamera nicht scharf abbildet. Die eine ist, dass es eine DSLR ist und der Fokus falsch kalibriert ist, die zweite wäre ein minderwertiges Objektiv und die dritte Möglichkeit ist wegen Benutzerfehler.
Für mich klingt die Story irgendwie nach letzterem. Denn wäre sie eine erfahrene Fotografin, hätte sie schonmal von den ersten beiden Fällen gehört.
Zudem hat man in Deutschland normalerweise 2 Wochen Rückgaberecht. Warum hat sie die Kamera nicht in dieser Zeit getestet? Zudem frage ich mich, warum man sich für einen anderen Hersteller entscheidet, wenn man sich bereits mit der Bedienung einer bestimmten Marke auskennt.
Wegen falscher Beratung kann man nichts zurückgeben. Ich erwarte allerdings von einer Fotografin, dass sie sich mit ihrem Arbeitsgerät auskennt, dieses selbstverständlich testet und dann erst kauft.
Als ich meine Kamera kaufte, habe ich natürlich getestet. Das ist in jedem Fachgeschäft sogar erwünscht, eben damit keine Fehlkäufe getätigt werden.
Aber wie hätte sie es denn vor Kauf testen können?