Architekturstudium bei der Bundeswehr?
Hallo,
ich bin seit knapp einem Jahr bei der Bundeswehr als Mannschafter.
Mein Ziel war es eigentlich schon seit immer beim Bund die Offizierslaufbahn mit Studium zu machen.
Allerdings bietet die Bundeswehr meinen Wunschstudiengang (Architektur) nicht an.
Soll ich jetzt mein FWD zu Ende machen, dann zivil studieren gehen und nach dem abgeschlossenem Studium als Wiedereinsteiger die Offizierslaufbahn machen?
Ich weiß nicht ganz weiter, danke schonmal für die Hilfe.
2 Antworten
Du kannst als Wieder- bzw. Quereinsteiger sowohl als Soldat als auch als Beamter nach Deinem Master-Studium zurück kommen. Mittlerweile werden auch Architekten in der Offizierslaufbahn eingestellt. Dir muss aber bewusst sein, dass:
- Bachelor reicht für eine Übernahme zum Berufssoldaten oder Beamten nicht,
- Du wirst als Architekt der Bundeswehr in den meisten Bundesländern nicht in der Architekten- und Ingenieurkammer aufgenommen (das bedeutet, dass Du Deine eigenen Bauanträge nicht stellen kannst),
- Du wirst als Architekt der Bundeswehr keine Architektenpläne entwerfen oder Statiken aufstellen,
- Du wirst Referent oder Dezernent und führst damit i.d.R. ein Bauprojektmanagementteam, das Infrastrukturvorhaben der Bundeswehr anschiebt, verwaltungsseitig koordiniert und genehmigt. Du selbst wirst nie planen oder zeichnen (!). Die einzige Ausnahme:
- Du wirst in den EInsatz müssen und in einem Baubüro der Bundeswehr Bauleitertätigkeiten wahrnehmen (inkl. einfache Planung).
Daher direkt die Frage:
Warum willst Du raus und draußen studieren, wenn Du bei der Bw bezahlt Bauingenierwesen studieren kannst und dann genau dieselbe Tätigkeit machen wirst, wie ein Architekt als Quereinsteiger?
Kurz zu meinem Hintergrund:
So ähnlich war es bei mir auch. Während meines Grundwehrdienstes spielte ich mit dem Gedanken, Architerkur oder MaschBau zu studieren (zivil), entschied mich dann aber einfach mal am Auswahlverfahren teilzunehmen und zu sehen, was man mir anbietet. An der Offiziersbewerberprüfzentrale (OPZ - heute ACFüKrBw) konnte man mir schließlich nur Bauingenieur- oder Vermessungswesen (heute Geodäsie) anbieten, da ich kein Physik in der Oberstufe hatte und man Architektur bei der Bw nicht studieren konnte.
Ich entschied mich schließlich für das BauIngStudium beim Bund und bin dort geblieben. Beste Entscheidung meines Lebens! Ich konnte nebenebei noch den int. Schweißfachingenieur und die Zertifizierung zum Nachhaltigkeitskoordinator BNB absolvieren und mich somit auch deutlich weiterbilden. Nun führe ich seit einigen Jahren ein Referat mit lauter Bauingenieuren (Offiziere und Stabsoffiziere), Architekten (zivile Technische Referenten - den Stabsoffizieren gleichgestellt) sowie Bautechnikern (Feldwebel) und Verwaltungsfachwirten (zivile Sachbearbeiter).
Alle Architekten, die ich beim Bund kennen gelernt habe, haben die zivile Wirtschaft verlassen, weil der Job unterbezahlt war, die Überstunden der 60-80-Stunden-Wochen nicht entgolten wurden, der Stress zu hoch war UND sie nicht die Romantik des Häußchen-Zeichnens erlebten, wie sie sich das immer vorgestellt haben. Das haben sie allerdings beim Bund auch nicht erlebt ;)
Danke dir! Das hat auf jeden Fall sehr geholfen. Dann werde ich mal schauen, was sich machen lässt. Danke auf jeden Fall !
als Wiedereinsteiger die Offizierslaufbahn machen?
Woher weißt du, dass sie dich nehmen? Was hältst du davon, einen der 238* anderen Studienzweige zu belegen, die die Bundeswehr anbietet?
*) geschätzt
dass Wiedereinsteiger fast immer wieder aufgenommen werden
Wer hat dir das immer versichert? Du wirst für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes zugelassen, wenn du das 3-tägige Auswahlverfahren bestehst, mit oder ohne Studium.
ich weiß nicht. architektur wäre schon mein Traum und bis jetzt wurde mir immer versichert, dass Wiedereinsteiger fast immer wieder aufgenommen werden