Arbeitsvertrag in einen kleinen Sportverein rechtens?
Ein Vorstandsmitglied (welches auch als Trainer tätig ist) in unserem relativ kleinen Sportverein hat einen Arbeitsvertrag mit einer pauschalen Summe. Die Satzung wurde dahingehend geändert, das ein Vorstandsmitglied für seine Tätigkeit als Vorstand eine Vergütung erhalten darf. Über die Bezahlung der Trainer steht nicht in der Satzung.
Ist es rechtens, das dieses Mitglied (u.a.) für die Trainertätigkeit eine pauschale Summe erhält (mit allen Vorteilen eines Arbeitsvertrages - bezahlter Urlaub, Sozialversicherung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, usw.), während andere Trainer hier nur nach geleisteten Stunden gegen Vorlage eines Stundennachweises bezahlt werden? Gibt es eine Regelung, in welchem Verhältnis das Gehalt zu den Einnahmen des Vereins maximal stehen darf?
2 Antworten
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In Deutschland gibt es Vertragsfreiheit.
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass es verschieden Verträge innerhalb eines Vereines oder auch innerhalb einer anderen Arbeitsstätte gibt. (festangestellt und sozialversicherungspflichtig, Minijob oder eben auch auf Honorarbasis) Relevant ist eigentlich nur, dass beide Parteien dem Vertrag zustimmen. Damit ein Vertrag gültig wird, braucht es die Zustimmung beider Parteien (Arbeitgeber, Arbeitnehmer) und er darf im Nachhinhein nicht von einer Seite, ohne Zustimmung der anderen Seite geändert werden.
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Die meisten Trainer in Vereinen arbeiten als Übungsleiter gegen eine Aufwandsentschädigung, die als Übungsleiterpauschale steuerfrei ist. (bis 3000 Euro/Jahr ab 2020) oder als Honorarkraft, weil sie als Freiberufler oder Selbständige auch anderweitig noch Stunden geben.
Dass es auch Festangestellte in Vereinen gibt, ist auch nicht so ungewöhnlich. Auch Vereine brauchen einen festen Kern, der den ganzen Laden am Laufen hält. Meist findet man Festangestellte im Orgabetrieb oder in hauseigenen Kinderbetreuugsstätten oder im angrenzenden Gastgewerbe, wobei es auch bei den drei Bereichen unterschiedliche Verträge geben wird.
Wenn du lieber einen festen Arbeitsvertrag möchtest, sprich mit deinem Vereinsvorstand. Es ist dann halt möglich, dass du nicht nur als Trainer arbeiten kannst, sondern auch anderweitig Aufgaben übernehmen musst.
Hier im örtlichen Verein ist es ähnlich, die Festangestellten halten den Laden am Laufen und geben nebenbei Kurse in der Freizeit oder gegen eine Aufwandsentschädigung. Wer nur als Trainer tätig ist, macht das entweder auf Ehrenamt, Übungsleiterpauschale oder als Honorarkraft (mit noch anderen Auftraggebern)
Es gibt hier immer mal wieder Angebote für Trainer, für einen sozialversicherungspfllichtigen Vollzeitjob, dann aber eben auch mit allen damit verbundenen Aufgaben und der damit verbundenen Ausbildung (Kinderbetreuung, Gastgewerbe, Buchhaltung....)
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Das müsst ihr im Verein klären, nicht in einem Forum. Macht eine Vereinsvollversammlung und stimmt darüber ab. Das ist Basisdemokratie!