Du tanzt Ballett als Hobby?
Bei einem sauberen Turnout aus dem Hüftgelenk heraus, ohne Ausweichbewegungen durch falsche Technik oder fehlende Kraft, passiert da nichts. Du solltest nur auf Ausgleichstraining und regelmäßige Mobilisation achten.
sauberes Turnout:
- Dreipunktstand: Großzehenballen, Kleinzehenballen und Ferse sind gleichmäßig belastet, Längs- und Quergewölbe arbeiten, der Fuß ist gerade aufgerichtet (gerade Achillessehne)
- Beinachse passt, die Ausrichtung der Kniescheibenmitte zum Schienbeinhöcker sollte beim Turnout, die Gleiche sein, wie im parallelen Stand
- Ausdrehung aus dem Hüftgelenk mittels tieferliegender Muskelgruppen, für weniger Belastung und mehr Mobilität. Der große Po-Muskel sollte "Pause" haben.
Wenn du dann noch die beanspruchten Muskeln regelmäßig wieder lockerst und dehnst und auch den Gegenpart der Auswärtsmuskulatur trainierst, bist du auf der sicheren Seite. Beides sollte aber auch gemacht werden, um Verkürzungen und oder Muskeldysbalancen vorzubeugen.
Das gilt für Laientänzer. Bei Berufstänzern sieht das anderes aus. Überlastungen können immer entstehen, wenn gleiche Bewegungsabläufe 24/7 durchgeführt werden müssenn, Stichwort Berufskrankheiten. Das gilt auch für ein simples Beugen der Knie oder das Heben der Arme (Fliesenleger, Handwerker und Co) Ausgleichssport kann auch hier helfen.
Anders sieht es aus, wenn du unsauber arbeitest, sprich weiter ausdrehst, als es der Aufbau deines Hüftgelenkes hergibt und du dadurch auf die Innenkanten der Füße oder mit dem Becken kippst oder die Kraft in den Muskeln fehlt und du dein Turnout nur durch das "Festkleben" der Füße am Boden hältst. Bei beiden treten Scherkräfte und ungünstige Druckpunkte in den Gelenken auf, die früher oder später zu Problemen führen.
Oder aber du nutzt die falsche Muskulatur, wie z.B. den großen Po-Muskel. Das ist zwar ein wunderbarer Außenrotator, aber er zieht den Oberschenkelkopf in die Hüftpfanne rein und nimmt dir so zum einen Bewegungsreichweite und erhöht zum anderen den Druck im Gelenk selbst. Keine gute Ausgangssituation für ein gesundes Arbeiten.
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Zum Alltag: je nach Aufbau des Hüftgelenkes und der Position des Oberschenkels im Hüftgelenk kannst du weiter ausdrehen oder weiter einwärts drehen. Leute die von natur aus, ihre Mobilität eher in der Auswärtsdrehung als in der Einwärtsdrehung haben, laufen teilsweise auch ganz ohne Ballett mit mehr oder minder ausgedrehten Beinen durch die Gegend :).
Solange du dich im Alltag ganz normal bewegst und nicht extra ausdrehst, musst du dir bei einer kleinen Auswärtsdrehung keine Gedanken machen. Wenn dein "entspanntes" Turnout zu groß ist, lass einen Orthopäden oder eine Physio drüber schauen. Entweder ist das dann dein Hüftaufbau (dann liegt es aber auch nicht am Ballett) oder es gibt Verkürzungen oder Muskeldysbalancen, die deine Beine ungewollt ins Turnout ziehen. Gegen Zweites gibt es Übungen zum Ausgleichen und Mobilisieren.