Anzeige erstatten wegen Beleidigung, bringt das was?
Hallo an alle,
ich wurde heute von einen Nachbarn mit " du hast hier nichts zu suchen, du Rindvieh " aggressivst beschimpft.
Folgender Fall: dieser Nachbar mietet im Hofe des Hauses einen Parkplatz (den einzigen den es gibt). Nun ist es so, dass er fast täglich nicht an den vorgesehenen Parkplatz sein Auto parkt, sondern ganz vorne so wie man von außen nach innen in den Hof reinkommt. Es kann somit keiner der Einwohner des Hauses mit seinem Auto reinfahren um kurz für 10 Minuten zu Be- und Entladen, ältere und behinderte Menschen tun sich schwer an dem Auto vorbei zu gehen um an die Haustür zu gelangen bzw. aus dem Haus auf die Straße zu gelangen und das allerwichtigste ist, dass die Feuerwehrzufahrt Tag und Nacht dadurch blockiert ist. Er lässt aber des öfteren seine Freunde/Bekannte und auch fremde Leute die in der Gegend arbeiten oder im Nachbarsrestaurant essen, im Hof drinnen parken (entweder auf seinen Parkplatz und er vorne im Hofe oder umgekehrt). Mit anderen Worten: er spielt den Chef des Hauses obwohl er nur Mieter ist. Eine Hausverwaltung gibt es nur auf dem Papier und es hat den Anschein dass er es "gut hat" mit der Hausverwaltung. Die anderen Einwohner des Hauses haben Angst etwas zu sagen. Heute war es wieder so ein Fall: ein fremdes Auto vorne im Hofe drinnen dass seit mehreren Tagen tagsüber parkt. Ich war gerade dabei einen Mahnzettel zu schreiben, er kam raus um seinen Müll zu entsorgen, hat mich dabei gesehen wie ich beim Schreiben war, nach zwei Minuten kam eine Frau um dieses Auto rauszufahren. Ich stellte ihr die Frage mit welchem Recht sie im Hofe parke, sie voll aggressiv wer ich überhaupt sei und sie hätte von ihm die Erlaubnis zu parken. Er daraufhin auch voll aggressivst zu mir "du hast hier nichts zu suchen, du Rindvieh ".
Würde eine Anzeige wegen Beleidigung was bringen? Es scheint dass er von nichts Angst hat, da er es mit der Hausverwaltung "gut hat".
3 Antworten
Ich denke, dass du da leider nicht viel erreichen kannst. Solange man nicht wenigstens eine Hausverwaltung oder Eigentümer hat, der sich ernsthaft darum kümmert. Feuerwehrzufahrt, Zufahrt zum Be- und Entladen, Einhalten des Mietverhältnisses (nur sein Parkplatz) - alles richtig, nur müsste er dafür mindestens mal abgemahnt werden.
https://www.mietrecht.org/mietminderung/hausfriedensstoerung-nachbar/
Vielleicht findest du hier etwas...
Hallo!
Natürlich könntest du ihn anzeigen. Aber es ist fraglich, ob das etwas bringt. Denn die Beleidigung ist ein Privatklagedelikt. Es könnte also eine Einstellung des Verfahrens erfolgen mit der Aufforderung: Wenn du ihn bestraft sehen willst, klag' doch selbst (und trage das Kostenrisiko dafür)!
Man sollte sich also fragen: Will man das echt? Kann man das beweisen? Und wird auch das Gericht es nicht einfach einstellen?
Abgesehen davon sollte man sich fragen: Reicht es möglicherweise, wenn der Nachbar einfach Mal angezeigt wird, egal was daraus wird? Braucht er vielleicht nur diese Grenze, damit er versteht wo die rote Linie ist? Oder macht ihn das nur noch aggressiver und lässt die Situation noch weiter eskalieren?
Im Ergebnis kann ich dir da also nichts konkretes raten. Die Abwägung müsstest du allein machen.
Denken könnte man auch an zivilrechtliche Schritte (Unterlassungserklärung). Aber ob das wirklich empfehlenswert ist...?!
Ok, verstehe. Danke dass Du mir diese Wege aufgezeigt hast, juristisch / rechtlich bin ich nicht so gut informiert. Es macht mich nur wütend dass solche Leute so einfach davon kommen, ohne Konsequenzen.
Danke für Dein Feedback.
Keine Zeugen. keine Anzeige
Eine Anzeige kann immer erstattet werden. Für die Sammlung und Bewertung der Beweismittel sind Polizei und StA zuständig.
Im Übrigen kann auch nur die Aussage der/des Geschädigten ein Urteil tragen. Es kommt nicht auf die Anzahl der Zeugen an, sondern auf deren Glaubwürdigkeit. Und diese einzuschätzen ist die ureigenste Aufgabe des Gerichts.
Ich freue mich dass es noch Menschen gibt die an das Gute glauben. 30 Jahre in leitender Position haben mich anderes gelehrt. Ein Richter sagte mal zu mir: Recht haben heisst nicht Recht bekommen!". Dem stimme ich absolut zu.
Dem widerspreche ich nicht. Ich meinte nur, dass die Aussage "Keine Zeugen, keine Anzeige" so nicht richtig ist. Es ist ja nicht die Aufgabe des Geschädigten die Schuld des Beschuldigten zu beweisen. Wir sind ja nicht im Zivilprozess 😉
Das heißt dann, dass jeder jeden beleidigen kann wenn keine Zeugen vorhanden sind.
Hau ihm eins aufs Maul. Auch ohne Zeugen. Mit Handschuhen.
Dass vor Gericht Recht gesprochen wird, ist ein weit verbreitete Irrtum.
Die Hausverwaltung und der Eigentümer seiner Mietswohnung sind so wie es aussieht mit ihm befreundet. Er wohnt im Erdgeschoss mit einer gewissen Quadratmeter an Fläche im Hinterhof, hat sich jedoch im gesamten Hinterhof ausgebreitet und im Hof vorne wie gesagt sein Auto und ein weiteres Auto von seinen Bekannten/Freunden. Du hast Recht, es ist Sache der Hausverwaltung/Eigentümer (die nichts unternehmen), aber hier geht es darum dass er aggressiv ist und mich beleidigt hat ohne dass es für ihn Konsequenzen haben wird. So kann er weiter machen wie gehabt und wer weiss mit welchen Wörtern er mich nächstes mal beleidigen wird, da es keine Zeugen gibt.
Danke für Deine Meinung.