Angststörung/Emetophobie Erfahrungen?
Hallo Community,
ich leide seit meinem 7. Lebensjahr an einer ziemlich extremen Form von Emetophobie, der Angst zu erbrechen. Das geht inzwischen so weit, dass ich bei dem kleinsten Übelkeitsgefühl das Essen verweigere, Antibrechmittel kippe und mich ritze (nicht so, dass ich extrem blute, nur so dass der Schmerz mich von der Übelkeit ablenkt).
Ich habe kürzlich einen Post von einer Frau gefunden, bei der die Angst noch extremer war/ist als bei mir, die meine Situation aber ziemlich genau widerspiegelt:
http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Symptome/Untergewicht/Forum/128729.php
Ich habe in den letzten 3 Monaten über 5 kg abgenommen, wovon 1,5 wieder drauf sind (aktuell 45 kg bei 162 cm Körpergröße). Ich habe aber Angst, dass es noch weniger wird wie bei der Frau von der der Post stammt.
Zum Thema Therapie; ich war damals mit 9 schon mal in Therapie, aber die hat nicht wirklich was gebracht und nur unnötig Zeit und Geld gekostet.. Ich würde es gerne ohne versuchen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, wie ich diese Angst in den Griff bekommen kann?
3 Antworten
Hey Liebe Yemxki002,
Emetophobie ist eine üble Angst! Die Übelkeit, die Du beschreibst, wird daher kommen, da du ziemliche Angst vor dem Erbrechen hast. Es beginnt ein Teufelskreis. Man möchte nichts mehr essen, weil man Angst hat zu erbrechen, man möchte am liebsten nicht mehr raus oder zu irgend ein Event, da jemand dort erbrechen könnte.
Die Ursachen für Emetophobie, also warum man dies bekommt, ist weiterhin unklar. Man vermutet, Traumata in der Kindheit mit dem erbrechen.
Die Angst loszuwerden, ist eine ziemlich schwierig. Alleine wird es daher schwierig werden, diese Angst loszuwerden. Ich empfehle dir, nochmals nach einer Therapie zu schauen. Auch wenn du keine gute Erfahrungen hattest, würde ich es versuchen. Man muss den richtigen gefunden haben, mir den man sich echt gut fühlt und denkt, hier kann es was werden. Wichtig dabei zu beachten ist, dass solch eine Therapie sehr viel Gedult braucht. Es ist nicht wie bei einer Grippe, dass man nach paar Tagen geheilt ist, hier wird es Jahre dauern.
Aber das ist auch ganz normal. Setz dich nicht unter Druck, Werte dich nicht ab, wenn du die Übelkeit wieder spürst. Akzeptiere sie und bleib ganz ruhig. Durch dieses abwerten wird man es nicht schaffen.
Auch wenn andere sagen, stell dich nicht so an, es ist "nur" erbrechen, sehe es gelassen, übertreibe nicht, kann ich dir sagen, nehm dir das nicht so zum Herzen. Die Angst besteht weiterhin da und geht nicht so schnell weg.
Nun möchte ich dir noch ein paar Übungen geben, wenn du die Übelkeit wieder verspürt:
1. Du kannst Atemübungen machen. Atme 5 Sekunden ein und dann wieder aus. Wiederhole dies. Wichtig dabei ist, mach es gelassen.
2. Lenke dich ab. Rede mit jemanden, spiele ein Spiel, schau am Handy oder mach irgendetwas, was dir Spaß macht und doch davon ablenkt.
3. Spreche mit einer Vertrauensperson über die Angst. Es hilft sehr oft, wenn man mit einer Vertrauensperson über diese Angst redet. Vielleicht kennst du jemanden, der diese Phobie auch hat. Dann könnte dies dir und der anderen Person helfen.
Ich weiß, dass ist leichter gesagt, als getan!
Ich wünsche Dir alles Gute! Ich hoffe sehr, dass du die Phobie los wirst!
Mit freundlichen Grüßen
Hallo, ich habe jetzt seid ungefähr 2 Jahren eine Emetophobie und leide zusätzlich noch unter Zwängen . Mir hat eine Therapie geholfen . Das alleine reicht aber nicht, du solltest dir zusätzlich noch einen Psychiater suchen, welcher entscheidet ob du Medikamente brauchst
Hallo, vielen Dank für deine verspätete Antwort. Meinen alten Post durchzulesen hat mich gerade echt ein wenig mitgenommen. Ich bin die Angst zwar nicht losgeworden, aber ich kann inzwischen gut mit Übelkeit umgehen, sowie auch mit Menschenmassen und allem, was mir vor einigen Monaten/Jahren noch Panik bereitet hat. Die Angst werde ich wohl nie mehr los, aber die Symptome ruhen im Moment glücklicherweise :)
Ich habe mich letzten Endes für eine Therapie entschieden - diese wurde aber von meiner Therapeutin nach knapp vier Monaten beendet. Die Erfolge, die ich jetzt sehe, habe ich also mehr oder weniger durch Aussitzen erreicht.
Dir alles erdenklich Gute, und nochmal danke ^^
ich war damals mit 9 schon mal in Therapie, aber die hat nicht wirklich was gebracht und nur unnötig Zeit und Geld gekostet.. Ich würde es gerne ohne versuchen.
du hast es bereits versucht ohne Erfolg
ich rate dir zu einer Therapie
du bist jetzt älter und kannst dich besser ausdrücken als mit 9 und die Therapie zahlt die Krankenkasse