Angst vor reiten eines Pferdes?
Hey, ich reite jetzt seit 7½ Jahren und wollte immer gerne wilde oder nervöse Pferde reiten, in allen möglichen Situation.
In den letzten paar Wochen bin ich allerdings 5× von solchen gefallen, durch gezieltes abbocken. Normalerweise hat mir so etwas nichts ausgemacht und ich habe mich echt nicht schlimm verletzt.
Ein Pferd hat sich vor den Geräuschen eines Traktors erschrocken ( die es eigentlich gut kennt), es ist dann durch die Halle gesprintet. Das kam ziemlich unerwartet und ich habe mich im Steigbügel verfangen. Ab diesem Moment hatte ich total Panik, da man ja weiß, was dabei alles passieren kann...
Ich konnte mich aber eigentlich ganz gut drauf halten. Nach ein paar Runden hat sie dann aber noch in diesem Höllengallopp angefangen zu Buckeln. Ich habe versucht, mich in der Mähne festzuhalten, bin dann aber runtergefallen.
Zum Glück bin ich nicht hängen geblieben, sie hätte mich dann aber fast noch überrannt und ich konnte nicht weg, da mir alles weh tat.
Ich hatte mir das Steißbein geprellt, war eigentlich gar nicht so schlimm.
Die nächste Woche bin ich erstmal ein ruhigeres Pferd geritten.
Ich habe aber jetzt totale Panik, wenn ich auf ihr sitze, bekomme Schweißausbrüche und will nur noch weg. Ich könnte natürlich einfach ein anderes Pferd reiten, will aber nicht so einfach aufgeben und ich habe mich ja wie gesagt nicht schlimm verletzt .
Sowas ist mir noch nie passiert, was kann ich machen um meine Angst zu überwinden?
Sorry für die lange Frage
Danke schonmal für die Antworten:)
7 Antworten
Komplett unnötige Aktion... von jmd, der schon ein paar Jährchen Reiterfahrung hat, kann man doch durchaus etwas mehr Weit- und Umsicht erwarten. Warum musst du "wilde und nervöse" Pferde reiten, wenn du scheinbar nicht in der Lage bist, die Risiken vernünftig einzuschätzen? Beruflich bedingt arbeite ich quasi täglich mit Pferden, die "Unarten" an den Tag legen. Lustig finde ich das nie, im Gegenteil. Mir tun in erster Linie die Pferde leid und ich versuche immer, der Ursache auf den Grund zu kommen und diese zu beseitigen. Sorry, kein Verständnis für jmd, der keinen Respekt hat, denn alle Pferde die das tun, haben einen Grund, sich gegen den Menschen zu wehren. Und sei es "nur" mangelndes Vertrauen.
Du solltest auf jeden Fall erstmal andere Pferde reiten! Eine Zumutung für das Pferd, dem du vorher schon keine Sicherheit bieten konntest und jz völlig verkrampft und mit dem schlechten Erlebnis im Kopf willst du was erreichen?
Besprich dich mit deiner RL und fang in kleinen Schritten wieder an. Angst muss man nicht haben - Respekt schon.
Hallo,
du hast ja geschrieben, dass du Panik bekommst, wenn du dich auf das Pferd setzt. Das spürt das Pferd alles und gerät auch in Panik.
Ich würde an deiner Stelle wirklich das ruhigere Pferd reiten. Und das andere Pferd - gewöhne dich am besten an es. Gut hilft streicheln, füttern und ganz besonders Putzen. So baut es neues Vertrauen auf, und wenn du dich bereit fühlst, kannst du dich wieder aufs Pferd setzen. Aber immer ist Vorsicht geboten - immer mit den Gedanken beim Pferd bleiben, das Pferd kann sich immer erschrecken!
Gut, das dir nicht mehr passiert ist:) Liebe Grüße!
Mir hat es damals nach meinem heftigen Sturz geholfen das ich paar Stunden an der Longe geritten bin.
Ich bin damals von meinem Pferd in die Bande geflogen und hatte Panik in der Halle. Das war natürlich damals bei einem eigenen Pferd nicht so hilfreich. Hatte es so aber relativ schnell wieder unter Kontrolle.
Allerdings soviele Stürze in paar Wochen würde mich schon stutzig machen...
oder vielleicht, wenn du besseren unterricht bekommst.
wenn man anfängt zu springen muss man erst mal das handwerkszeug lernen. im ersten jahr gehts vielleicht mal im trab über ein 35 cm kreuz.
bevor du keine stangen- und cavalettireihen galoppieren kannst, wird nicht gesprungen. weil es zu gefährlich ist, einen reiter springen zu lassen, der sein pferd nicht kontrollieren kann.
ich stelle die kompetenz der reitlehrerin infrage.
du solltest mal hinterfragen, was du dir eigentlich beweisen willst.
zumindest hast du gerade den unterschied zwischen keine angst haben und leichtsinniger selbstüberschätzung herausgefunden.
man versucht nicht, um alles in der welt oben zu bleiben. man sucht sich die weichste stelle aus und lässt sich fallen. oder man ist von vornherein aufmerksamer und pariert durch, bevor das pferd noch richtige pläne gefasst hat.
du warst unkonzentriert und hast das pferd nicht bei dir gehabt.
vielleicht hast du auch suboptimal gesessen. oder beides.
bevor du nicht gelernt hast, ein pferd in jedem moment ganz bei dir zu haben, solltest du dich auf dies pferd nicht mehr draufsetzen. das wäre leichtsinnig. vor allem auch, weil du in ausserordentlichen situationen keine selbstkontrolle hast.
Ab diesem Moment hatte ich total Panik, da man ja weiß, was dabei alles passieren kann...
wenn man sich in dem moment statt panik zu bekommen auf den hintern setzt, mit der hüfte die bewegung des pferdes blockiert, die beine zumacht, abwendet und eine ganze parade gibt, passiert nichts weiter, als dass das pferd in der bahnmitte steht. mit reiter. aber dazu braucht es erfahrung und das hirn muss ordentlich arbeiten und lösungen finden, anstatt weltuntergangsszenarien zu malen.
Ein Pferd hat sich vor den Geräuschen eines Traktors erschrocken ( die es eigentlich gut kennt), es ist dann durch die Halle gesprintet. Das kam ziemlich unerwartet und ich habe mich im Steigbügel verfangen.
das kam nicht unerwartet, sondern du hast da oben geschlafen und das pferd fand, es sei nun zeit für ein bisschen entertainment.
ein aufmerksamer reiter hätte eine winzige anspannung über den zügel gespürt, im popometer gefühlt, dass die bewegung weniger flüssig ist, das anspannen der bauchmuskeln erfühlt, gemerkt, wie das pferd sich aufrichtet, sich die brustmuskulatur anspannt und dabei tief einatmet - und spätestens in dem moment, wo das pferd sich hinten setzt, muss man es durchparieren.
ich hab ein hübsches beispiel dafür, wie das aussieht, wenn ein pferd aus dem stand zum sprint ansetzt. es ist mir prinzipiell unbegreiflich, wie man dieses bratzige und wuchtige ansammeln der kraft von oben nicht spüren kann.
dasselbe pferd im ruhigen relaxmodus. der unterschied sollte deutlich sein.
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und noch was aus medizinischer sicht - der unterschied zwischen einem geprellten steissbein und einer verschoben gebrochenen lendenwirbelsäule ist so winzig, das kannst du dir gar nicht vorstellen. wenn dein oberkörper auch nur einen zentimeter aufrechter gewesen wäre, dann wärst du erst im krankenhaus mit einer querschnittlähmung wieder aufgewacht.
die schutzengel sind nämlich auch irgendwann aufgebraucht.
7 1/2 jahre reiten ist ja noch nicht so lange und reiten mit paraphlegie habe ich gehört, soll nicht ganz einfach sein.
also nimm guten unterricht und bleib gesund und reite pferde, auf denen du was lernst. vielleicht bist du irgendwann soweit, pferden was beibringen zu können. aber jetzt ist das noch nicht der fall.


Ich habe natürlich gemerkt, dass sie angespannt war und unaufmerksam. Ich bin dann einige Übergänge un Hufschlagfiguren geritten. Dann war es wieder besser und sie wurde ruhiger. Ich habe natürlich auch mitbekommen, wie sie Kraft gesammelt hat, bevor sie losgerannt ist. Ich habe auch Paraden gegeben und war anfangs auch ruhig (das hat mir meine RL bestätigt). Sie ist ein , wenn man das so sagen kann, abgestumpftes Schulpferd, das nicht so sensibel auf Zügelhilfen reagiert, bzw. sich in so einer Situation nicht dafür interessiert. Ich hätte mich fallen lassen, da hing ich aber schon im Steigbügel, und das gebrochene Fußgelenk wollte ich gerne vermeiden... Ich kenne die Gefahr beim reiten, Trage deshalb immer eine Schutzweste ( die mich natürlich nicht vor solchen Verletzungen schützen kann, aber das Risiko senkt). In Zukunft werde ich erstmal andere Pferde reiten.
Danke für die Antwort!
LG
eine parade gibt man nicht mit dem zügel.
wäre zeit, dass du mal auf ein pferd gesetzt wirst, das dich mit den zähnen aus dem sattel holt, wenn du riegelst.
es gibt keine abgestumpften pferde.
aber hauptsache, das pferd ist schuld und man ist um ausreden nicht verlegen.
ach so - in den steigbügel gerutscht bist du, weil dass pferd dich völlig überrascht hat und du statt zu sitzen nach vorne gefallen bist.
erklär mir doch mal den unterschied zwischen diesem bild
Laszlo-unter-dem-Sattel - Reitergemeinschaft München Straßlach (rg-strasslach.de)
diesem bild
und diesem
https://live.staticflickr.com/1134/688209036_1f9c649b43.jpg
und dann vergleich das mal mit diesem
https://www.frankfurt-live.com/cache/98b39654636af8daf2ad183aa52d2d73.jpg
Reite doch einfach etwas ruhigere und lockerer Pferde, die nicht wegen allem so nervös sind, das hilft dir jetzt eher weiter.
Ja, das werde ich Mal versuchen. Ich bin so oft gestürzt, weil ich angefangen habe zu Springen, habe dann aber gemerkt, dass es nichts für mich ist und erstmal aufgehört. Vielleicht, wenn ich besser reiten kann.