Angst vor Martinshorn erklären?

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Hallihallo,

Freud hilft dir da herzlich wenig, weil er sich nicht mit der Entstehung einer spezifischen Angst befasst hat.

Modellernen kannst du nehmen. Klassisches und Operantes Konditionieren aber auch.

Wenn du die Wahl hast würde ich dir immer zum Klassischen Konditionieren raten. Das ist eigentlich am einfachsten...

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Also: Das klassische Konditionieren ist der Prozess, der wiederholten Koppelung eines neutralen Reizes mit einem unbedingten Reiz. Dabei wird der ursprünglich neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz, der eine bedingte Reaktion auslöst.

Beispiel: Martha lebt zur Zeit des zweiten Weltkriegs und hat, ohne dieses Verhalten erlernt zu haben, Angst vor Bombenangriffen (Unbedingter Reiz), bei denen sie regelmäßig um ihr Leben fürchtet (Unbedingte Reaktion).

Das Geräusch eines Fliegerlärms löst bei Martha vorerst keine bestimmte Reaktion aus, da sie dem Geräusch keine weitere Beachtung schenkt (Neutraler Reiz). Martha hört nun aber den Fliegerlärm immer unmittelbar bevor die Bomben fallen. Mit der Zeit wird schon alleine das Geräusch (Jetzt: bedingter Reiz) bei Martha Angst und Furcht (Jetzt: Bedingte Reaktion) auslösen. 

Da ein dem bedingten Reiz ähnlicher ebenfalls eine bedingte Reaktion auslösen kann, entwickelte Martha später in ihrem Leben auch Angst vor Polizei- oder Feuerwehrsirenen (Reizgeneralisierung).

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Letzteren Punkt kannst du weglassen. Gibt nur meistens Pluspunkte bei den Lehrern. :)

Wenn du ihn nicht möchtest, musst du halt die Reize entsprechend an deine Bedingte Reaktion (Die Angst vor den Martinshörnern) anpassen. Aber das kannst du ja jetzt, wenn du alles verstanden hast, oder? :)


Bitte lass Freud aus dem Spiel.

Du kannst das mit Konditionierung erklären, aber vor allem  mit dem Modellernen. 

Ich habe z.B. eine Schlangenphobie. Und wenn ich nach  Italien oder gar Australien umziehen würde, müsste ich auch etwas dagegen unternehmen.

Die Angst ist durch Konditionierung entstanden, . Aber natürlich auch/erst recht durch Modellernen. Meine Eltern mochten nämlich alle beide schon keine Schlangen. Wenn sie sie im Fernsehen gesehen haben, dann haben sie ein angeekeltes Gesicht gezogen entsprechende Töne dazu gemacht. "Eklig, Furchtbar. Hans (mein Vater): schalte das weg."

GEnauso kann das beim Martinshorn auch passieren. Tatütata... Mutter, die ihrerseits schlechte Erlebnisse damit verbindet - Unfall, Tot - macht jedesmal ein entsetztes Gesicht. Kind bekommt diese Angst mit....etc....



Du kannst normalerweise beides anwenden. Ich würde allerdings das Klassische bevorzugen.

LG!:)


Hätte jetzt auch an klassisches Konditionieren gedacht. Denk doch mal an den kleinen Albert...

Und wenn du selbst (oder jemand der dir nahe steht) einen Krankenwagen braucht und der kommt dann auch, kann ich mir gut vorstellen, dass durch dieses traumatisierende Ereignis einen das Martinshorn in Zukunft einen grossen Schrecken einjagt.

Freud könnte natürlich auch sein. Wenn man in der Kindheit negative Erfahrungen damit gemacht hat.


Dahika  08.10.2017, 18:34

Freud könnte natürlich auch sein. Wenn man in der Kindheit negative Erfahrungen damit gemacht hat.

NEIN. Lass ihn da bitte raus.

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