Angst vor der Zeit und dem Tod?
Hallo liebe Community, ich bin vor ein paar Wochen 22 geworden und habe an meinem Geburtstag den Film "Doctor Strange" mit meinen Freunden geguckt. Nun sind Marvel Filme ja alles andere als Philosophische Werke, aber wer den Film gesehen hat, der weiß, dass es dort sehr viel um die Zeit und das Streben nach ewigem Leben geht.
Da ich sowieso schon immer sehr nachdenklich war was dieses Thema betrifft, bekomme ich seitdem ein Zitat aus dem Film nicht mehr aus dem Kopf. "Die Zeit ist unser größter Feind, denn Zeit tötet alles." Als ich das hörte, musste ich schlucken und ein unwohles Gefühl zog durch meinen ganzen Körper. Ich fing an, mir täglich auszumalen, wie es ist tot zu sein, und musste mir ab und an das weinen verkneifen. Als jemand, der keinem Glauben zugehörig ist, ist das Thema Tod etwas sehr negatives. Das "nicht mehr existieren" bereitet mir Panik und starke Angst.
Ich bin ein sehr wissbegieriger, und logisch denkender Mensch. Meine Stärken liegen darin, mich mit etwas auseinander zu setzen, es für mich verständlich zu machen und so damit umgehen zu können. Bei dem Thema aber, geht das schlichtweg nicht. Niemand weiß was nach dem Eintreten des Todes passiert, es gibt keine Beweise dafür, dass das nicht das Ende ist und genau deshalb muss ich mit der Art wie mein Denken funktioniert, davon ausgehen, dass nichts mehr kommt.
Davon abgesehen scheint die Zeit immer schneller zu vergehen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mit 20 davon schockiert war, dass mein 18. Geburtstag doch noch gar nicht lang her ist. Als ich nun 22 würde, hätte ich schwören können, dass seit meinem 20. Maximal ein Jahr vergangen wäre. Glücklicherweise bin ich niemand dem das Altern als solches Angst bereitet, ich gehe nicht feiern, rauche und trinke nicht, fokussiere mich sehr auf mein Studium, meine Familie und meine geliebte Freundin. Aber in Kombination mit dem erwähnten unbegreiflichen Tod, bereitet es mir einfach sehr starke Angst.
Danke an jeden der es sich durchliest und jeden, der mit mir seine Erfahrungen zu diesem Thema teilen möchte :)
2 Antworten
Es tut mir leid, das zu lesen. Dir sollte aber klar sein, dass dieser Film nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ich denke auch manchmal darüber nach, was nach dem Tod kommt, aber nur weil wir es nicht wissen, muss es uns nicht unbedingt Angst machen. Und ich weiß nicht, ob du es nicht wusstest, aber wenn wir älter werden, haben die meisten Menschen das Gefühl, dass die Zeit schnell vergeht. Ich hoffe, dass du dein Problem unter Kontrolle bekommst.
Es ist schwierig zu sagen, wieso ich keine Angst davor habe. Ich beschäftige mich mit vielen Dingen. Einige Ereignisse in meinem Leben haben stark auf mich eingewirkt und mich dazu gebracht, über andere Dinge nachzudenken.
Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.
Ich habe mich mit der Sterblichkeit abgefunden. Ich bin Christ, ich glaube an ein ewiges Leben nach dem Tod. Ich habe keine große Angst vor dem Tod. Das ich keine große Angst habe, das liegt an meinem Glauben. Ich bin daher der Ansicht, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist.
Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Danke für deine Zeit. Ich beneide dich sehr, und ich hoffe, dass dein Glaube und alles was du dir wünschst in Erfüllung geht. Glaubst du an einen gütigen Gott, der alle Menschen nach dem Tod in seine Obhut nimmt? Oder vertrittst du die Meinung dass "Ungläubige" nicht in diese Erfahrung kommen?
Das letzte was ich will ist dich zu beleidigen, aber aktuell kann ich einfach nicht an einen Gott glauben. Es gibt so viele Dinge auf der Erde, die ich mir im Zusammenhang mit dem Dasein eines Gottes, der über die Welt wacht nicht erklären kann. Dazu zähle ich zB Kriege, aber primär gütige, aufrichtige Menschen die im jungen Alter tödlichen Krankheiten erliegen, ohne etwas dafür zu können. Hinzu kommt für mich, dass gläubige Menschen, selbst wenn sie alle dem Christentum angehören, unterschiedliche Vorstellungen von elementaren Geschehnissen haben.
Nochmal, vielen Dank dass du dir die Zeit nimmst, mit mir in einer schwierigen Lage über ein solches Thema zu sprechen.
Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.
Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.
Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.
Ja, dass die Zeit mit dem Alter schneller vergeht, ist "normal". Ich habe sogar schonmal eine Erklärung dazu gelesen wieso das genau der Fall ist, aber ehrlich gesagt habe ich das inzwischen wieder größtenteils vergessen. Ich glaube ganz grob und vereinfacht hieß es, dass neue Erfahrungen einem länger vorkommen, weil die Eindrücke, die Umgebung alles neu für einen ist. Und wenn man ähnliche Dinge schon sehr häufig erlebt hat empfindet man sie als kürzer (zB dass man idr lange Autofahrten in den Urlaub auf dem hinweg als länger empfindet).
Warum genau macht es dir keine Angst, nicht zu wissen was nach dem Tod kommt? Glaubst du daran, dass das nicht das Ende ist oder ist es dir nur "egal" wenn es danach nicht mehr für dich weiter gehen sollte? Danke für deine Zeit und deine liebe Antwort.