Angst vor der eigenen Therapeutin?!

12 Antworten

Die Therapeutin ist nicht deine Vorgesetzte und muss dich nicht beurteilen. Sie bietet dir - gut bezahlt - ihre Hilfe an. Wenn du es alleine nicht schaffst, aus dem Haus zu gehen, dann soo sie dir dabei helfen oder mitgehen. Angst vor der Therapie ist ebenwso falsch wie Angst vor dem Arzt.

Was sie "darf" bestimmst du mit! Es kann auch ein Teil deiner Therapie sein, "vernünftige" Grenzen zu setzen. Oder festzustellen, dass ein Tritt in den (...) manchmal "Wunder" bewirken kann. Tatsache ist eben leider, dass du deine sozialen Ängste nicht "wegstreicheln" kannst - du MUSST dich ihnen stellen, und da hilft Druck und daraus resultierende Wut oder Trotz manchmal besser als lange, zermürbende Gespräche über irgendwelche Ursachen...

Überleg dir mal, warum du hier von "Beichte" schreibst! Irgendwo ist dir doch klar, dass du es schaffen KÖNNTEST. Und auch schaffen WILLST. Dass dir möglicherweise echt "nur" das letzte bisschen Mut und Entschlossenheit fehlt.

Sprich darüber mit ihr! Nicht, warum es absolut unmöglich war, nachdem sie dich "angeschnauzt" hat - du hättest so oder so nichts unternommen, oder? Sondern was in dir vorging und immer noch vorgeht. Was dich blockiert. Wovon du dir "Erfolg" versprichst.

Ich denke, sie möchte dich einfach nur dazu bringen, mal ernsthaft über dein eigenes Verhalten nachzudenken. Warum DU in einer für dich unerträglichen Situation landest und die "Schuld" dafür bei anderen (Therapeutin oder Krankheit) suchst statt dich zu fragen, wo DU die Chance hattest, selbst einzugreifen.

Am Ende einer erfolgreichen Therapie steht für dich die Fähigkeit, auch mal "Nein!" zu sagen. Deine eigenen Grenzen zu kennen und durchzusetzen. Deine Ängste nicht mehr hinzunehmen sondern zu überwinden. Und das lernst du nicht in ruhigen, entspannten, verständnisvollen Gesprächen, sondern nur in Situationen, in denen du diese Dinge auch wirklich TUN musst!


Momo1965  04.11.2014, 22:38

Ein Beitrag der absoluten Spitzenklasse! Ein fettes DH dafür!

Nur eine kleine Ergänzung: Die Therapeutin wird sich nach bislang nur fünf Sitzungen noch immer in der analythischen Phase befinden. Die gestellte Aufgabe bzw. deren Umsetzung zeigt ihr nun den derzeitigen Status auf. Sie wird nicht schimpfen, sondern im Gespräch analysieren, warum die Aufgabe nicht lösbar war, um somit Ansätze für ihr weiteres Vorgehen zu finden.

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sie wird dich nicht anschnautzen, ganz gewiß nicht.

Deine Therapeutin wird dich garantier nicht anschnauzen.

Die Aufgabe war eine Zielsetzung. Das soll dir helfen raus zu kommen. Du hast es nicht geschafft, ok, dann müssen kleinere Schritte her.

Die Therapie wird funktionieren, wenn du es willst und im Rahmen deiner Möglichkeiten dein Bestes gibst

Wenn dich die Therapeutin anschnauzt, würde das bedeuten, dass die Beziehung nicht passt und du am besten die Therapie beendest und dir eine andere Therapeutin/en suchst. Außerdem wäre ein solches Verhalten total unprofessionell und für eine Therapie nicht hilfreich. Dass es dir nicht gelungen ist, aufs Arbeitsamt zu gehen, sondern auch deine Panik und Soziale Phobie verstärkt haben, zeigt einfach, wo deine Grenzen sind und du viel einfachere Schritte brauchst, ehe du so weit bist, dass du einmal aufs Arbeitsamt gehen musst. Außerdem musst du nichts beichten, dass macht man in der Kirche und in keiner Therapie. Deine Angst ist einfach noch zu groß, das hast du erkannt und du bist noch nicht so weit, deshalb bist du ja in Therapie. Die Therapeutin wird üblicherweise darauf eingehen. Keine Angst vor der Therapiestunde.