Angst vor dem tod?


26.05.2024, 01:58

Also meine Frage ist was genau ich tun soll, ob es einen Begriff dazu gibt und ob ich mir sorgen machen muss

Support

Hallo Julssssrnzzz,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeRaymond, Support76 von gutefrage

3 Antworten

Hallo Julssssrnzzz,

zunächst einmal ist zu sagen, dass eine gewisse Angst vor dem Tod etwas völlig Normales ist! Dennoch sollte alles in einem bestimmten Rahmen bleiben. Wenn die Angst einen auf Schritt und Tritt verfolgt und man in einer ständigen Angstspirale gefangen ist , ist es wohl an der Zeit, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Manchmal kann es aber auch schon helfen, wenn man sich etwas genauer mit dem Thema "Tod" auseinandersetzt. Man könnte sich z.B. fragen: Was geschieht beim Tod? Gibt es ein Leben danach und wenn ja, was haben wir zu erwarten? Wo kann ich Antworten finden?

Die Bibel zeigt an verschiedenen Stellen, dass tot zu sein, bedeutet, nicht mehr existent zu sein. Zum Beispiel heißt es hier:

"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst“ (Prediger 9:5,10).

Wie dieser Text deutlich zeigt, braucht man sich keine Gedanken darüber zu machen, nach dem Tod evtl. an einen schrecklichen jenseitigen Ort zu gelangen. Der Tod ist ein Zustand völliger Bewusstlosigkeit und absoluter Ruhe! Nichts also, wovor wir uns fürchten müssten.

Dennoch mag einem der Gedanke, eines Tages nicht mehr existent zu sein, schon einen gewissen Schrecken einjagen. Bedenke, dass der Tod etwas Vorübergehendes und nichts Endgültiges ist!

Gott wird eines Tages seine Macht dazu gebrauchen, die vielen Toten wieder zum Leben zu erwecken. Die Bibel spricht hier von der Auferstehung und meint damit eine Rückkehr der Toten zum Leben. Wie aber soll das geschehen? Die Toten sind doch längst zu Staub zerfallen! Praktisch nichts mehr ist von ihnen übrig.

Das stimmt, doch Gott ist in der Lage, sich an jeden Menschen zu erinnern, der irgendwann einmal auf dieser Erde gelebt hat! Sein Erinnerungsvermögen geht jedoch weit darüber hinaus, sich nur an gewisse Äußerlichkeiten des Verstorbenen zu erinnern. Gott hat in seinem Gedächtnis das gesamte Lebensmuster des Verstorbenen, samt all seinen Erinnerung festgehalten. So ist er in der Lage, den Toten wieder neues Leben zu geben.

Wenn also ein Verstorbener wieder auferweckt wird, dann kommt es ihm so vor, als habe er gerade erst die Augen zugemacht und nun wieder geöffnet. Die Zeit seines Todes hat er ja schließlich nicht wahrgenommen. Es ist so, als sei er aus einem sehr langen Schlaft erwacht.

Die meisten der Toten werden hier auf der Erde auferstehen und infolgedessen auch einen Körper aus Fleisch und Blut erhalten, der ihrem früheren Körper gleicht, allerdings ohne Krankheiten und Gebrechen. Die Auferstehung wird somit das größte Wunder aller Zeiten sein! Wie schön wird es doch sein, all die lieben Verstorbenen endlich wieder zu sehen und in die Arme schließen zu können!

Wenn man all das in Betracht zieht, ist der Tod dann noch immer so etwas Schreckerregendes? Ganz sicher nicht! Zweifellos, der Tod ist heute noch unser größter Feind und verursacht immer wieder große Trauer und großen Schmerz. Doch gem. der Bibel wird er einmal für immer beseitigt!

Dann bricht die schöne Zeit an, die in dem Bibelbuch Offenbarung wie folgt beschrieben wird:

"Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3, 4).

Was hältst Du von dieser Vorhersage? Gott wird dafür sorgen, dass sie sich genauso erfüllt, wie es hier steht! Ist das nicht wunderbar?

LG Philipp

Das was viele Menschen beschreiben ist, glaube ich nicht die Angst vor dem Tod, sondern die Angst vor der Art des Sterbens.

Die Angst habe ich auch. Es ist die Angst vor Schmerzen oder langem Leiden. Darüber was nach dem Tod ist, darüber mache ich mir nur wenig Sorgen. Aber Angst darüber habe ich nicht. Weil da vermutlich nur 2 Sachen passieren können. Entweder es passiert nichts, und nichts, das ist weder gut noch schlecht. Oder aber es passiert so wie in der Religion beschrieben, dann könnte es weiterhin interessant bleiben, je nachdem welcher Religion man angehört und welche letztlich die richtige ist.

Ich habe was letzteres betrifft meine eigenen Ideen und Phantasien. Aber letztlich muss man es nehmen wie es kommt. Hauptsache, man muss nicht lange leiden. Aber man sollte auch nicht immer diesen Gedanken nachgehen. Ja, man denkt mal drüber nach, aber dann ist auch wieder gut....

Ich will dir mal ein wenig aus meiner Erfahrung erzählen. Fällt mir nicht ganz leicht und vielleicht schaffe ich's nicht, das alles in nachvollziehbaren Zusammenhängen wiederzugeben und manches wirkt vielleicht etwas "weird".

Ich lag im Krankenhaus mit einem heftigen Herzinfarkt und wusste, dass ich eine 50/50-Chance hatte, DAS zu überleben und wollte auch durchaus nicht um jeden Preis weiterleben, aber das ist eine andere Geschichte. Ich war in jedem Moment wach zu diesem Zeitpunkt.

Ich habe also mein Handy genommen und eine Frau angerufen, die einfach mein Halt, meine Stütze und mein einziger Grund zum weiterleben war und ist, auch bei dem anderen Mist, den ich zu dieser Zeit ertragen musste. Und wir haben geredet, während ich an diversen Schläuchen und Kabeln hing. Geredet und geredet, weil wir beide wussten, dass DAS unser letztes Gespräch sein könnte. Über alles. Über Angst, Wege zum Glück, gemeinsame und persönliche Erlebnisse, alles was uns in den Sinn kam und was noch wichtig war.
Währenddessen habe ich dann - wohl auch durch ihre Präsenz in meiner sehr kleinen Welt die Einwilligung zum Herzkatheter unterschrieben. Wir haben erst aufgelegt, als ich in den OP geschoben wurde. Und während die Ärzte dort an mir rumgewerkelt haben stand ich auf einmal in dem Tunnel, den man sich so vorstellt und habe mich sehr frei gefühlt.
Doch dann stand diese Frau dort, flankiert von meinen beiden Katzen, die ich über alles liebe. Und sie sagte mir "Du darfst nicht weitergehen, weg von uns... wir brauchen dich noch. Die Beiden und ich". Ich sagte "Ich kann nicht mehr, ich muss weitergehen". Sie schaute so unsagbar traurig und auch meine Tigerchen guckten mich traurig an. Und dann hat sie mir eine geknallt, wie ich noch nie eine geknallt bekommen habe. Und in diesem Moment ich war wieder im Katheterlabor und hörte die Ärzte sagen "gut, wir haben ihn wieder".

Ich war etwa 90 Sekunden tot.

Mein kurzer Tod - so nenne ich das - hat mir klargemacht, wie wertvoll das Leben ist, aber gleichzeitig auch die Angst davor genommen, irgendwann gehen zu müssen. Gleichzeitig habe ich seit dem eine tiefe Seelenverbindung mit dieser Frau, die weit über die Liebe zu einer Partnerin hinaus geht (und für meine tatsächliche Partnerin, die ich erst nach diesem Ereignis kennengelernt habe teilweise schwer nachvollziehbar ist).
Das geht so weit, dass ich es körperlich spüre, wenn es ihr schlecht geht, selbst wenn sie nicht bei mir ist.
Und auch dazu, dass SIE die Einzige ist, die ich niemals fallen lasse, egal was passiert. Und sie hat mir in der Zeit danach mehr als einmal so weh getan wie niemand anders zuvor. SIE darf das, denn SIE ist hat mich im Tod abgeholt und ins Leben zurükgebracht, auch damit ich meine so unglaublich tolle Partnerin kennenlernen könnte und mit ihr so viel Glück erleben darf.

Mir hat das klargemacht, wo ich hingehöre und für wen mein Herz noch schlagen muss.

Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, denn wenn er kommt dann wird er mir Frieden bringen. Aber das Leben ist der Weg dahin und ich muss es leben, bevor ich dort ankomme. Für Sie, für meine Katzen, für meine Partnerin und für alle, die mir noch begegnen und für mich, damit ich noch meine Aufgaben erfüllen und Glück finden kann.

Heute trage ich dieses Bild, was ich im Tod gesehen habe als Tattoo auf der Brust, direkt über meinem Herzen. Und meine Katzen liegen jeden Abend bei mir und meiner Partnerin im Bett und die Frau, die bei mir war im Tod ist mir eine Schwester geworden, nicht durch Blut und gemeinsame Eltern, sondern durch die Berührung unserer Seelen.

Ist jetzt knapp 3 Jahre her und jährt sich im September wieder, dieses Erlebnis und ich feiere diesen Tag heute wie einen Geburtstag - mit Ihr exklusiv im besten Restaurant, das ich kenne und danach mit einigen wenigen Menschen, die ich sehr gerne habe.

Nimm den Tod als Ende eines langen Weges an und gehe diesen Weg jeden Tag mit Freude. Was kommt kommt, aber es wird noch lange dauern bis es soweit ist. Sehne ihn auch nicht herbei, denn wenn er zu früh kommt verlierst du das Werkzeug für dein positives Wirken auf dieser Seite. Begegne ihm aber auch nicht mit Angst oder Schrecken, denn wenn er zu dir kommt und es an der Zeit ist, mit ihm zu gehen wird er dir als Freund begegnen und dir nochmals zeigen, WAS du bist und warst, dich daran erinnern was zählt und dir Zeit geben, das zu begreifen.
Ich durfte das lernen und mit dieser Lehre zurückkehren. Und DAS ist mein größtes Geschenk und ich ehre es jeden Tag, indem ich das Leben lebe, wann immer es geht, meine Pflicht tue und bemüht bin, ein Gewinn für alle zu sein, die mir begegnen. Und ich habe auch vor nichts mehr angst im Leben, denn schlimmstenfalls holt mich mein Freund auf seine Seite. Er wird nur böse mit mir sein, wenn ich durch Leichtsinn oder eigene Schuld auf ihn treffe. Unsere Verabredung ist erst in ferner Zukunft, aber wenn sie kommt wird es ein freudiges Wiedersehen für uns beide.