Angst?

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Wenn die Tags - "Depression", "Mobbing", "Selbstmord", "Soziale Phobie", "Angstörung" - alle korrekt sind und du dies wirklich diagnostiziert bekommen hast/es sehr stark vermutest und du wirklich Mobbingerfahrungen machen musst, ist deine allererste Priorität, deine psychische Gesundheit mit professioneller Hilfe wiederherzustellen. Wenn diese durch das Mobbing so schlecht geworden ist, wäre es unsinnig, jetzt auf Biegen und Brechen in die Schule zu gehen. Das wird deine Situation nur noch schlimmer machen - Ich spreche teilweise aus eigener Erfahrung.

Es bringt nichts, dich zu stellen (Was auch so klingt, als wären Mobbingopfer, die das nicht können, zu schwach, obwohl es die Aufgabe der Mobber wäre, nicht zu mobben, nicht die Aufgabe der Opfer, das alles auf Ach und Krach durchzustehen*), bevor du nicht wirklich bereit dafür bist.

*Persönlich finde ich auch, dass viele Leute so denken, weil sie davon ausgehen, dass Mobbing einen stärker macht. Das mag auf manche Leute zutreffen, aber auf viele auch nicht. In den meisten Fällen bekommt man nichts vom Mobbing, außer eine angeknackste, erkrankte Psyche und am "besten" noch ein Trauma.

Deine psychische Gesundheit ist viel wichtiger als irgendeine Schule, schulische Leistung, als Noten oder sogar deine berufliche/schulische Zukunft. Denn wenn du das jetzt nicht in die Hand nimmst (Ich will hoffen, deine Mutter nimmt das ernst, wenn du es ihr erklärst), wirst du, wenn es ganz schlimm läuft, keine Zukunft mehr haben.

Dann könnte man auch über einen Schulwechsel nachdenken, falls nötig/möglich. Die Frage ist auch, wie lange du das noch mitmachen müsstest. Du klingst noch ziemlich jung, also gehe ich nicht davon aus, dass du nächstes Jahr schon mit der Schule fertig wärst. Natürlich sind Gespräche mit Lehrern/Lehrerinnen, dem Direktor/der Direktorin, deinen Eltern/deiner Mutter, eventuell dem Schulpsychologen und anderen Vertrauenspersonen auch wichtig. Aber nur damit wird es nicht getan sein.

Sollten die Tags nur so dort reingemacht worden sein, was leider nicht selten der Fall ist, gilt es erst einmal, herauszufinden, was genau dir diese Gefühle gibt.

Du musst keinen Krieg gegen deine Mobber führen, keinen Kampf gegen sie gewinnen. Du musst nicht stark und tapfer sein und das alles mit dir machen lassen. Du musst das nicht durchhalten und es allen beweisen. Du bist nicht hier, um dich mobben zu lassen. Du rennst auch nicht weg, wenn du dir professionelle Hilfe suchst. Ich wiederhole mich: Wenn die Tags alle wahr sind, ist die Schule das Letzte, worüber du dir nun Gedanken machen solltest. Die Schule kann warten, deine psychische Gesundheit nicht.

Es hilft auch nichts, dich dem Mobbing nun zu stellen - Komme, was da wolle. Deine Reaktion, dem Ganzen zu entfliehen, ist vollkommen natürlich. Dein Gehirn signalisiert dir, dass du in Gefahr bist und möchte dich davor schützen. Überleg' mal: Niemand würde sagen, man solle durchs offene Feuer wandern. Aber nicht wenige Leute sagen, man solle sich seinen Peinigern, seinem Mobbing, stellen. Beides tut extrem weh (das eine physisch, das andere psychisch), beides hinterlässt Narben (das eine Brandwunden, das andere seelische Wunden) und beides hat die Möglichkeit, jemanden zu töten (beim einen Verbrennen/Ersticken, beim anderen Selbstmord oder sogar - in extrem schlimmen Fällen - Mord durch das Mobbing/die Mobber direkt), doch das eine dürfen und sollen wir sogar meiden (außer wir sind von der Feuerwehr o.Ä und selbst die sind natürlich geschützt), dem anderen sollen wir uns stellen.

Fazit: Deine Gesundheit hat nun oberste Priorität, alles andere ist zweitrangig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Keine Ahnung und davon jede Menge

Dich der Situation stellen....:-)

Hallo, Finn!

Natürlich kannst Du abhauen! Aber Deine Probleme reisen im Rucksack überall mit hin... und es werden dann sogar noch mehr!

Also, stelle Dich Deinen Ängsten und löse Deine Probleme! Alles, was Du geschafft hast, macht Dich stärker und selbstbewusster! Wenn Du es alleine nicht schaffst, dann such Dir für den Anfang Hilfe (Schulpsychologe, Sozialarbeiter, Freunde, Onkel oder andere Familienmitglieder). Öffne Dich jemanden, denn Du bist nicht allein!

Glaub an Dich! Du schaffst das! Aber laufe bitte nicht weg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung