"Anderen geht es viel schlechter"?
Wieso sagen so viele Leute wenn man ihnen von seinen Problemen erzählt immer sowas wie "Anderen geht es viel schlimmer als dir" oder "stell dich nicht so an du bist nicht der einzige dem es so geht".
Schön dass es anderen schlimmer geht, aber dadurch geht es mir auch nicht besser, danke.
Wieso sagen das so viele?
10 Antworten
Weil es die meisten nicht verstehen können, dass für den einen eine Sache sehr belastend ist, das für den anderen nur ein Klacks ist.
Kann ich mir höchstens vorstellen, wenn jemand immer mit irgendwelchen Kleinigkeiten kommt und da ein riesen Drama raus macht.
Ansonsten finde ich das eigentlich ziemlich mies, kenne auch niemanden, der so reagiert wenn ich mit einem Problem zu ihm komme, da kann es höchstens sein, dass ich über mich sage, dass ich im Gegensatz zu manchen Leuten wieder gut dran bin
Naja... "Gut" ist oft das Gegenteil von "gut gemeint".
Allgemeingültig kann man keine Antwort auf Deine Frage geben, es kommt eben drauf an in welchem Kontext (und Tonfall) es gesagt wird.
Es kann entweder sein dass sie genervt davon sind und meinen "Oh, jetzt hör endlich mal auf herumzuheulen damit ich meine Ruhe hab!". Das ist natürlich nicht sehr sozial, weißt Du ja selbst. Vielleicht haben Leute die das sagen selber Probleme in der gegenteiligen Richtung, die ihnen im Vergleich zu Deinem lächerlich vorkommen und Dich darum ein wenig beneiden.
Andererseits kann es auch sein, dass sie Dir einfach vor Augen halten wollen, dass Du es insgesamt gut hast und Dich auf die positiven Seiten fokussieren solltest.
Oder mit dem Kommentar "Das ist normal, anderen geht es auch so" wollen sie vielleicht sagen, dass Deine Lage kein Grund zum Verzweifeln ist, sondern dass fast alle Menschen schon einmal durch dieses Leid gegangen sind, es aber am Ende ausgesessen und ggf. das Problem gelöst haben. Und es bei Dir auch so sein wird.
Aber interessante Frage!
Entweder sind sie nicht empathisch, fühlen sich genervt, fühlen sich selber in ihren Sorgen missachtet oder glauben wirklich, das sei hilfreich.
Ich find es auch ok, dass man sich selber immer wieder mal bewusst macht, wie gut es einem geht, alleine im globalen Vergleich. Z. B. Jetzt im Lockdown: ich hatte weiter meinen Job, mein Einkommen, Wohnung, Essen, keine existenziellen Sorgen.
Und dennoch ging es mir aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte zwischenzeitlich wirklich nicht gut, zumal mein bester Freund jetzt auch noch 600km weit weg gezogen ist. Ich hatte mehrere Wochen eine depressivere Phase. Da half der Verweis auf das Geld auch nicht wirklich.
Weil sie empathielos sind. Und nein, ist nicht schön, dass es anderen schlimmer geht
Das ist eine Redewendung lol natürlich ist es nicht toll wenn es leuten schlecht geht hä
Ich hab auch nicht gesagt dass es schön ist dass es anderen schlechter geht lmao