An die Komponisten, wie erstellt ihr Musik?
An alle, die entweder beruflich oder hobbymäßig Musik erstellen: Wie genau macht ihr das? Mit der Frage meine ich nicht, welches Programm ihr verwendet oder welche Musikgenres ihr erstellt. Ich meine den Prozess der Komposition an sich. Vor der Komposition hat man nichts, nach der Komposition hat man etwas. Mich interessiert das, was dazwischen passiert.
Meine Fragen wären:
Wie entscheidet ihr, mit welchen Instrument ihr die Komposition anfangt und wann ist es sinnvoll, mit welchem Instrument anzufangen?
Komponiert ihr mehrere Instrumente gleichzeitig bzw. abwechselnd oder komponiert ihr erst ein Instrument in der Zeitleiste zuende und fangt dann mit dem nächsten an?
Wie behaltet ihr den Überblick?
Zählt ihr bei Akkorden oder Melodien die Intervalle zwischen den Tönen in Halbtonschritten ab, wenn ihr diese erstellt, oder gibt es da bessere Methoden?
Orientiert ihr euch an vorhandenen Genres oder macht ihr ganz euer eigenes Ding und erschafft quasi mit jedem Musikstück ein eigenes Genre?
Wie bekommt ihr eine Melodie, die ihr im Kopf gut klingend habt in der Realität umgesetzt?
Ich habe bereits Musik komponiert, aber ich habe mich ständig gefragt, ob ich etwas an meinem Prozess verändert sollte, weil ich recht schnell den Überblick verliere, insbesondere den Überblick über meine Ideen und meinen eigenen Willen.
Danke im Voraus für eure Antworten 👍
2 Antworten
Hi! Ist schon lange her, dass ich mit der damaligen Band eigene Stücke gebaut habe. Bei uns war das ein gemeinsamer Prozess, einer hat Ideen, Riffs, Rythmik oder Text dabei und dann haben wir daraus nen Song entwickelt. Am Anfang haben wir einen Cassettenrecorder mitlaufen lassen. Später kam ein 4-Spur-Dat-Recorder zum Einsatz. Das war Ende der 80er, da war es mit PC etc. noch nicht weit her.
Mit der aktuellen Band funktioniert komponieren nicht, wir nehmen dann eher mal ein Cover über ein Interface in der DAW auf.
Gruss
Wenn man ein Instrument spielt, vorzugsweise Piano, dann probiert man erst mal da mit Melodie und Akkorden. Die ersten Ideen sind immer handschriftlich, da hat der Computer nichts damit zu tun und ist eher hinderlich und steht blitzartigen Eingebungen im Weg. Die kommen mir ausschliesslich beim Brainstorming am Piano. Erst wenn das grobe Gerüst steht, übertrage ich das ins PC-Programm.
Komponist würde ich mich nicht nennen, das sind vorrangig vierstimmige Popsongs, die so entstehen, keine gewaltigen Orchesterwerke.
Manchmal mache ich erst jeden Akkord vollständig, um zu prüfen, wie's klingt. Ein andermal kommt erstmal die einstimmige Melodie zum Leben, bevor ich die Töne dann mit Akkorden harmonisiere. Das geht intuitiv, ich folge keinem System, jeder Song hat eine andere Entstehungsgeschichte.
Die kommen mir ausschliesslich beim Brainstorming am Piano. Erst wenn das grobe Gerüst steht, übertrage ich das ins PC-Programm.
Danke für den Tipp, das werde ich mal probieren.
Bei mir entstehen die ersten Ideen, oft auch konkretere Ideen direkt im Kopf. Ich höre die Melodie, die ich komponieren will, quasi im Kopf, aber scheitere dann an der Umsetzung, weil ich gar nicht weiß, aus welchen Noten diese bestehen muss.
Am Ende kommt immer was anderes raus als das, was ich anfangs erstellen wollte.
Das geht intuitiv, ich folge keinem System, jeder Song hat eine andere Entstehungsgeschichte.
So habe ich das auch gemacht. Dennoch hatte ich immer den Eindruck, dass ich es mir damit schwerer mache als nötig.