An Asexuelle: Wie habt ihr euer Coming Out erlebt?

5 Antworten

Als Asexuell habe ich mich noch nicht zu erkennen gegeben. Werde es aber bei meinen Freunden sicher noch erledigen.

Ich habe einen Freund und habe das bei meinen Eltern und Freunden erzählt. Bis auf meinen Vater hat niemand ein Problem damit. Das mit meinem Vater wird aber wieder.

ich denke nicht das es jemanden bei meiner Asexualität stören würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Erst einmal herzlichen Dank für Deine Frage danach, ob wir Diskriminierung erleben. In den ganzen neun Jahren nach meinem inneren Coming-out wurde ich zumindest noch nie nach unserem gesellschaftlichen Stand gefragt. Die meisten Leute gehen leider automatisch davon aus, wir hätten keine Probleme, weil über Repressionen gegen Asexuelle so gut wie gar nicht gesprochen wird.

Mein inneres Coming-out dauerte über ein Jahrzehnt an, da ich aufgrund fehlenden Wissens über die Asexualität lange Zeit mein Empfinden nicht in Worte fassen konnte. Habe mich in meiner Jugend auch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen, weil ich mich dafür schämte. Für mein Desinteresse an Sex wurde ich damals sogar massiv gemobbt, wodurch ich eine Suizidalität entwickelte und begann, mich selbst zu verletzen bzw. zu "ritzen". Erst mit 25 Jahren wusste ich, was Sache ist.

Mein äußeres Coming-out gegenüber meiner Familie bzw. ihre Reaktionen darauf waren sehr fragwürdig. Vater, Schwester und Bruder haben sich ausgeschwiegen. Meine Mutter antwortete mir erst mit Bewunderung, später mit Ablehnung. Liegt aber vermutlich daran, dass eine erzkatholische Familie wie die Meine Themen wie LGBTIQA ohnehin möglichst zu vermeiden versucht. Selbst oder vielleicht auch gerade Asexualität wird tabuisiert.

Wir Asexuelle und andere A+ Menschen haben durchaus mit Diskriminierung (etwa innerhalb der queeren Community oft durch Gatekeeping/Ausgrenzung) zu kämpfen. Auch werde ich aufgrund meiner asexuellen Orientierung immer wieder beleidigt, sexuell belästigt und bedroht. Das Schlimmste bisher war für mich eine Aufforderung zum Suizid, die mich wegen meiner Vergangenheit sehr triggerte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

guitschee  15.02.2022, 08:57

Okay, ich war mal auf einem CSD mit einem Stand (und anderen von unserem Stammtisch), da kam die Frage tatsächlich ein paar Mal auf.

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Ich bin nur mit normalen Leuten befreundet, die sich nicht daran stören dass ich asexuell bin, und die auch kein Problem damit haben wenn ichs mal erwähne, wenns halt grad passt. Wer mit so einer Banalität ein Problem hat, sollte vielleicht mal einen Psychologen aufsuchen.

Es gibt ja immer mal wieder "outings". Halt in den wenigen Fällen, wo das Thema mal aufkommt.

Bisher habe ich überwiegend neutrale bis positive Reaktionen bekommen.

Klar, manchmal hat man mit Idioten zu tun, aber die nehme ich halt auch nicht wirklich ernst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selber asexuell und kenne auch einige andere.

Warum sollte ich mich outen. Es weiß nur ein einziger Arbeitskollege.