Amerika zu großen Teilen trostlos und hässlich!?

7 Antworten

Die Städte sind halt anders aufgebaut (hier sind die Städte über bis zu über Tausend Jahre gewachsen, da halt schnell hochgezogen worden - da kommt dann eben nix "organisch gewachsenes" dabei raus) und wegen der ohnehin großen Entfernungen (und weil's so bequem ist) fährt man halt oft Auto. Die Malls und so sehen leider oft auch sehr ähnlich aus, oft auch Stadtzentren, die "was hermachen wollen". Kenne ich auch aus meiner Zeit da.

Und ja, Fußgänger und Radfahrer sind eher selten. Allerdings versuch mal in den Südstaaten im Sommer Fahrrad zu fahren - da ist schon die Hitze dein größter Feind (liegt ja auf der Höhe von Nordafrika und wer macht schon'ne Radtour durch Tunesien? ;)) Das ist auch der Grund, warum sich im Süden vieles drinnen abspielt: da ist'ne Klimaanlage. Ich kann's dir nachfühlen, aber es gibt auch genug Leute, die trotzdem "the great outdoors" suchen, in den kleinen Orten auch über die Main Street flanieren, bei größeren Städten gibt's auch öfter mal "alternative" Gegenden, wo auch mehr auf Fußvolk gesetzt wird (in Atlanta z.B. Little Five Points, Inman Park und Virginia Highlands). Vielleicht bist du da einfach zu sehr mit Leuten zusammen, die es halt immer klimatisiert und bequem haben wollen?

Ich gebe dir Recht, dass viele Städte da ähnlich aussehen - allerdings könnte ich diverse Städte hierzulande auch 1a austauschen, weil sie zwar "gewohnt" aussehen, aber charaktertechnisch nicht direkt einzigartig sind.

Aber es gibt so einige Ausnahmen. Ich fand die kleinen Örtchen in Neuengland total klasse (Rockport MA zum Beispiel), in Boston kann man auch gut rumlaufen. Generell sind kleine Uni-Städtchen Oasen für sowas (Athens GA, Lawrence KS, Ann Arbor MI, etc.). In Savannah GA oder Charleston SC find ich's super. San Francisco fand ich auch klasse. Und es gibt immer mal wieder kleine Städtchen abseits der Interstates, die, obwohl sie in der Knüste liegen, doch liebenswert sind. Klar gibt es auch die charakterlosen Straßendörfer, gibt's hier auch. New York ist hauptsächlich laut und hektisch und klar, in Manhattan läuft man auch viel rum. In den Vororten auch wieder nicht mehr so viel. Ist einfach so. Mach das beste daraus, suche dir die Orte abseits von Malls, Betonblöcken und Highways (es gibt sie!) und hüte dich vorm Aburteilen. Auch wenn's verlockend ist (kenn ich ja selbst). Ist nicht besser oder schlechter da, nur anders.

Übrigens gibt's "Täler, Wälder, Flüsse" in den USA in rauen Massen. Teils sehen sie sogar der Heimat ähnlich (Wisconsin, Pennsylvania...), teils sind es wirklich wunderschöne Gegenden (an den Great Lakes, die Nordwestküste, die kleineren und unbekannteren Canyons, Abenddämmerung über den Great Plains, etc.) Die USA sind größer als die EU, da gibt es so viel (und ja, die Plains sind groß und nicht allzu abwechslungsreich - aber auch da kann man überrascht werden). Ich glaube, du hast aus deinem Ort jetzt auch nicht ganz so weit rauskommen können, oder?

Was übrigens gar nicht haben kann, sind die Leute hier, die vom hohen Ross die USA verlachen im Sinne "haben keine Kultur" - und wahrscheinlich so gut wie nichts von dem Land gesehen haben und einen total engstirnigen Begriff von Kultur (und schaut euch doch mal um - gibt's hierzulande nur Leute, die Dichter und Denker sind? Schaut mal die Touris beim Ballermann, die Fehlgeleiteten bei Bundesligaspielen oder die Sachen auf den Privatsendern an...). Arrogante Vorurteile ohne viel Wissen dahinter stehen niemandem gut. Vor allem, wenn man im Glashaus sitzt.

Wenn man in den USA irgendwo zu Fuß hin läuft, wird man tatsächlich wie ein Außerirdischer angesehen. Das ist tatsächlich eine komplett andere Kultur.

Die Autoindustrie spielte aber seinen Part dabei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_amerikanischer_Stra%C3%9Fenbahnskandal


Ja du hast recht, sind halt die vororte

Schön, dass wir darüber geredet haben.

Der amerikanische mittlere Westen und Süden ist tatsächlich von der Landschaft und der Architektur her eher etwas langweilig. Aber man muss sagen, es gibt Orte (z.B. San Francisco) und Gegenden (z.B. Lake Tahoe), die wirklich faszinierend sind. Schön finde ich, dass Du deutsche Städte und Landschaften so wertschätzt.