American Stafford - Erfahrungen?
Hallo, wir beschäftigen uns seit einiger Zeit mit der Anschaffung eines Amstaffs. Bücher und sonstiges "Schlaulesen" ist ja die eine Sache aber Erfahrungen aus erster Hand die andere. Zu uns: Wir sind beide Ende 30, führen ein gergeltes "Spießer -Leben" ;-) und sind eine Familie mit 2 Kindern, 2 Katern, wohnen im eigenen Haus mit eingezäunten Garten in einem Neubaugebiert in NRW, mitten auf dem Land an Feld, Wald und Wiesen. Die Vorraussetzungen zu erfüllen (Führungszeugnis, Sachkundenachweis etc.) stellen kein Problem dar. Wir haben mit mit zwei Anerkannten Züchtern den ersten Kontakt aufgenommen, ebenso mit dem ortsansässigen Ordungsamt, die allerdings mit unseren Fragen etwas überfordert sind, weil in unserem Dorf keine Listenhunde sind. Nun ist dr Amstaff in Nrw, und ich glaube in ganz Deutschland, ein Listenhund. Wie kann ein Hund als hochgefährlich gelten aber andererseits als toller Familienhund? Obwohl wir uns wirklich sicher sind über die Anschaffung, bleibt ein kleiner Restzweifel. Ist man mit einem Amstaff tatsächlich permanenten Anfeindungen ausgesetzt? Wir haben 2 Kinder und ich habe Angst, dass sie diese mitbekommen. Was soll ich ihnen dann sagen?Die Restzweifel liegen mit Sicherheit in der medialen Negativpropaganda begründet, aber sie sind nunmal immer wieder im Hinterkopf. Warum möchten wir einen Amstaff? Wir finden diese Hunde wirklich wunderschön, sind für uns das Idealbild eines Hundes und die Amstaffs (bisher leider nur 3), die wir kenenlernen durften waren allesamt sehr liebevolle, gut erzogene, freundliche Hunde...
Freue mich über Gedankenanstöße, Erfahrungen und ehrliche aber gut begründete Meinungen!
Danke!!!
7 Antworten
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Hi,
sorry Züchter ? Die Zucht dieser Rasse ist verboten. Aber lassen wir das mal außer Acht, wenn ich es richtig lese, soll es ein Welpe sein? Also seit ihr für die Sozialisierung verantwortlich. Wenn ihr ihn konsequent und liebevoll aufzieht, ist er genauso gefährlich oder ungefährlich, wie andere Rassen.
Ihr müsst nur konsequenter als konsequent sein. Soll es ein älteres Tier sein, falls ich den Text falsch interpretiert habe, würde ich es mir sehr genau überlegen, denn hier kommt es auf die Vorgeschichte des Hundes an, und als Anfänger würde ich es mir nicht zu trauen.
Gruß uwe4830
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Hi,
ein Mitglied hier im Forum stellte eine ähnliche Frage Anschaffung Rottweiler ONE Q One. Lese auch das Urteil OVG Koblenz
06.05.2014 AZ 7A11079/13 Gruß uwe4830
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Ja, es soll auf jeden Fall eun Welpe sein da wir ihn als noch
"unverbraucht" ansehen und nicht erst irgendwelche negativen Erfahrungen ausbügeln müssen.
Das ist der Grund, warum du keinen Hund aus dem Tierheim willst, sondern ein Welpe?
Welpen sind nicht stubenrein und nagen gerne an allem möglichen rum. Ich hatte auch mal einen Welpen (Labrador), der hat alles mögliche zernagt und war natürlich nicht stubenrein.
Und dann: Du sagst selbst, du hast keine Erfahrung mit AmStaff. Warum glaubst du dann, daß den Hund so erziehen kannst, daß er keine negativen Erfahrungen macht?
Auch wenn man alles richtig macht (oder zumindest wenn man es glaubt), dann kann der Hund trotzdem negative Erfahrungen machen. Und nicht jeder Hund aus dem Tierheim hat negative Erfahrungen.
Nur mal als Beispiel: eine Familie mit Kindern in Bayern hatte einen Pitbull. Sie sind mit dem Hund liebevoll umgegangen. Erst wurde ihnen vom Ordnungsamt gesagt, sie könnten den Hund halten, wenn er einen Wesenstest habe. Sie haben einen abgelegt, aber auf einmal galt die alte Aussage nicht mehr, und sie mußten den Hund abgeben. Er kam ins Tierheim, aber zum Glück nur für 1 Nacht, dann kam er zu mir. Der Hund hatte keine negativen Erfahrungen.
Dafür machte er bei mir eine negative Erfahrung. Wir waren Gassi als ein Schäferhund an ner Flexleine auf uns zugeschoßen kam. Der Schäferhund war deutlich aggresiv drauf. Ich hab meinen Pitbull dann zurückgezogen und mich vor ihn gestellt. Obwohl die Halterin den Schäferhund mit der Flexleine zurückzog, hatte der Schäferhund noch die Zeit, mir eine blutige Wunde am Oberschenkel mit seinen Krallen zu machen.
Seit diesem Angriff hatte mein Pitbull eine Abneigung gegen Schäferhunde. Sobald er einen sah hat er ihn böse angebellt - und das nur, weil diese eine Frau damals ihren Schäferhund nicht im Griff hatte ...
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Adumia wird schon noch ihre Erfahrung machen.Ich möchte die Auflagen in NRW nicht erfüllen. uwe4830
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Ich arbeite in Sachsen im Landratsamt und bin unter anderem für den Bereich GefH zuständig. Gleichzeitig bin ich im Tierheim meines Ortes Gassigeher und gehe dort mit den von uns beschlagnahmten Hunden Gassi. Schizophren, was? Letzten 15 Monate mit einem beschlagnahmten Pitbull-AmStaff-Mix, der gelistet ist. Habe mich ausführlich mit der Rasseherkunft beschäftigt.
So ist der Sinn des Hundekampfes seit dem späten 19. Jahrhundert nicht mehr Zuchtschwerpunkt. AmStaff wurden seither als Familienhunde wie andere auch gezüchtet, ohne dabei die sehr deutliche Körpererscheinung aufzugeben. Charakterlich sind sie eigentlich unkompliziert, bei konsequenter Erziehung (wie bei jedem Hund) tolle Familienergänzung.
Man sollte sich schon mit Mimik und Gestik eines Hundes auskennen, immer. Grad mit kleineren Kindern. Da ist bei jedem Hund die Gefahr, dass er sich in der ständigen Rangsuche seinen Rang nach euch aber vor den Kindern sucht. Das kann aber auch bei jedem Hund passieren. Deshalb ständige Erziehung.
Auch ich sehe diese Liste eher als Klischeeliste kritisch, das ist offensichtlich. Aber derzeit eben Gesetz. Man muss die äußere Erscheinung sehen, das Image, dass andere die Straßenseite wechseln, das wird sich auch kaum ändern. Auch die erhebliche Kraft mit relativ schnellen kleinen Hebeln ist niemals zu unterschätzen, von der potenziellen Bisskraft mal ganz abgesehen... Da sie sehr aufmerksam sind und neugierig, reagieren sie auch schnell mit Jagdtrieb, "haben und verteidigen" wollen.
Ich finde diese Rasse gut, aber vielleicht nicht ideal mit kleinen Kindern. Aber da finde ich sowieso keinen größeren Hund wirklich geeignet.
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Wenn ihr in NRW lebt dürft ihr keine Listen Hunde von Züchtern kaufen, nur in den Bundesländern wo das züchten erlaubt ist darf man auch vom Züchter kaufen.
Hättet ihr euch informiert wüsstet ihr also das ihr nur Tiere aus dem Tierschutz / Tierheim übernehmen dürft und in NRW überhaupt mal die Erlaubnis zu bekommen ist abartig schwer und häufig fast unmöglich.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/dsupper/1444745227_nmmslarge.jpg?v=1444745227000)
Hallo,
gerade in NRW ist die Haltung eines solchen Hundes sehr schwierig, denn man braucht dazu eine Erlaubnis, die nicht erteilt werden muss.
Dann darf man einen solchen Hund NUR aus dem Tierschutz übernehmen. Das wiederum birgt weitere Gefahren, denn Tiere aus dem Tierschutz sind ja nicht dort gelandet, weil es geliebte und gut gehaltene Familienmitglieder waren. Die Hunde haben vielfach Gewalt erlebt, sind falsch oder gar nicht erzogen, bringen häufig viele Probleme und Verhaltensauffälligkeiten mit sich.
Einen solchen Hund in eine Familie integrieren zu wollen, ohne scheinbar bisher über eine gefestigte Hundeerfahrung zu verfügen, halte ich für wenig sinnvoll, ziemlich leichtsinnig und gefährlich.
Und die Anfeindungen, denen man häufig ausgesetzt ist, sind keine "Märchen", sondern tägliches Erleben.
Es gibt so viele wunderbare Hunderassen und Mischlinge, die prima in eine Familie passen - ohne, dass man sich zusätzliche große Probleme damit schafft.
Meine persönliche Meinung - obwohl ich weder eine negative Einstellung den "Listenhunden" gegenüber habe, noch etwas gegen Tierschutzhunde habe (von denen ich selbst mehrere besitze).
Gutes Gelingen
Daniela
![](https://images.gutefrage.net/media/user/SusanneV/1471888750983_nmmslarge__566_146_1310_1310_3a2fbe6d5d4ab54004ac1822348ffcbb.jpg?v=1471888751000)
Listenhunde sind genau so zu erziehen, wie andere Hunde auch. Früher waren eben diese Rassen in Zuhälterkreisen sehr beliebt und wurden scharf gemacht. Sie wurden für Hundekämpfe hergenommen bzw missbraucht und mit den Aggressivsten wurde gezüchtet. Durch ihren kurzen Fang haben sie eine enorme Beisskraft. Leider ist das so und die Liste wird noch lange bestehen. Ihr habt Euch gut vorbereitet, müßt aber trotzdem damit rechnen, dass Freunde Eurer Kinder nicht mehr zu Besuch kommen dürfen. Verschwindet mal eine Katze, dann wars der gefährliche Kampfhund. Die Behörden werden Euch ständig auf dem Radar haben.
Überlegt es Euch sehr gut. Die andere Seite ist die, wenn man ein gutes Beispiel ist, dass diese Hunde keine Monster sind, dann bekommen die Menschen wieder eine bessere Einstellung zu diesen Hunden.
Alles Gute
Hallo,
Ja, es soll auf jeden Fall eun Welpe sein da wir ihn als noch "unverbraucht" ansehen und nicht erst irgendwelche negativen Erfahrungen ausbügeln müssen.
Züchter, ja, sogar anerkannte in Hessen, niedersachsen...