Altbau Sicherung von 10a auf 16 erhöhen?

7 Antworten

Die Stärke der Sicherung muß zum Leitungsquerschnitt passen. Wenn der nämlich zu niedrig ist und Du setzt eine 16 A statt der 10 A Sicherung ein, dann erwärmt sich die Leitung und im schlimmsten Fall kann ein Brand entstehen. Laß von einem Elektriker den Leitungsquerschnitt prüfen, wenn er ausreicht, kann der Elektriker evtl. die stärkeren Sicherungen einbauen, Du selbst darfst das nicht. Dazu braucht man außerdem ein Spezialwerkzeug und neue Paßschrauben, wenn es noch die alten Schmelzsicherungen aus Porzellan sind.


beroehl 
Beitragsersteller
 22.06.2017, 14:23

ok danke

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Wohnst du in Miete? Wenn ja wäre die Elektroinstallation Sache des Vermieters, weil das Gebäude und sein Inventar sein Eigentum.

Somit sollte dein Vermieter aus eigenem Interesse einen Elektriker beauftragen mal eine Auge auf die verlegten Kabelquerschnitte zu werfen und dann fachgerecht die richtigeren Sicherungen einsetzen, verkabeln.

Du hast uns leider nichts konkretes zu den Sicherungen gesagt, bzw auf Bilderlinks vom Internet verwiesen. Wir können somit nicht wissen was da eventuell einfach angepasst werden könnte, oder doch eine Fachkraft nötig machen würde.

Normalerweise sind die Kabeldicken vor 30-40 Jahren schon nach Industriestandart. Nur hatte man vor 40 Jahren solch einen Leistungsbedarf wie heute bzw vor 20 Jahren noch nicht. Da reichten 10 Ampere Sicherungen.

Sind Sicherungsautomaten verbaut, oder Schraubsicherungen dieser Bauform?

https://www.google.de/search?q=Diazed+Sicherungen&client=firefox-b&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwion67DyNHUAhULBMAKHRmkADkQsAQIPg&biw=1648&bih=903

Wenn ja, beschreibe bitte mal welche sogenannte Pass-Schraube im Sockel ist, welche Farbe diese hat. Ich verlinkte diese Suchanfrage damit du viele Bilder sehen und fachliche Begriffe entdecken und verstehen kannst.

Wie so oft könnte sich mancher selber helfen, wenn er genau versteht was wie zu tun ist. Ein Elektriker bekam das auch mal gezeigt und erklärt. Wusste vorher einiges auch nicht.

Unternimm aber noch nichts handwerkliches ohne vorher hier abgesprochen zu haben! Lebensgefährlich kann es sein.


Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

beroehl 
Beitragsersteller
 22.06.2017, 15:46

Danke für die Antwort! Ich denke ich regle dies mit einem Elektriker. Ich wollte es nur wissen, ob es möglich ist, ohne das die Leitungen überlastet werden. Diese sind bei mir verbaut: https://goo.gl/images/Loqi9e

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realistir  22.06.2017, 15:57
@beroehl

aha, also diese Schraubautomaten mit 10 A.

Nun, dann brauchst du wohl keinen Elektriker, müsstest nur nach solchen 16 A Schraubautomaten suchen und messen, ob deren vorderer Kontaktdurchmesser so groß ist wie der deiner 10 A Automaten. Wenn ja, einfach austauschen.

Dreh mal eine Schraubsicherung nach der anderen raus, schau in den Schraubsockel rein, ob da ein Passring drinne ist und wenn ja welcher.

Ein Elektriker wird dir heute übliche Sicherungsautomaten setzen wollen, sprich Geld verdienen wollen. Dir kaum 16 A Schraubautomaten einsetzen.

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umsonst sind da keine 10a Sicherungen eingebaut.Da wird wohl die Kabellänge ganz schön lang sein und dann noch der Querschnitt.Um auf 16a zu kommen brauchst du schonmal einen höheren Querschnitt und bei 1,5mm2 darf die Länge des Kabels nicht mehr als 18m sein.Wenns länger ist musst du 2,5mm2 nehmen dann kannst du bis 30m verlegen.Nur nicht erhöhen sonst brennt dir das Kabel durch und die Bude auch.Am besten ist eine Messung des Schleifenwiederstands.Dann siehst was dabei rauskommt.


beroehl 
Beitragsersteller
 22.06.2017, 15:54

Danke, das ist praktisch zu Wissen!

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Eine seriöse Antwort kann Dir nur ein Fachmann geben, der sich die Anlage auch angesehen und einige Dinge geprüft hat.

Was denkbar wäre:

1. Die Sicherungen lösen heute schneller aus, als zu der Zeit als sie neu waren. Neue Sicherungen mit 10 A einbauen.

2. Evtl. sind Sicherungen mehrfach belegt, d.h. wenn man zusätzliche Sicherungen einbaut ( so fern Platz ist ) kann man die Last besser verteilen. Die einzelne Sicherung wird geringer belastet.

3. Die Anlage ist so aufgebaut, dass sie tatsächlich stärker abgesichert werden kann. Es könnten 16 A Sicherungen Verwendung finden.

Was ggf. umgesetzt werden kann, kann nur ein Elektriker nach einer Prüfung/ Besichtigung entscheiden.

Ja, wenn die Anlage den erforderlichen Leiterquerschnitt hat und auch beim Einsatz von 16A-Sicherungen den Anforderungen der DIN VDE 0100-600 entspricht. Allein dieser Umbau macht die Altanlage zur Neuanlage und muss komplett nach dieser Norm getestet werden. Außerdem werden dann Personenschutz-RCD (max. 30 mA Bemessungsfehlerstrom) für alle Steckdosenkreise wie auch separat für's Bad fällig.

Das macht der Elektriker. Dieser muss die Schleifenimpedanz messen, damit eine sichere Abschaltung im Fehlerfall gewährleistet ist. Gleiches gilt für den Schutzleiterwiderstand. Liegt dieser über 1 Ω, dann geht's ohne bauliche Maßnahmen nicht, da der Querschnitt nicht ausreicht.

Das sind aber ungelegte Eier, solange keine Messungen vorgenommen wurden.

Selber hier rumpfuschen ist nicht empfehlenswert. U.u. fackelt Dir im Fehlerfall die Hütte ab, weil der Leitungsschutz versagt hat.

Dass Sicherungen frühzeitig abschalten kann auch an der Charakteristik liegen. Evtl. lassen sich Sicherungen mit B- gegen C-Charakteristik austauschen. Aber auch das muss man vorher ausmessen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

surfenohneende  12.06.2020, 18:52

Super Antwort , JA, der Bestandsschutz erlischt durch diese "Upgrades" ...

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