Als Vegetarier jemanden küssen der grade Fleisch gegessen hat?
Wie findet ihr das, wenn ihr vergeben seid und ihr seid Vegetarier und euer Freund/in ist normalesser :D und euer Freund/in will euch küssen nachdem er ein Schnitzel gegessen hat? Lässt ihrs zu oder nich?
LG
12 Antworten
Küssen gleich nach dem Essen ist immer so eine Sache. Auf jeden Fall wenn man nicht nur so einen Schmatzer meint. Sobald Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden, ist es immer schön wenn man vom Gegenüber eine gewisse Mundhygiene erwarten kann. Es ist für viele auch recht eklig wenn jemand frisch eine Zigarette geraucht hat. Da würde das Umfeld dann aber nicht die Trennung des Paares vorschlagen ;-))))
Muss nicht sein, vielleicht ein Schmatzer. Grundsätzliche finde ich intensive Küsse nach dem Essen nich so dolle.... aber wir sind auch nicht so ein Paar, was ständig aufeinanderhängt, von daher kommt es eigentlich fast nie zu solchen Situationen.
OMG ...wo liegt das Problem? Angst einen Fitzel Schnitzel abzubekommen? Da stellt sich mir die Frage, warum man dann als so vehementer Veggie mit einem "Fleischfresser" überhaupt zusammen ist, man lehnt ja im Endeffekt Verhaltensweisen der Person ab, somit auch einen Teil der Person...
;-) Ich bin Krankenschwester, du weißt gar nicht, welche Geschmäcker und Gerüche ich schon alles mitbekommen habe. Davon abgesehen, dass ich nur meinen Mann küsse...und er keine Ambitionen hat Menschenfleisch zu essen, bisher... Gehen wir davon aus, ich wäre nicht verheiratet, wäre 20 Jahre jünger und hätte bspw einen neuen Freund...woher WEISS ich beim Küssen, dass er nicht vorher genüsslich in einen Menschenarm gebissen hat? ;-)
Mag sein, dass mein Horizont (im Gegensatz zu deinem) nicht besonders weit ist, und mein Tellerrand immens hoch.
Dennoch stellt sich mir die Frage, warum ich mit einem sogenannten "Fleischfresser" zusammen bin, wenn ich genau das doch für mich selbst ablehne. Natürlich wird man nie einen Partner finden, der "perfekt" ist und bei dem alles stimmt. Das weiß ich selbst, immerhin bin ich lange genug verheiratet. Und ich bin sicherlich auch nicht die Frau mit den 1000%ig positiven Eigenschaften. Darum geht es aber auch nicht. Es ist auch etwas anderes, wenn ich bspw einen Mann daheim habe, der seine gebrauchten Socken im Wohnzimmer herumliegen oder das gebrauchte Geschirr in der Spüle verschimmen lässt.
Wenn ich jedoch eine komplette Verhaltensweise von vornherein für mich ablehne, sprich als Vegetarier das Fleisch-essen; wie kann ich dann einen Menschen von Herzen lieben, der genau das macht, was ich doch im Innersten ablehne und verabscheue? Dann bin ich doch immer im Zugzwang mich einem gewissen Ekel hinzugeben, Ekel vor dem Fleisch und damit auch Ekel vor demjenigen, der es isst; genauso wie dem Zugzwang, den Menschen, den ich scheinbar liebe, auf meine Seite zu ziehen...
Ich kann deine Gedanken gut verstehen. Es ist so, dass ich seit einem Jahr Vegetarierin bin, aber seit mehr als 4 Jahren in einer Beziehung. Am Anfang hatten wir sehr heftige Diskussionen diesbezüglich. Wir haben den Kompromiss gefunden, dass mein Freund nun seltener Fleisch ist und auch nicht mehr das Billigste vom Billigen. Und als er letztens meinte, dass er kein Pangasius-Filet mehr essen möchte, weil er gesehen hat wie die Tiere angeblich gehalten werden, hat mich das sehr fröhlich gemacht.
Du hast also recht, dass es mich stört, wenn mein Partner "das macht, was ich doch im Innersten ablehne". Es hat viele Konflikte in mir hervorgerufen, und auch zwischen uns. Aber ich musste auch einsehen, dass nur weil ich innerhalb von kurzer Zeit meinen Lebensstil ändere, er da nicht direkt mitziehen kann. Zudem isst ja auch noch meine ganze Familie, die ich immer von Herzen liebe, auch Fleisch. Sie nehmen viel Rücksicht auf mich, was ich ihnen hoch anrechne und vielleicht kann ich sie alle mit der Zeit auch überzeugen, zumindest bewusster Fleisch zu konsumieren, so wie auch meinen Freund.
Sollte ich doch nochmal auf Partnersuche gehen müssen, wäre das sicherlich ein Kriterium, auf das ich wert legen würde.
Wenn Du da schon Einschränkungen machst, könnte es zukünftig in Sachen Beziehung echt schwierig und seeeeeehr einsam werden.
Aber Vegetarier möchten ja selbst ein reines Gewissen haben und somit sollte Dich so ein Kuss nicht "belasten".
Am Anfang steht vielleicht bei vielen der Wunsch nach "einem reinen Gewissen", aber mit der Zeit entwickelt sich normalerweise aucn ein Ekel, der dann auch da ist, wenn man nicht gerade darüber nachdenkt, wie das Fleisch auf den Teller kommt.
Wieso denn nicht? Man überträgt doch so keine Speisereste (mit Einschränkung, es mag auch sonderbare Leute geben). Und wenn man moralische Bedenken hat, nun, dann sollte man so grundsätzlich mal über die Freundschaft nachdenken.
Über die Freundschaft nachdenken? Meinst du damit, dass wenn jemand es selbst nicht moralisch vertretbar findet Fleisch zu essen, er nicht mit Menschen befreundet sein sollte die dies tun?
Ja!
Was gibt es denn für größere Unterschiede zwischen Menschen als die moralischen Werte, die man an den Tag legt? Wenn dieser Fakt nicht passt zwischen zwei Menschen, gibt es dauernd Streitpunkte. Und das Problem dieser Punkte ist, das man nie zu einer Einigung kommen kann. Man lebt vielleicht mit einem Kompromiss, dass aber nicht besonders gut. Du und dein Lebensgefährte werden da doch immer anderer Ansicht sein. Es sei denn, du überredest ihn zu deinen Ansichten, womit du seine Meinung ignorierst. Du wirst diesen Standpunkt wahrscheinlich schwer nachvollziehen können, da Veggies immer leicht zum missionieren neigen, und es ihnen fremd erscheint, fleischessende Mitmenschen zu 100% zu akzeptieren. Aber das ist letztlich nur deine Entscheidung, kein Fleisch mehr zu essen. Ob andere dies tun, sollte dich eigentlich nicht interessieren. Das geht aber nicht - sieht man ja in deinen Äusserungen - , deshalb ist dort immer Streitpotential. Du machst dein Problem mit dem Ekel zum Problem für alle anderen in deiner Umgebung, die damit erstmal kein Problem haben.
"man lehnt ja im Endeffekt Verhaltensweisen der Person ab, somit auch einen Teil der Person..."
Du glaubst also, dass es möglich ist einen Partner zu finden, an dem man nichts auszusetzten hat? Bzw. wenn du deinen Partner liebst und alles tutti ist, du dann aber beschließt Vegetarierin zu werden, sollst du dann deine ansonsten gute Beziehung beenden? (Aber ich gebe zu, dass es anstrengend ist, mit einemem Nicht-Vegetarier zu leben, wenn man es selbst ist. )
Zu deiner eigentlichen Atwort:
Du denkst ja nicht gerade sehr weit. Bzw. ich weiß ja nicht, wie viele Essenreste du bisher beim Küssen ausgetauscht hast, aber hierbei liegt das Problem doch nicht in der Gefahr " einen Fitzel Schnitzel abzubekommen". Vielmehr geht es um den Geruch und den Geschmack, der noch an den Lippen der anderen Person haftet.
Dafür mal ein Bsp. ( An der Stelle möchte ich ausdrücklich klarmachen, dass ich nicht das Eine mit dem Anderen gleichsetze. Es geht nur darum den Ekel darzustellen) Für viele Vegetarier ist Tierfleisch genaus so ekelig, wie für dich z. B. Menschenfleisch oder allgemein Aas. Würdest du jemanden küssen, der gerade ein Stück Menschenfleisch genüsslich gegessen hat, auch wenn er schnell noch Zahnseide benutzt, so dass du keine Fitzelchen agkriegst?
Wenn du jetzt sagt, ich würde generell niemanden küssen, der so etwas tut, dann hast du meinen Kommentar nicht verstanden. Es geht jetzt nicht um die ethischen Hintergründe, sonder nur darum, den Ekel davor auszudrücken.