Als Übergewichtiger in den Atemschutz? (FFW)

12 Antworten

ich bin arbeitsmediziner und beurteile täglich atemschutzträger. es kommt nicht primär auf das körpergewicht an., sondern auf die spezifische Leistungsfähigkeit des probanden. keiner ist von vornherein ausgeschlossen. wer nicht fit ist, kann sich ja fit machen! wer probleme hat, spricht mit seinem arbeitsmediziner oder sucht sich einen anderen.......

Laut meinem BMI bin ich fettleibig. Ich schaffe die G26 aber jedes Mal ohne größere Probleme und die Atemschutzübungsstrecke ist auch kein Problem.

Ich empfehl Dir, die G26 bei einem Arzt machen zu lassen, und nicht in irgendeinem Studio oder wer das Ding heute selbst machen kann. Der Arzt führt in der Regel mit Dir ein Gespräch und will wissen, ob Du Dich selbst auch tauglich fühlst.

Die Ausbildung kannst Du also auf jeden Fall machen. Wenn Du nicht tauglich bist, dann fällst Du dort eh durch.

Und später ist das A und O, wenn Du Dich nicht fit fühlst, ziehst Du das Zeug nicht an.

Hi, habe auch Übergewicht, und nicht grad wenig. Trotzdem habe ich die Ausbildung zum Atemschutzträger gemacht, der einzige unterschied zu jemanden dünnem bei der Röhre im Parcour muss man halt die Flasche ablegen und vor sich durchs Loch schieben. Sonst null Probleme gehabt, übrigens bin ich eine Frau, und hatte mit einer schweren Puppe (50kg) keine Probleme allein, mann muss nur wissen wie.

Definiere "übergewichtig". Das kann alles mögliche heißen. Weil BMI 25,5 [1] ist schon Übergewicht, aber m.E. weit von dem entfernt, was kritisch wäre. Wenn der Arzt bei der G26.3 sagt, dass das (aus medizinischer Sicht) geht, dann geht das in Ordnung. Das Gewicht ist bei weitem kein alleiniger Maßfaktor für den körperlichen Zustand einer Person. Ich kann dir Bodybuilder zeigen, die wahrscheinlich massiv adipös erscheinen, wenn man nur den BMI betrachtet...

[1]: Der BMI ist sowieso nur ein mögliches Maß. Es sind auch Broca oder Pondreal anwendbar.


Meandor  23.07.2012, 18:34

Wir haben einen in der Wehr, der ist 2,05m. Dem wollten sie die G26 nicht geben, weil er untergewichtig ist. Einem anderen, er ist 1,90 und gebaut wie ein Kleiderschrank aber nicht dick, wollten sie sie wegen Übergewicht nicht geben.

Ein guter Arzt ist wichtig bei der Abnahme. Leider gibt es inzwischen viele für die die G26 für die Feuerwehren eine nette Einnahme ist. Die fahren da das komplette Programm mit Röntgen, Blutabnahme, Urinprobe und was weis ich noch.

Wenn Dir so jemand einfach auf den Zeiger geht, dann frag mal nach, aus welchen medizinischen Gründen die Röntgenbilder etc. notwendig sind, denn in der Vorschrift G26.3 stehen die nicht drin. Wenn ihnen dann keine Kommentare mehr einfallen, dann weis sie darauf hin, dass Röntgen und Blutabnehmen oder medizinische Notwendigkeit den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt.

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hellomynameis  23.07.2012, 20:36
@Meandor

Leider gibt es inzwischen viele für die die G26 für die Feuerwehren eine nette Einnahme ist. Die fahren da das komplette Programm mit Röntgen, Blutabnahme, Urinprobe und was weis ich noch.

Wenn sie das nicht tun, laufen sie Gefahr, im Ernstfall gehörig eins auf den Deckel zu bekommen, weil sie einen entscheidenden Aspekt übersehen haben. Und im Ernstfall läuft der Patient Gefahr, das Leben zu verlieren, weil ihn der Arzt fälschlicherweise als tauglich befunden hat. Deswegen kann ich es nachvollziehen, wenn Ärzte das machen.

Wenn Dir so jemand einfach auf den Zeiger geht, dann frag mal nach, aus welchen medizinischen Gründen die Röntgenbilder etc. notwendig sind, denn in der Vorschrift G26.3 stehen die nicht drin.

Doch. Stehen drin. Alle die du aufgezählt hast. Ja, sogar die Röntgenaufnahme. Das bringt Ärzte in der Tat in die Bredouille, dass sie für die korrekte Untersuchung etwas tun müssen, was sie eigentlich nicht dürften. Die meisten (die ich so kenne) lassen dann nur bei jeder zweiten Untersuchung (alle 6 Jahre) ein Röntgenbild anfertigen.

Wenn Dir so jemand einfach auf den Zeiger geht

Dann musst du das über dich ergehen lassen, wenn du die Untersuchung "bestehen" willst. Wenn du frech wirst, findet der Onkel Doktor garantiert irgendetwas, weswegen er dich nach hause schicken kann. ;-)

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Meandor  16.08.2012, 15:27
@hellomynameis

Da die G26 nur den "IST-Bestand" im Zeitpunkt der Untersuchung darlegt, kann dem Arzt gar nicht nachgewiesen werden, etwas übersehen zu haben. Und gerade wenn es um strafrechtliche Tatbestände geht, gilt nicht die "was wäre gewesen, wenn"-Theorie. Der Arzt ist Arzt, er hat eine Zulassung und damit die Qualifikation zu entscheiden, ob ihm die normalen Maßnahmen reichen oder nicht. Wenn ihm etwas fraglich erscheint, dann kann er weitere Untersuchungen verlangen. Es muss aber eine medizinische Notwendigkeit vorliegen und nicht einfach nur ein Bauchgefühl. Wenn Dein EKG, Dein Lungenvolumen und der Sehtest in Ordnung sind, und Du auch sonst gesund bist, gibt es keine medizinischen Gründe für weitere Untersuchung, die sind Willkür, da sie unverhältnismäßig sind.

Ich muss die Untersuchung nicht bestehen und ich will sie auch nicht bestehen. Entweder ich erfülle im Zeitpunkt der Untersuchung die Voraussetzungen oder nicht. Die G26 ist kein Test, auf den man lernen oder trainieren kann, sondern sie legt einfach nur das "IST" offen.

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Übergewichtig heißt ja nicht träge, langsam oder schwach. Rede doch einfach mal mit deinem Atemschutzgerätewart oder deinem Kommandanten und die G26.3 Untersuchung kannst du ja trotzdem machen und wenn der Arzt sagt du kannst, dann kannst du auch. Das einzige was schwierig werden könnte sind halt Engstellen an denen "normalgebaute" Geräteträger schon scheitern. Wir haben aber auch ein paar Geräteträger die etwas mehr Körpermaße mit sich rumtragen als andere. Von daher denke ich, gleiches Recht für alle.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr